Bielefelder Wohnungsriese zählt erstmals über 12.000 Wohnungen

Bielefeld. Mitte Juli soll der Baustart an der Gerda-Grube-Straße in Bielefeld-Vilsendorf sein: Dann rollen dort die Baufahrzeuge, um für die Wohnungsgesellschaft BGW 96 neue Wohnungen in acht Mehrfamilienhäusern zu errichten. Es ist das erste Projekt, das die kommunale BGW mit dem Bauunternehmen Goldbeck in Angriff nimmt. &bdquo;Und es ist für uns die erste Erfahrung im schnellen seriellen Bauen“, zeigt sich BGW-Chefin Sabine Kubitza gespannt. Das Verfahren, in dem Goldbeck bundesweit ein Vorreiter ist, benötige zwar eine etwas längere Planungszeit, durch die industrielle Vorfertigung von Modulen gehe der Bau dann aber schneller über die Bühne. Bis Ende 2026, so die Hoffnung, sollen die Wohnungen bezugsfertig sein. Und die Gebäude sollen preisgünstiger errichtet werden als beim herkömmlichen Bauen, verspricht Goldbeck. Für die BGW und ihre Mieter soll sich dies in verhältnismäßig niedrigen Mieten niederschlagen: Die frei finanzierten Wohnungen, die zwischen 46 und 99 Quadratmeter Wohnflächen aufweisen, werden mit Mieten von rund 11,00 Euro pro Quadratmeter kalkuliert. 60 Prozent der Wohnungen allerdings sollen mit öffentlichen Geldern gefördert werden, neben dem Bauantrag liege inzwischen auch ein Förderbescheid für Subventionen in Höhe von 14,2 Millionen Euro vor. Das gesamte Investitionsvolumen wird auf rund 26 Millionen Euro beziffert. Sechs Millionen Euro Jahresüberschuss Damit wächst der Wohnungsbestand des Bielefelder Wohnungsriesen noch ein bisschen weiter, und das ist aus Sicht der Geschäftsführerin eine gute Sache, denn Größe zählt auch in dieser Branche. Im Jahr 2024 sei nicht nur der Jahresüberschuss auf fast sechs Millionen Euro gesteigert worden, sagte Kubitza nun bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das vergangene Jahr, &bdquo;viel zufriedener stimmt es mich, dass wir bei unserem Wohnungsbestand die Marke von 12.000 Wohneinheiten überschritten haben“, so Kubitza. Von den 186 neu fertiggestellten Wohnungen im Jahr 2024 seien 140 (also drei Viertel) öffentlich gefördert worden und könnten nun zu entsprechend niedrigen Mieten genutzt werden, erklärte Jens Schultz, der bei der BGW für den Bereich &bdquo;Betriebswirtschaft“ zuständig ist. Im Bestand der insgesamt nun 12.063 Wohnungen der BGW gäbe es 33 Prozent geförderte Wohnungen (rund 4.000), die durchschnittliche Nettokaltmiete betrage 6,33 Euro je Quadratmeter. Etliche Wohnungen werden demnach zu Quadratmetermieten unter sechs oder sogar unter fünf Euro zur Verfügung gestellt. Zum Vergleich: Die durchschnittliche &bdquo;Angebotsmiete“ liege in Bielefeld inzwischen bei 9,32 pro Quadratmeter. BGW schraubt wichtige Kennzahlen nach oben .responsive23-DB4OYEB3cfGGMApH-line-immobilienpreise-in-bielefeld { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-DB4OYEB3cfGGMApH-line-immobilienpreise-in-bielefeld { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-DB4OYEB3cfGGMApH-line-immobilienpreise-in-bielefeld { padding-top: 142.86%; } } Die BGW (Bielefelder Gesellschaft für Wohnen und Immobiliendienstleistungen) schraubte 2024 mehrere Kennzahlen im Vergleich mit 2023 in die Höhe. So wuchs der Umsatz um rund 5 Prozent auf gut 87 Millionen Euro. Rückläufig waren allerdings die Investitionen, deren Volumen um vier Millionen auf 47,7 Millionen Euro schrumpfte. Während die Instandhaltungsausgaben stabil bei 17 Millionen Euro blieben, sanken sowohl die Investitionen in Modernisierungen (von 13,2 auf 11,2 Millionen Euro) als auch die Investitionen in Neubauten (von 21,4 auf 19,3 Millionen Euro). Direkt damit in Zusammenhang steht auch der Rückgang des in Anspruch genommenen Fördervolumens von 9,5 auf 8,5 Millionen Euro. Seniorenwohnungen: Der Bedarf steigt Die rückläufige Entwicklung sei vor allem durch Verzögerungen bei der Bewilligung von Fördermitteln für Neubauten und Modernisierungen begründet, heißt es. Das könnte ein Hinweis auf bürokratische Hürden, aber auch auf geleerte Fördertöpfe sein. Im laufenden Jahr werden für die BGW wohl nur 59 neue Wohnungen fertiggestellt, und zwar die Wohnungen des Neubauprojekts am Rabenhof, wo insgesamt 14,5 Millionen Euro investiert werden. 22 Wohnungen seien hier inzwischen errichtet. Immerhin, in der Pipeline befindet sich auch noch ein Projekt mit 18 neuen Wohnungen am Heisenbergweg (5,3 Millionen Euro Investitionen, Baubeginn 2026). Wenn sie im Jahr des 75-jährigen Bestehens der BGW einen Wunsch frei hätte, so wurde Kubitza gefragt, welcher wäre das? &bdquo;Nötig wären einfachere Regelungen für Planung und Genehmigungen“, lautete ihre Antwort. Und ein Seitenhieb auf die Politik folgte: &bdquo;Wir brauchen auch eine verlässlichere Förderung“.

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