Orts-Check für Bielefeld-Mitte: Anwohner haben Angst vor den „No-go-Areas“

Bielefeld. Was gefällt mir an meinem Wohnort und worin sind Verbesserungen notwendig? 1.211 Bewohner aus dem Stadtteil Bielefeld-Mitte haben am Orts-Check der &bdquo;Neuen Westfälischen“ teilgenommen und Punkte vergeben. Außerdem haben sie in mehr als 550 Freitextantworten ihre Ansichten kommentiert. Im Vergleich schneidet der Stadtteil zusammen mit Senne auf dem sechsten Platz (6,3) ab. Am besten werden – wie auch stadtweit – der Einzelhandel (7,7 von 10 Punkten) und das Angebot an Vereinen und Sport (7,6) bewertet. Das Kultur- und Freizeitangebot (7,4) sowie die Qualität und Vielfalt der Gastronomie (7,3) stehen ebenfalls weit oben im Ranking. Im stadtweiten Vergleich liegt Bielefeld-Mitte in diesen Kategorien auf dem zweiten Platz, unmittelbar hinter Schildesche. Auch der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) und das Radwegenetz in Mitte liegen mit 6,9 Punkten über dem Durchschnitt für Bielefeld (6,5) und auf dem zweiten Rang direkt hinter Schildesche. Die Lebensqualität und Beliebtheit des Stadtteils Mitte bei Außenstehenden wird mit 6,7 gewertet. Die Gesundheitsversorgung mit Ärzten, Kliniken und damit verbundenen Dienstleistungen erhielt 6,6 Punkte. Eine Wertung, die etwas über dem stadtweiten Vergleichswert (6,5) liegt. Mehr zum Thema: Orts-Check – Zwei Stadtteile punkten bei den Bielefeldern besonders .responsive23-CanFXLzRI88u7Vfv-bar-horizontal-ortscheck-wie-lebt-es-sich-in { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-CanFXLzRI88u7Vfv-bar-horizontal-ortscheck-wie-lebt-es-sich-in { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-CanFXLzRI88u7Vfv-bar-horizontal-ortscheck-wie-lebt-es-sich-in { padding-top: 142.86%; } } Wie familienfreundlich ist Bielefeld-Mitte? Spielmöglichkeiten für Kinder und die Familienfreundlichkeit landen mit 6,5 Punkten verglichen mit den anderen Stadtteilen im unteren Drittel. Ebenso die Seniorenfreundlichkeit, was den Umfang an Angeboten und die Lebensqualität betrifft (6,4). Für die Netzabdeckung und das Engagement beim Klimaschutz erhält Bielefeld-Mitte auch 6,4 Punkte. Gemeinsam mit Schildesche ist das der Spitzenwert in dieser Kategorie. Sicherheit und Sauberkeit sind stadtweit problematische Themen. Für die Arbeit der Stadtreinigung und Entsorger erntet Mitte den zweitschlechtesten Wert in der Stadt (5,8), direkt nach Sennestadt. Die Sicherheit und Präsenz der Polizei wird in Mitte ebenso mit 5,8 Punkten bewertet. Damit liegt der Stadtteil im bielefeldweiten Vergleich jedoch noch im Mittelfeld. Bei der Schul- und Ausbildungssituation sowie in der Kinderbetreuung muss sich der Stadtbezirk mit 6,0 Punkten begnügen. Abgesehen von Stieghorst ist es ein stadtweiter Tiefstwert. Beim Immobilienmarkt ist Mitte das Schlusslicht in der Stadt. Für das Wohnungsangebot und die hohen Preise gibt es nur 4,4 Punkte. Der Durchschnitt für Bielefeld liegt bei 4,8. Die wenigsten Punkte gab es für die Verkehrs- und Lärmbelästigung in Mitte. Mit 3,9 Punkten wird sie fast so schlimm angesehen wie in Gadderbaum (3,7). Müllentsorgung bewegt Menschen in Bielefeld-Mitte Ein Blick in die Kommentare verrät, was die Menschen in Bielefeld-Mitte bewegt: Es gibt ein Problem bei der Müllentsorgung. Zwar falle die wachsende Zahl an Mülleimern auf, doch seien diese zu klein und werden zu selten geleert. Bei Altglascontainern und Kleidersammelstellen sei das gleiche Problem zu beobachten. Ein Bürger hat konkrete Vorschläge: &bdquo;Sensortechnik zur Füllstandsmessung, konsequente Ahndung illegaler Ablagerungen und mehrsprachige Informationen über die richtigen Entsorgungswege sowie regelmäßige Stadtteil-Clean-ups mit Bürgerbeteiligung.