Deepfakes in Bielefeld: Polizei warnt vor falschen Finanztipps von Merz, Jauch und Co.

Bielefeld. Es sind kurze Videos auf Youtube oder Facebook-Anzeigen, die aussehen, als kämen sie von der Tagesschau oder direkt aus bekannten Talkshows des öffentlichen-rechtlichen Fernsehens. Doch hinter den unaufgefordert aufploppenden Nachrichten stecken gut vorbereitete Fallen Krimineller. Die Polizei Bielefeld warnt jetzt vor der Masche der angeblichen Finanzagenten. Gregor Gysi habe Alice Weidel das &bdquo;Geheimnis ihres finanziellen Erfolges entlockt“, heißt es in den professionell anmutenden Nachrichten- oder Werbe-Videos. Auch Peter Maffay, Günther Jauch und zuletzt Bundeskanzler Friedrich Merz wurden für solche Lockangebote missbraucht. Sogenannte Deepfakes: Oft handelt es sich um Original-TV-Aufnahmen, zu denen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz eine andere Tonspur mit der Stimme des Prominenten abgespielt wird. Der Bundeskanzler gibt dann plötzlich Investment-Tipps. Die Stimmen sind denen der Prominenten täuschend ähnlich. Eine bekannte Fake-Anzeige wirbt immer noch mit angeblichen Insiderinfos im Zusammenhang mit der Investoren-Fernsehsendung &bdquo;Die Höhle der Löwen“. Nichts davon stimmt. Deepfake-Betrug: Bielefelderin zahlt zunächst 245 Euro Doch die Täter hoffen, dass ihre Promis einen Vertrauensvorschuss genießen und dass die Vorfreude auf stattliche Rendite die Menschen unkritisch macht. So hatte auch eine Bielefelderin Mitte August im Internet ein solches Filmchen gesehen, in der &bdquo;ein namhafter Politiker einer bekannten Politikerin das Geheimnis ihres Reichtums entlockt haben soll“, beschreibt Polizeisprecherin Hella Christoph. Angeblich sei das alles in der Talkshow von Sandra Maischberger passiert. Zum Thema: Verbraucherzentrale warnt vor Deepfake-Werbung mit Promis In der Internetsendung, die ebenfalls ganz offensichtlich mit Hilfe von KI gefälscht wurde, wurde auch eine Telefonnummer zur Kontaktaufnahme angezeigt. Hella Christoph: &bdquo;Die Bielefelderin rief dort an und erhielt anschließend einen Rückruf eines Call-Center-Agenten“, der sie dazu aufforderte, 245 Euro als Kontoeinrichtungsgebühr zu überweisen. Kaum waren die 245 Euro überwiesen, meldete sich bei ihr ein angeblicher Broker – also ein Börsenfachmann. Dieser bot der Bielefelderin diverse Investitionsmöglichkeiten an. Dabei gewann er in mehreren Gesprächen das Vertrauen der Bielefelderin, die schließlich mehrere Überweisungen ihrer Ersparnisse auf verschiedene Konten veranlasste. Polizei und LKA: Anlagebetrug: Ein andauerndes Phänomen mit hohen Schadenssummen Bielefelderin wartet vergeblich auf Auszahlung von 95.500 Euro Die Täter erweckten bei der Investorin nach einer gewissen Zeit den Eindruck, dass ihre Anlage inzwischen auf eine Summe von 95.500 Euro angewachsen sein soll. &bdquo;Als die Anlegerin die Auszahlung der Anlage forderte“, erhielt sie nach Angaben von Hella Christoph, eine Zusage der Auszahlung per E-Mail: &bdquo;Doch das Geld ging nicht auf ihrem Konto ein.“ Nun doch misstrauisch geworden, kontaktierte die Bielefelderin die &bdquo;Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht“ (BaFin), die ihr eröffnete, dass sie ganz offensichtlich Opfer eines Anlagebetruges geworden war. Die Investitionen waren zu dem Zeitpunkt längst verschwunden. 300.000 Euro verloren: Aktien-Experte fällt auf &bdquo;Insider-Gruppe“ rein In letzter Zeit betreiben Finanzbetrüger viel Aufwand, um potenziellen Anlegern eine verlässliche und vor allem ungewöhnlich ertragreiche Rendite schmackhaft zu machen. Selbst Fachleute, die sich mit Aktien und Anlagefonds auskennen, gerieten in fingierten Insider-Investment-Chatgruppen aufs Glatteis. Ein 72-jähriger Ruheständler hatte erst im Juni vor den trickreichen Maschen der Täter gewarnt. Er hatte an die Betrüger in einer solchen Chatgruppe gut 300.000 Euro verloren. Zum Thema: Opfer verliert 300.000 Euro – Bielefelder Polizei warnt vor neuer Krypto-Masche Polizeisprecherin Hella Christoph warnt: &bdquo;Vertrauen Sie bei einer Geldanlage nicht allein auf die angebliche Werbung bekannter Persönlichkeiten.“ Christoph erinnert: &bdquo;Recherchieren Sie zunächst gründlich, bevor Sie Geld investieren. Prüfen Sie sorgfältig Quellen, in denen bekannte Persönlichkeiten mit Anlageempfehlungen zitiert werden und informieren Sie sich im Internet über Warnungen oder Beschwerden zu der Anlageform.“ Richtige Google-Suche mit dem Begriff &bdquo;Scam“ Kripoermittler raten bei der Google-Suche neben dem Namen des angeblichen Investitionsangebots (viele Bewertungen werden vorher gefälscht) auch das englische Wort für Betrug (&bdquo;Scam“) in das Suchfeld einzugeben. Erst damit stoßen Interessierte oft auf die Verbraucherwarnungen, die Augen öffnen könnten. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bietet auf ihrer Website zudem Informationen zu unseriösen Anbietern an. Lesen Sie auch: Hipper Bau am Bielefelder Jahnplatz fast fertig: So sieht es im &bdquo;WilhelmEins“ aus

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