Neubaugebiet in Bielefeld: Erste Häuser – zweite Zufahrt fehlt weiter

Bielefeld. Nach Jahren des Quasi-Stillstands kommt der Grundstücksverkauf im riesigen Sennestädter Neubaugebiet, der einstigen Klimaschutzsiedlung der Sennestadt GmbH an der Paderborner Straße, wieder kräftig in Schwung. Seit dem vergangenen Herbst liegt die Vermarktung bei der Sparkasse Bielefeld. Sie hat dem Areal den neuen Namen &bdquo;Wohnquartier Bielefelder Süden“ gegeben, und auch sonst hat sich viel geändert. Inzwischen seien 15 Grundstücke verkauft und elf reserviert, erklärt Sparkassensprecher Christoph Kaleschke auf NW-Anfrage. In ein paar Tagen sei die nächste Beurkundung vereinbart. Doch ein gravierendes Problem ist bis heute ungelöst. In dem ehemals mit festen Grundstücken für Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser durchstrukturierten Baugebiet gilt nun die offene Bauweise. &bdquo;Für verschiedene Wohnbedürfnisse“, heißt es auf der Internetseite der Sparkasse. Auch einen festen Bauträger gibt es nicht mehr. Ziele und Vorgaben hätten sich gleichwohl nicht verändert, sagt Wiebke Schmiedeskamp, die die Geschäftsführung der Sennestadt GmbH zum Monatsanfang an Eduard Thiessen weitergegeben hat. Klimaschutz bleibe Schwerpunkt, ebenso Vorschriften zu Dachform und Carports, zur Regenwasser-Versickerung und der (Sennestadt-typischen) Orientierung der Gebäude Richtung Süden. Geblieben ist auch das stadtweit einzigartige Kalte-Nahwärme-Netz. Das sei aktueller denn je, &bdquo;da sind wir hier die Vorreiter“. Die besondere Technik soll nun auch im Baugebiet Blackenfeld verwirklicht werden. Bislang nur eine Zufahrt in das Bielefelder Neubaugebiet Ungeklärt ist in Sennestadt jedoch noch immer die Anbindung der neuen Großsiedlung, in der die ersten Häuser längst bezogen sind. Die bislang einzige Zufahrt verläuft über die eher kleine Altmühlstraße. Für eine zweite an die Paderborner Straße (Landesstraße mit der Nummer 756) hatten sich der frühere Geschäftsführer der Sennestadt GmbH, Bernhard Neugebauer, und seine Berater über lange Jahre eingesetzt. Sie sei weiterhin vorgesehen, sagt Schmiedeskamp: &bdquo;Das macht auch Sinn wegen der Stadtbahnverlängerung.“ Zur Vorgeschichte: Ende der Geisterstadt: Bielefeld plant familienfreundliches Wohnquartier Doch die Ein- und Ausfahrt auf eine Landesstraße ist eigentlich gar nicht erlaubt. Nun habe man Vorschläge gemacht, &bdquo;die die Stadt Bielefeld zurzeit prüft“, heißt es vom Landesbetrieb Straßen NRW, bei dem die Entscheidungshoheit liegt. Im Bereich des Neubaugebiets und &bdquo;im Rahmen der Stadtbahnplanung“ würden sich beide Behörden über eine Herabstufung der L 756 abstimmen. Im Fall einer Abstufung übernähme Stadt Bielefeld die sogenannte Baulast und damit die Zuständigkeit für die Paderborner Straße. Sie könnte dann &bdquo;im Sinne ihrer stadtplanerischen und städtebaulichen Ziele agieren“, so Straßen NRW – also sowohl die Stadtbahntrasse bauen als auch eine zweite Zufahrt zum Wohnquartier. Wann sich Stadt und Landesbetrieb einigen, ließ die Behörde offen. Besser läuft es beim Mischgebiet mit Wohnen und &bdquo;nicht-störendem Gewerbe“, dem sogenannten &bdquo;urbanen Gebiet“ – ein Streifen, der zwischen der reinen Wohnsiedlung und der Paderborner Straße liegt. Dort waren von Beginn an höhere Gebäude mit gewerblicher Nutzung zur Hauptstraße und Wohnungen im rückwärtigen Bereich vorgesehen. Die Häuser sollen auch dem Lärmschutz für die Siedlung dienen. Zu Beginn des Jahres habe es dort den ersten Spatenstich für ein Mehrfamilienhaus gegeben, berichtet Schmiedeskamp. Waldspielplatz in Bielefelder Neubaugebiet wird im Sommer fertig Auch mit der zweiten Kita im Quartier geht es voran. Sie soll im August nächsten Jahres übergeben werden. Die darüber gebauten 22 Mietwohnungen (gefördertes Wohnen) sind laut Schmiedeskamp zum 1. Dezember fertig. Die Vermarktung laufe über die Firma Kespa Immobilien. &bdquo;Interessenten sollten sich sputen.“ Gute Neuigkeiten hat die Sennestadt GmbH außerdem zum neuen Spielplatz am Waldrand. Rund 982.000 Euro Städtebauförderung sind dafür genehmigt. Bis zum nächsten Sommer soll alles fertig sein. Das dürfte besonders die jungen Familien im &bdquo;Wohnquartier“ freuen, meint Eduard Thiessen, denn: &bdquo;So etwas wird normalerweise als Letztes gemacht.“ 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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