Ermittler suchen nach Barbershop-Explosion in Bielefeld einen schwarzen Wagen

Bielefeld. Es ist 3.18 Uhr, als mitten in der Nacht die Anwohner der Otto-Brenner-Straße aus dem Schlaf gerissen werden. In der Nacht auf Donnerstag, 25. September, explodiert ein Sprengsatz im dortigen Barbershop. Der Besitzer ist entsetzt. Direkte Anwohner haben Angst. Geht der Krieg zwischen den Familien von Mordopfer Besar Nimani und Mörder Hüseyin A. nun an anderer Stelle weiter? Diese Frage können die Ermittler der Kripo auch eine Woche nach der Tat noch nicht beantworten, sagt Polizeisprecher Fabian Rickel. Richtig sei, dass der Besitzer des kleinen Barbershops ein enger Freund von Besar Nimani war und seinen Laden auch ihm gewidmet habe. Doch ob die Täter zur Familie oder Freunden des Mörders gehören, das kann noch niemand sagen. Zum Thema: Explosion in Barbershop: Bielefelder Polizei prüft Zusammenhang zum Fall Nimani Nach dem ersten Aufruf der Polizei haben sich noch keine zehn Zeugen bei der Kripo gemeldet, berichtet Rickel. Das ist angesichts des Milieus, das hier womöglich die Finger im Spiel hat, kein Wunder. Allerdings dürften die zahlreichen Ohrenzeugen der Detonation nicht mit Augenzeugen gleichzusetzen zu sein. Die Ermittler benötigen klare Hinweise auf den oder die Täter. Die fehlen bisher. Die Bielefelder Polizei sucht den Fahrer eines schwarzen Autos Was bekannt ist: Nach der Tat ist ein schwarzes Auto mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Oldentruper Straße davongefahren. Das haben mehrere Zeugen bestätigt. Über die Frage, welcher Fahrzeugtyp davonraste, sind sich die Zeugen weniger einig. &bdquo;Das ist noch unklar“, sagt der Polizeisprecher. Die Beamten benötigen also insbesondere Hinweise zur Identifizierung dieses Wagens. Ein anderer Zeuge glaubt indes, dass zumindest ein Täter durch seinen Garten geflüchtet sein soll. Waren also mehrere Täter unterwegs? Auch lesenswert: Nach dem Sprengstoffanschlag in Bielefeld: Was das mit dem Fall Nimani zu tun hat Apotheker Thomas Busch, der seine Filiale direkt nebenan betreibt, ist nicht verwundert: &bdquo;Wir haben diese typischen großen Autos mit Soundsystem dort vorfahren gesehen“, berichtet er in einem TV-Interview. &bdquo;Wir wussten, dass eine Verbindung zur Familie Nimani besteht. Da hat man durchaus ein mulmiges Gefühl.“ Für den Apotheker ist klar, in welchem Milieu die Täter zu suchen seien. Was genau explodiert ist, will die Bielefelder Polizei nicht sagen Die Polizei hält sich diesbezüglich noch bedeckt. Auch will sie noch nicht veröffentlichen, was eigentlich genau in dem Barbershop explodiert ist. Dem Vernehmen nach soll der Täter die Schaufensterscheibe eingeschlagen haben und seinen Sprengsatz in den Laden geworfen haben. Kurz darauf kommt es zur Detonation. Wände und Gebäudestruktur bleiben intakt, niemand wird verletzt. Aber die Nachricht ist eindeutig. Hier will jemand Angst verbreiten oder zumindest dem jungen Unternehmer schaden. Seine Rolle im tödlichen Streit zwischen Besar Nimani und Hüseyin A. ist noch nicht ganz geklärt. Er war Mitarbeiter von Nimani in dem Kiosk, in dem 2022 der Streit seinen Anfang genommen und so bedrohlich geworden sein soll, dass der Ex-Boxer seinen Kiosk aufgab. Barbershop-Besitzer ist auch im Prozess um die Schüsse am Landgericht Thema Am Rande des Prozesses zum Racheakt vor dem Bielefelder Landgericht (Bruder Berat Nimani und seine Schwester sollen auf Angehörige von A. geschossen haben) war nun wieder die Rede davon, dass nicht nur die Familie Nimani bedroht wurde, sondern auch eben jener Mann, dessen Barbershop nun durch eine Explosion beschädigt wurde. Dazu hier mehr: Nach Schüssen in Bielefeld: Verteidiger beantragen Freilassung der Nimani-Schwester Zeugenhinweise zu dem schwarzen Fluchtauto, das am 25. September kurz nach 3.18 Uhr in Richtung Oldentruper Straße raste, erbittet die Kriminalpolizei Bielefeld unter Tel. 0521 5450.

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