Stadtbahn-Ausbau in Bielefeld: Linie 4 soll 2028 bis zur HSBI verlängert werden

Bielefeld. Es war ein grauer Herbsttag im Oktober 2008, als der damalige Bielefelder CDU-Landtagsabgeordnete und Ratsfraktionschef Rainer Lux mit einer frohen Botschaft zurück aus Düsseldorf nach Bielefeld kam. Der Bau- und Verkehrsausschuss des Landtages habe überraschend schnell grünes Licht für die Verlängerung der Stadtbahnlinie 4 zum künftigen Hochschulcampus Lange Lage gegeben. &bdquo;Obwohl die Verkehrsinfrastrukturbedarfsplanung eigentlich bereits abgeschlossen war, wurde das Projekt noch aufgenommen“, freute sich Lux. &bdquo;Das ist ein Signal dafür, dass auch bei uns in Bielefeld die Planung nun zügig weitergehen muss.“ 20 Jahre später, im Lauf des Jahres 2028, soll das 1,2 Kilometer Verlängerungsstück der Linie 4 von der bisherigen Endstation Lohmannshof bis zur Dürerstraße nun in Betrieb gehen. So ist jetzt die Planung. Voraussetzung dafür: Am Donnerstag, 4. September, wurde eine Rahmenvereinbarung zwischen der Stadt und dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB) als Eigentümer der noch benötigten Flächen nun notariell beurkundet. Nächsten Sommer sollen die Hauptarbeiten beginnen. Wechselnde Ansprechpartner, wechselnde Landesregierungen, wechselnde Verwaltungsspitzen in Bielefeld und komplizierte Verhandlungen haben das Vorhaben, für das der erste Spatenstich schon mehrfach angekündigt war, in die Länge gezogen. &bdquo;Zügig weiter“ ging es nicht. &bdquo;Aber jetzt ist ein Meilenstein geschafft“, freute sich am Donnerstag Verkehrsdezernent Martin Adamski und mit ihm Ilona Hannemann von der städtischen Beteiligungsgesellschaft BBVG. Denn der BBVG gehören in Bielefeld die Trassen der Stadtbahnlinien 3 und 4 sowie die Stadtbahntunnel. Ursprüngliche Planung wird angepasst Einer, der im Hintergrund dazu beigetragen hat, nahezu alle Hindernisse der dann doch langwierigen Planungen und Verkaufsverhandlungen aus dem Weg zu räumen, ist Dirk Vahrson, stellvertretender Leiter des städtischen Amtes für Verkehr. &bdquo;Es war mühsam, aber es hat sich gelohnt“, sagte Vahrson. Die ursprüngliche Planung für die Stadtbahnverlängerung, die noch aus den Gestaltungswettbewerben rund um den Hochschulcampus im Jahr 2010 stammte, wurde an die neuen technologischen Möglichkeiten angepasst. Dazu gehören zum Beispiel Photovoltaikanlagen auf den Haltestellendächern der künftigen Stationen Lange Lage und Dürerstraße und im Kreisverkehr am Lohmannshof. Hintergrund: Die Geschichte der Linie-4-Verlängerung Das Ganze hat seinen Preis. Rund 40 Millionen Euro wird die Stadtbahnverlängerung kosten. Dank der Zusage von 2008 werden 90 Prozent der Kosten von Bund und Land getragen. Hinzu kommt noch der Straßenumbau im Bereich Dürerstraße. Dort wird für die Stadtbahn eine sogenannte Stumpfwendeanlage entstehen, keine Wendeschleife. Damit bleibt die Option für ein weiteres Zukunftsprojekt, die Weiterführung der Linie 4 bis zur Endstation der Linie 3 in Babenhausen-Süd, bestehen. Weitere Extra-Millionen vom Land Schon zum Jahreswechsel 2025/26 werden im Bereich der künftigen Strecke vorbereitende Leitungsarbeiten der Stadtwerke beginnen. Und ist die Streckenverlängerung einmal fertig, kann auch der BLB damit beginnen, den Campus mit Hochschule Bielefeld (HSBI) und dem Forschungszentrum Citec weiter zu entwickeln. Denn die HSBI benötigt dringend Erweiterungsflächen. &bdquo;Parallel zu bauen ist aber nicht möglich“, so Adamski. Für die Verkehrsbetriebe Mobiel gab es am Donnerstag eine weitere gute Nachricht. In Krefeld überreichte Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) zahlreiche Zuwendungsbescheide an Kommunen und Verkehrsunternehmen. Für die Erneuerung des Netzes von Mobiel stehen nun weitere 24 Millionen Euro Fördergelder zur Verfügung. Dafür gab es Anerkennungsurkunde des Ministers. Die Frage ist, wann dieses Geld ausgegeben sein wird. Zum Thema: Explodierende Kosten für Stadtbahnerweiterung in Bielefeld News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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