Vogelgrippe in OWL

Gehege gesperrt: Vogelgrippe-Verdachtsfall im Tierpark Olderdissen in Bielefeld

Update: Bei einer Routineuntersuchung der Schnee-Eulen wurde bei zwei Tieren das H5-Grippevirus nachgewiesen. Wichtige Testergebnisse stehen noch aus, Sicherheits- und Sperrmaßnahmen beschränken auch den Zugang für Besucher.

Der Bereich der Vogelvolieren – beginnend am unteren Teich bis zum Bärengehege – im Bielefelder Tierpark Olderdissen ist seit Mittwochabend abgesperrt. | © Ivonne Michel

Ivonne Michel
07.11.2025 | 07.11.2025, 13:52

Bielefeld. Sperrungen, Desinfektion, Stall statt Auslauf – im Bielefelder Tierpark Olderdissen sind diverse Bereiche aktuell nicht mehr für Besucher zugänglich. Nachdem bei einer Routineuntersuchung der Schnee-Eulen im Heimat-Tierpark Olderdissen bei zwei Tieren das H5-Grippevirus nachgewiesen worden war, hat die Leitung drastische Maßnahmen ergreifen müssen, um die Vögel zu schützen. Eine amtliche Bestätigung, ob es sich tatsächlich um den Vogelgrippevirustyp H5N1 handelt, steht derzeit noch aus. Man warte auf Testergebnisse, „die für die Gesamtbewertung des Geflügelpestverdachts im Heimat-Tierpark Olderdissen essenziell sind“, teilt die Stadt jetzt mit.

Die Tiere zeigten demnach bei der Untersuchung keine Symptome einer Erkrankung. Dennoch gelten im beliebten Tierpark nun neue Regeln, um eine mögliche weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Vogelvolieren abgesperrt

Hierzu zählt, dass der Bereich der Vogelvolieren – beginnend am unteren Teich bis zum Bärengehege – seit Mittwochabend, 5. November, abgesperrt ist. Diese Maßnahme dient dazu, die Vögel vor einer weiteren Eintragung von Viren durch Besucherinnen und Besucher zu schützen.

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Bei den Schnee-Eulen schlüpften in diesem Sommer sechs Junghühner. - © jonek-fotografie.de
Bei den Schnee-Eulen schlüpften in diesem Sommer sechs Junghühner. | © jonek-fotografie.de

Die Absperrung dient ebenfalls dem Schutz der Tierparkbesucherinnen und -besucher. Laut Robert Koch-Institut sind bislang jedoch in Deutschland keinerlei Erkrankungen beim Menschen durch aviäre Influenzaviren (Vogelgrippeviren) bekannt geworden.

Testungen durch das Veterinäramt

Am Donnerstagvormittag, 6. November, führte das Veterinäramt der Stadt Bielefeld Testungen der Vögel aus dem abgesperrten Bereich durch. Zudem finden in den kommenden Tagen Tests bei weiteren Vögeln im Tierpark statt. Die aktuellen Proben wurden an das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Ostwestfalen-Lippe sowie im Anschluss an das Friedrich-Loeffler-Institut übermittelt. So kann festgestellt werden, ob bereits weitere Tiere in Olderdissen betroffen sind. Die zwei Schneeeulen befinden sich derzeit in Quarantäne.

Hygienemaßnahmen durch das Tierpflegepersonal

Die Anordnung der Maßnahmen durch das städtische Veterinäramt erfolgt in enger Abstimmung mit der Tierparkleitung. Neben der Absperrung und den Testungen werden ab sofort auch erweiterte Hygienemaßnahmen durch das Tierpflegepersonal umgesetzt. Dazu zählen unter anderem Desinfektionsschranken an den Vogelvolieren. Wo immer es möglich ist, werden die übrigen Vögel im Tierpark aufgestallt, die freilaufenden Hühner und Gänse werden eingefangen.

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Hinweise für Geflügelhalter im Stadtgebiet

Derzeit besteht keine generelle Aufstallungspflicht für Geflügel im Bielefelder Stadtgebiet. Geflügelhalterinnen und -halter werden jedoch aufgerufen, die allgemeinen Biosicherheitsmaßnahmen (z. B. Schutz vor Wildvogelkontakt, Betriebshygiene) zum Schutz ihrer Tierbestände streng einzuhalten.

Weitere Maßnahmen

Im Laufe des Tages erfolgt eine weitere Bewertung der Lage. Es wird fortlaufend informiert, falls weitere Maßnahmen erforderlich werden.

In Werther werde ebenfalls ein Verdachtsfall untersucht, wie es aus der Redaktion des Haller Kreisblattes heißt: Eine Passantin habe einen toten Schwan gefunden, der nun zur Obduktion in einer Praxis sei.

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