Identitätsdiebstahl: Betrüger kapern Online-Konto und Mailzugang eines Bielefelders

Bielefeld. Der Fokus auf die Kriminalität auf offener Straße ist groß. Völlig zu Recht. Sicherheit ist und bleibt ein wichtiger Faktor für das eigene Wohlbefinden. Dabei vergessen die Menschen manchmal den Blick auf die eigentlichen Fallen im Leben. Denn die Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden, ist längst im Internet größer. Einem Bielefelder (59) wurde das am Donnerstagabend, 12. Juni, deutlich, als er gegen 20.30 Uhr plötzlich bemerkte, dass Fremde über sein Kleinanzeigen-Konto verschiedene Gegenstände zum Verkauf anboten. Die Täter hatten sich offensichtlich Zugang zu dem fremden Konto verschafft und nutzten nun die Identität des Bielefelders, um Käufer auf dem Portal um ihr Geld zu bringen. Offensichtlich wurde der Bielefelder über alternative Informationswege vom Portal darüber informiert, dass er bereits mit einer potenziellen Käuferin verhandelt. Da er selbst das nicht gewesen sein konnte, griff der Bielefelder sofort ein und nutzte ebenfalls den Chat des Portals, um die Frau und andere Kaufinteressenten auf den Betrugsversuch aufmerksam zu machen. Bielefelder aus Kleinanzeigen- und E-Mail-Konto ausgeschlossen Die Täter reagierten darauf sofort und änderten sofort das Passwort zum Konto. Dadurch war der Bielefelder aus seinem eigenen Konto ausgeschlossen. Zu allem Übel konnte er auch plötzlich nicht mehr auf sein E-Mail-Konto zugreifen, das ebenfalls für Warnungen der Betrugsopfer denkbar gewesen wäre. Der Täter hatte den Bielefelder schlicht rausgeschmissen. Zum Thema: Kriminelle kapern immer mehr Identitäten von Bielefeldern im Internet Wie Polizeisprecherin Hella Christoph mitteilt, war der Täter offensichtlich an die Zugangsdaten des Bielefelders gelangt oder hatte diese aktiv ausgespäht, um zum eigenen Vorteil das Konto des Bielefelders zu nutzen. In der Regel versuchen die Täter über diese Konten dann vermeintlich vorhandene Ware teuer zu verkaufen. Die Käufer warten in der Regel vergeblich auf die bezahlte Ware. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter auch das Passwort des E-Mailkontos hatten. Viel zu oft nutzen User ein Passwort für mehrere Programme. Sicherheitsexperten warnen davor dringend. Die Bielefelder Polizei ermittelt in dem Fall In diesem Fall informierte der Bielefelder umgehend die Plattform Kleinanzeigen und erstattete bei der Polizei eine Strafanzeige gegen Unbekannt. Ob es zu dem Zeitpunkt bereits Opfer des Betrugs gegeben hatte, war zuletzt noch unklar. Auch interessant: Job-Scamming: Die Bielefelder Polizei warnt vor fiesen Betrügern bei der Jobsuche Um solche Überraschungen künftig zu vermeiden, hat die Polizei folgende Tipps, um Datenklau effektiv zu verhindern: 1. Passwortsicherheit Erstellen Sie sichere Passwörter, benutzen Sie dabei Sonderzeichen, Zahlen und Groß- und Kleinschreibung.So könnte man ein starkes Passwort entwickeln: &bdquo;Ich putze um 7 nach dem Aufstehen meine Zähne auch 2019!“ Daraus wird dann das Passwort: &bdquo;Ipu7ndAmZa2019!“. Außerdem sollten Passwörter regelmäßig geändert werden. So verhindern die User, dass Täter mit Datensätzen von früheren Hackerangriffen immer noch Zugang zu den Systemen der Betroffenen erhalten. Ganz wichtig: Nutzen Sie verschiedene Passwörter. Das Landeskriminalamt NRW gibt auf dieser Infoseite Tipps zum Thema: &bdquo;Mach dein Passwort stark!“ 2. Datensicherheit Wer regelmäßig den eigenen Namen im Internet sucht, weiß, welche Informationen über sich im Internet zu finden sind. Dabei sollte sich jeder fragen: Sind diese Informationen korrekt? Und sind Informationen einsehbar, die eigentlich privat sein sollten? Sollten Anbieter falsche oder veraltete Informationen veröffentlichen, können Nutzer mit Hinweis auf die Datenschutzgrundverordnung Daten löschen lassen oder eine Korrektur veranlassen. Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) für Datensicherheit bietet auf seiner Suchseite (Identity Leak Checker) eine Überprüfung von E-Mail-Adressen. Das HPI liefert dann konkrete Hinweise, bei welchen Hacks die E-Mail-Adresse betroffen ist und welche Daten dabei verloren gingen. Sollten neuere Datenlecks dabei angezeigt sein, sollte der Nutzer sofort die dazugehörigen Passwörter wechseln. Außerdem sollten User Drittanbieter-Cookies deaktivieren, zum Beispiel von Werbenetzwerken. Mit diesen Cookies sammeln die Betreiber zahlreiche Informationen über Nutzer, Webseiten oder bestimmte Interessen. Löschen Sie regelmäßig Cookies. Alle Browser bieten hierzu entsprechende Funktionen an. Überprüfen Sie bei der Installation neuer Apps die Rechtevergabe. Überprüfen Sie, ob Sie etwa einen ständigen Zugriff auf Ihren Standort zulassen wollen. Überprüfen Sie, welche webbasierte Einstellung in Ihrem Computersystem Zugriff auf Ihr Adressbuch hat. Seien Sie sehr vorsichtig beim Empfang von E-Mails. Öffnen Sie keine Anhänge von unbekannten Absendern. Deaktivieren Sie das automatische Hochladen von Bildern (hier können Schadcodes oder Tracking-Systeme versteckt sein). Wer doch von Manipulationen oder Hackerangriffen betroffen ist, sollte Strafanzeige erstatten bei der Polizei Bielefeld: Tel. 0521 5450.

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