Bielefeld. Rund 251.000 Bielefelder sind heute aufgerufen, im Wahllokal ihre Kreuzchen zu setzen. Heute entscheidet sich, welche politischen Parteien die nächsten fünf Jahre in Bielefeld mitgestalten werden, und mit welcher Stärke. Es ist mehr als ein Kreuz: Gewählt werden neben dem Stadtoberhaupt auch ein neuer Stadtrat, die Bezirksvertretungen und der Integrationsrat. Von 8 bis 18 Uhr haben die 184 Wahllokale geöffnet.
Wahlberechtigt sind 130.014 Frauen, 120.984 Männer und 81 Diverse. Unter ihnen sind auch 3.565 junge Menschen, die zum ersten Mal an die Urne treten dürfen. Das Mindestalter liegt bei 16 Jahren. In welchem Wahllokal die Stimmen abgegeben werden können, steht auf der Wahlbenachrichtigung, die vor einigen Wochen postalisch verschickt wurde. Neben diesem Schreiben muss auch der Personalausweis oder Reisepass vorgezeigt werden. Rund 2.500 Wahlhelfer sorgen heute für einen reibungslosen Ablauf.
Die Zahl der Briefwahlanträge ist in diesem Jahr mit 63.833 niedriger als 2020. Damals gab es sogar 65.489 Bielefelder, die sich für den postalischen Weg entschieden. Allerdings gab es zu dieser Zeit aufgrund der Corona-Pandemie auch besondere Regeln und viele Menschen mieden die Wahllokale bewusst.
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Achtung: Nicht mehr alle städtischen Briefkästen werden geleert
Die roten Wahlbriefe können noch bis 16 Uhr in die Briefkästen folgender Bezirksämter eingeworfen werden: Brackwede, Heepen, Jöllenbeck, Senne und Sennestadt. Das Einwerfen ist ebenfalls möglich in den Briefkasten des Wahlteams, Auf der Großen Heide 11, und in den Briefkasten des Neuen Rathauses. Die Briefkästen aller anderen städtischen Gebäude werden nicht mehr rechtzeitig geleert.
Ab 18 Uhr wird zunächst die Oberbürgermeisterwahl ausgezählt. Erst danach geht es um die Stimmen für den Rat und die Bezirke. Ab 19 Uhr werden erste Trends bei nw.de geteilt. Kann keiner der Bürgermeisterkandidaten mehr als die Hälfte der Stimmen und somit die absolute Mehrheit erreichen, folgt am 28. September die Stichwahl zwischen den beiden stärksten Kandidaten.
2020 lag Pit Clausen (SPD) mit 39,65 Prozent im ersten Wahlgang deutlich vor Ralf Nettelstroth (CDU) mit 29,3 Prozent. Die Stichwahl 14 Tage später war knapper. Clausen bekam 56,09 Prozent der Stimmen und trat seine dritte Amtszeit an. Nach 16 Jahren als Stadtoberhaupt ist für den 63-Jährigen jetzt Schluss. Als Nachfolger seitens der SPD ist Ingo Nürnberger neuer Oberbürgermeisterkandidat. Mit ihm kämpfen Christiana Bauer (CDU) und acht weitere Kandidaten um den begehrten Chefsessel.
So ist vor fünf Jahren gewählt worden
Im Rat (27,75 Prozent) und in den Bezirksvertretungen (27,90 Prozent) bekam die CDU 2020 jeweils die meisten Stimmen. Im Rat folgten daraufhin die SPD (24,94 Prozent) und die Grünen (22,32 Prozent). In den Bezirken lagen die Grünen (24,52 Prozent) sogar noch vor der SPD (23,75 Prozent).