“ Auch mehr rauchfreie Bereiche und öffentliche Toiletten werden gefordert: &bdquo;Bei bestimmten Erkrankungen können Betroffene nur von Toilette zu Toilette denken.“ Auch brauche es mehr Sitzplätze, die nicht an eine Gastronomie gebunden sind. Besonders deutliche Kritik erntet der Jahnplatz: &bdquo;Ein Mittelfinger an alle Fußgänger und Radfahrer.“ Und es geht noch weiter: &bdquo;Ich habe noch nie einen so hässlichen Jahnplatz gesehen. Wo sind Pflanzen oder kleine Bäumchen? Das einzig Grüne ist Unkraut auf diesen hässlichen Dächern.“ Lesen Sie auch: &bdquo;Orts-Check“ liefert überraschende Ergebnisse – So lebt es sich in OWL &bdquo;No-go-Areas“ in Bielefeld-Mitte Immer wieder sprechen die Teilnehmer ihre Ängste vor allem nachts und alleine in der City an. Jahnplatz, Hauptbahnhof und Kesselbrink werden als &bdquo;No-go-Areas“ bezeichnet und mehr Polizeipräsenz gewünscht. Für Wohnungslose und Suchtkranke solle es bessere Unterstützung und Aufenthaltsorte geben. &bdquo;Einen Platz für die Menschen an der Tüte schaffen, den sie auch annehmen, statt sinnlose Vergraultaktiken ausdenken“, sagt ein Teilnehmer. Die Gegend um den Hauptbahnhof wird als schmuddelig und unsicher empfunden. Seit der Öffnung der Lutter habe die Wohnqualität für die Anwohner der Ravensberger Straße extrem nachgelassen: &bdquo;Weil bei gutem Wetter fremde Menschen, meistens mit viel Alkohol vor der Tür sitzen, sehr laut sind und Party machen.“ Doch kein Thema ist so umstritten wie die Verkehrspolitik. Alle sind sich einig: So wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen. Aber soll das Auto gänzlich aus der Innenstadt verdrängt werden, wie es bereits in anderen europäischen Großstädten der Fall ist? Auch der Individualverkehr habe seine Berechtigung und sei für größere Einkäufe, eingeschränkte Menschen und Handwerker wichtig. .responsive23-rWM1s57afqICRwwj-choro-ortscheck-so-wird-die-sicherheit { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-rWM1s57afqICRwwj-choro-ortscheck-so-wird-die-sicherheit { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-rWM1s57afqICRwwj-choro-ortscheck-so-wird-die-sicherheit { padding-top: 142.86%; } } Einwohner kritisieren Lärm in der Innenstadt Die Lärmbelästigung durch Poser in der Innenstadt sei unerträglich. Auch der Ostwestfalendamm sorge für eine hohe Lautstärke und Geruch. Lob gibt es für die wasserstoffbetriebenen Busse. Die Lautstärke auf den Routen habe abgenommen: &bdquo;Sehr positiv, die sollten viel mehr werden!“ Berufspendler kritisieren den Verkehr auf den Hauptrouten: &bdquo;Die Rotwellen sind durch das immer wiederkehrende Anfahren sehr umweltbelastend. Wieso wird hier keine künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt?“ Am ÖPNV werden die Taktfrequenz, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und die hohen Preise bemängelt. Das gilt auch für den Wohnungsmarkt: &bdquo;Wir brauchen dringend bezahlbaren Wohnraum in Mitte, die Preise schießen durch die Decke.“ Lob gibt es für die Mitarbeiter in der Bürgerberatung: &bdquo;freundlich, kompetent und hilfsbereit“. Bielefeld habe auch im Vergleich mit anderen großen Städten einen &bdquo;tollen Digitalstand bei Amtsterminen“. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der &bdquo;NW“ Bielefeld

Meistgelesen