Innenminister ist Fan der „kleinkarierten“ Polizeirazzia gegen die Bielefelder Drogenszene

Bielefeld. Seit dem 1. Oktober 2024 ist die &bdquo;Soko Innenstadt“ der Bielefelder Polizei dafür da, den kriminellen Szenen in der City gehörig auf die Nerven zu gehen. Ihr Ziel ist es, nach dem sprunghaften Anstieg der Kriminalität an Jahnplatz, Kesselbrink und &bdquo;Tüte“ (Hauptbahnhof und Stadthallenpark) die objektive und die gefühlte Sicherheit der Bielefelder wieder zu erhöhen. Am Freitag, 22. August, stand die nächste größere Razzia der Soko an – diesmal mit prominenter Unterstützung. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) ließ sich von der Arbeit der Innenstadt-Einheit ausführlich berichten und der zeigt sich sehr angetan. &bdquo;Klares Ziel ist es, die Ausbreitung krimineller Szenen zu reduzieren und Straftaten zu verringern“, sagt Polizeisprecherin Sonja Rehmert. Wie die bloßen Zahlen der letzten Monate zeigen, scheint das gelungen zu sein. Weil die Bielefelder Behörde das Bemühen der Soko inzwischen als erfolgreich einschätzt, hat sich der Innenminister von der Arbeit und der Strategie der Sonderkommission unter Leitung des Ersten Kriminalhauptkommissars Lars Lorenz ausführlich berichten lassen. Allein am Freitag konnten die Beamten – begleitet von Reul und Bielefelds Polizeipräsidentin Sandra Müller-Steinhauer – zwei Personen wegen Handelns mit Cannabis festnehmen. An der &bdquo;Tüte“ fiel wiederum eine Person wegen unerlaubten Aufenthalts auf. Reul nennt Polizei in Bielefeld &bdquo;kleinkariert“ – im positiven Sinne Herbert Reul resümiert: &bdquo;Die Bielefelder Soko ist im positiven Sinne absichtlich kleinkariert. Der Szene jeden Tag auf den Füßen zu stehen und deutlich zu machen, dass regelwidriges Verhalten nirgendwo in der Stadt geduldet und konsequent dagegen vorgegangen wird, ist mühsam, aber effektiv.“ Die Soko habe Probleme benannt und Lösungen erarbeitet. Das sei ein gutes Beispiel dafür, wie die Sicherheit in einer Innenstadt erhöht werden könne. Zum Thema: Drogen, Messerstiche, Rache: Haftstrafen nach Gewalttat in der Bielefelder Innenstadt Bielefelds Polizeipräsidentin zieht Bilanz: &bdquo;Unsere Soko hat auf der Straße bereits beachtliche Mengen an Drogen, Bargeld und Waffen sichergestellt und bislang über 600 Straf- und Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet.“ In den ersten sechs Monaten 2025 habe die Arbeit der Polizei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Gesamtkriminalität in den relevanten Bereichen der Innenstadt um mehr 28 Prozent reduziert, sagt Müller-Steinhauer. Messbarer Erfolg durch &bdquo;Soko Innenstadt“ in Bielefeld Auch auf die besonders problematische Entwicklung der Gewaltkriminalität habe man Einfluss genommen. Sie sei um mehr als 26 Prozent zurückgegangen. Die allgemeine Straßenkriminalität sogar um über 42 Prozent. &bdquo;Die Soko ist für mich ein absolutes Erfolgsprojekt“, sagt Müller-Steinhauer. OWL-Crime-Podcast: Intensivtäter ersticht jungen Bielefelder: Eltern berichten von ihrem Leben mit dem Verlust In Zahlen kommt die Soko seit ihrem Start am 1. Oktober 2024 bis zum 22. August auf knapp drei Kilogramm sichergestelltes Marihuana, mehr als 500 Gramm Haschisch, knapp 250 Gramm Kokain und rund 26.000 Euro Bargeld von Drogendealern. Hinzu kommen 23 verbotene Messer, fünf Schusswaffen sowie über 200 sonstige Waffen und waffenähnliche Gegenstände, die Beamte der Soko aus dem Verkehr gezogen haben. Testphase erfolgreich: Bielefelder &bdquo;Soko Innenstadt“ bleibt bestehen Für zwölf der kontrollierten Personen bedeutete der Kontakt mit der City-Einheit Untersuchungshaft, die Kontrollen sorgten auch dafür, das 48 per Haftbefehl gesuchte Personen aufgespürt und ihre Haftbefehle vollstreckt werden konnten. 111 Personen landeten zumindest vorübergehend in Polizeizellen (Gewahrsamnahme). 24-mal sprach die Soko Aufenthalts- und Bereichsbetretungsverbote aus. In Gütersloh spricht man bereits davon, dass sich ein Teil der Szene dorthin zurückgezogen haben könnte. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Polizei Bielefeld (@polizei.nrw.bi) Die Polizeiführung in Bielefeld wollte den Erfolg der Soko nach einem Jahr überprüfen und dann über eine Verlängerung nachdenken. Das ist anhand dieser Zahlen längst geschehen: Die &bdquo;Soko Innenstadt“ wird über die Pilotphase von einem Jahr weiter bestehen bleiben, hieß es aus dem Polizeipräsidium bereits im Frühjahr. Lesen Sie dazu: Kriminalitäts-Hotspots in OWL: Erfolge in Bielefeld – Szene zieht in Nachbarstädte

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