Nach Erdrutsch an der A33-Brücke: Wie sicher ist die steile Böschung jetzt?

Borgholzhausen. Man habe die angrenzenden Bereiche sehr genau untersucht, sagt Mirko Heuping. Er ist einer der Öffentlichkeitsmitarbeiter der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH und arbeitet in Hamm. &bdquo;Mehrere Mitarbeiter haben sich die anderen Böschungen sehr genau angeschaut und keine Risse oder anderen Schäden festgestellt. Deshalb gehen wir davon aus, dass kein Risiko besteht", erklärt er zu dem durchaus beeindruckend großen Erdrutsch an der A33. Vor etwa vier Wochen sackte hier ganz in der Nähe der Autobahnauffahrt in Borgholzhausen der Boden großflächig ab. Unmittelbar neben der Brücke, durch die die Straße Halstenbeck und die Oldendorfer Straße miteinander verbunden sind, ist die Böschung auf einer Breite von gut 30 Metern abgerutscht. Davon ist sowohl die obere Schicht aus Kalkschotter betroffen, aus der die Oberfläche modelliert wurde, als auch die darunter liegenden Bodenschichten. In diesen Schichten wird der Grund für den Böschungsabbruch vermutet. &bdquo;Erste Untersuchungen haben gezeigt, dass an dieser Stelle verschiedene Bodenschichten auftreten", gibt Mirko Heuping die Einschätzung nach den ersten Untersuchungen wieder. In diesen Schichten würde das Wasser unterschiedlich gut abgeleitet, was dann zum Abriss der Böschung geführt habe. &bdquo;Es wurden Bodenproben genommen, die derzeit noch untersucht werden", sagt der Sprecher der Autobahn GmbH. Schon der Bau der Autobahn war hier eine Herausforderung Denkbar sei, dass die eigens eingebrachten Drainagen in diesem Bereich nicht richtig funktioniert hätten. Doch bevor die Reparaturarbeiten beginnen, soll die Schadensursache genau feststehen. &bdquo;Wir erwarten das Ergebnis in der kommenden Woche und können dann in die Ausschreibung gehen", erklärt Heuping. Das abgesackte Material soll aber bereits in den nächsten Tagen abgefahren werden. Schon der Bau der Autobahn an dieser Stelle war mit erheblichem Aufwand verbunden. Zwischen der Hesselteicher Straße und der Auffahrt Borgholzhausen galt es, eine ungewöhnliche Geländeform zu überwinden. Denn hier türmte sich der offenbar aus eiszeitlichen Sandablagerungen bestehende Boden zu einem breiten, abgerundeten Hügel auf. Die Autobahn wurde tief ins Gelände eingegraben. Elf Meter über der heutigen Fahrbahn liegt die frühere Geländekante. Viele Wochen lang war hier während der Bauphase eine schier endlose Prozession von großen Treckern mit schweren Kippanhängern zu beobachten, mit denen das Material abgefahren wurde, das die gewaltigen Bagger aus dem Hügel rissen. Größe Teile dieser Bodenmassen wurden direkt nebenan beim Bau der Rampen für die Brücke der Hesselteicher Straße über die A33 eingesetzt. Wald als weitere Besonderheit an dieser Stelle Eine weitere Besonderheit dieses Streckenabschnitts ist aber der Wald, der auf der südlichen Seite direkt bis zur Böschungskante zu sehen ist. Denn dieser Wald spielt eine besondere Rolle als Lebensraum der stark gefährdeten Bechsteinfledermaus. Etliche natürliche und künstliche Wohnhöhlen sollen das Überleben dieser Art garantieren, zu deren Überlebensstrategie regelmäßig Wechsel des Wohnquartiers gehören. Der Wald oberhalb der Böschung und seine Bewohner stehen unter stetiger besonderer Beobachtung durch die Autobahn GmbH. Die Bäume und vor allem die von ihnen abhängigen Fledermäuse dauerhaft am Leben zu erhalten, zählt zu den Verpflichtungen, von denen die Genehmigung zum Bau der A33 an dieser besonders sensiblen Stelle abhängig war. Dass diese Gegebenheiten auch weiterhin zu beachten sind, zeigt der Einfluss der festgestellten Fledermausvorkommen auf die Pläne für einen dritten Bauabschnitt des gemeinsamen Gewerbegebiets von Borgholzhausen und Versmold. Diese Planungen sehen vor, dass dieser mögliche dritte Abschnitt unterhalb der Autobahn auf dem Gebiet der Stadt Versmold verwirklicht werden soll. Gegenüber den ersten Entwürfen wurde das in Augenschein genommene Gebiet aus Artenschutzgründen bereits erheblich verkleinert.

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