Gütersloh

Explosion im Spanplattenwerk: Großbrand bei der Firma Pfleiderer

Am Sonntagmorgen ist es zu einer Verpuffung in einer Sieb- und Sichtungsanlage gekommen. Ein Mitarbeiter erlitt einen Schock. Der Werkleiter erklärte, wie es mit der Produktion weitergeht

Feuerwehreinsatz bei Pfleiderer | © Andreas Eickhoff

11.04.2016 | 25.04.2022, 12:15

Gütersloh. Eine dicke, schwarze Rauchwolke stieg am Sonntagmorgen über dem Pfleiderer-Werk am Stadtring Nordhorn/Hülsbrockstraße in den Himmel und zog Richtung Westen ab. Am Sandbrink und weiter Richtung Kahlertstraße kam es zu erheblichen Geruchsbelästigungen. Mehrere laute Explosionsgeräusche hatten auch die Anwohner am frühen Sonntagmorgen aufgeschreckt.

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Die Brandmeldeanlage des Unternehmens signalisierte nach Angaben der Feuerwehr um 8.33 Uhr in der Kreisleitstelle eine Störung, kurze Zeit später meldeten sich zahlreiche besorgte Bürger telefonisch. Zunächst rückten neben der Betriebsfeuerwehr auch die Berufsfeuerwehr sowie der Löschzug Gütersloh aus, später wurden noch die Löschzüge Avenwedde und Friedrichsdorf sowie die Drehleiter der Firma Miele alarmiert. So konnten insgesamt drei Drehleitern zur Brandbekämpfung eingesetzt werden. Der Löschzug Isselhorst besetzte die Wache an der Friedrich-Ebert-Straße. Im Stadtgebiet wurde Sirenenalarm ausgelöst, um auch die Feuerwehrleute zum Einsatz zu rufen, die keinen Meldeempfänger besitzen. Branddirektor Joachim Koch als Einsatzleiter standen so 120 Einsatzkräfte zur Verfügung.

Zu der Verpuffung war es nach Angaben von Werkleiter Karl-Heinz Zwarg in einer Sieb- und Sichtungsanlage des Werkes gekommen. Glimmende Späne gelangten darüber hinaus über eine Förderschnecke in ein Spänesilo. 25 Mitarbeiter waren seinen Worten zufolge am Sonntagmorgen in dem Bereich beschäftigt, ein unmittelbar betroffener Maschinenführer erlitt einen Schock und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dort verblieb er nach Angaben des Unternehmens stationär.

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Explosion und Großbrand bei der Firma Pfleiderer in Gütersloh

Förderband und Silos im Vollbrand

Viele Feuerwehrleute rüsteten sich mit Atemschutzgeräten aus und löschten die brennenden Industrieanlagen. Im weiteren Einsatzverlauf wurden noch der Abrollbehälter Atemschutz sowie der Einsatzleitcontainer des Kreisfeuerwehrverbandes an die Einsatzstelle beordert. Nach Angaben von Feuerwehrchef Koch standen das etwa 150 Meter lange Förderband sowie eines der vier riesigen Spänesilos bei Eintreffen der ersten Helfer im Vollbrand. Im Bereich der Spänetrocknung sei es offenbar zu der Explosion gekommen, durch die Druckwelle seien die meisten Revisonsklappen bestimmungsgemäß geöffnet worden.

Erst nach etwa vier Stunden war der Brand soweit unter Kontrolle, dass die ersten Einsatzkräfte wieder abrücken konnten. Nachmittags unterstützte der Löschzug Gütersloh die Kameraden der Betriebsfeuerwehr bei Nachlösch- und Aufräumarbeiten.

Zwarg sagte am Sonntagnachmittag, man sei gerade an der Bestandsaufnahme und prüfe, welche Teile durch den Brand beschädigt und gegebenenfalls ersetzt werden müssten. Anschließend müsse geprüft werden, welche Ersatzteile am Lager sind. Gearbeitet würde in dem Werk auf jeden Fall, es könne aber zunächst keine Produktion stattfinden.

Zur Versorgung der Feuerwehrleute wurde auch der heimische Malteser Hilfsdienst alarmiert. Neben einer ehrenamtlichen Besatzung des Rettungswagens der Gliederung Gütersloh  wurde auch der Verpflegungstrupp in Marsch gesetzt.