Was hinter dem ausgeschriebenen Top-Job am Klinikum Bielefeld steckt

Bielefeld. Schon länger machten Gerüchte die Runde, dass am Klinikum Mitte erstmals eine Stelle des Medizinischen Geschäftsführers ausgeschrieben werden soll. Viele Kliniken in Deutschland verfügen über diese Position, das Haus in Bielefeld bisher nicht. Durch den Abgang des damaligen Ärztlichen Direktors und Chefarztes der HNO-Klinik Holger Sudhoff hatte es 2023 erhebliche Unruhe im Hochhaus an der Teutoburger Straße gegeben. Sudhoff hatte seinem Geschäftsführer Michael Ackermann einen zu rigiden Sparkurs und schlechte Mitarbeiterführung vorgeworfen. Das hatte Ackermann vehement bestritten. Lesen Sie auch: Heftiger Streit im Klinikum Bielefeld – Ärztlicher Direktor hat gekündigt Nun steht diese Ausschreibung offiziell auf der Internetseite des Krankenhauses. Die Stelle ist zunächst auf fünf Jahre befristet. Einstiegsdatum 1. April 2026. Bewerber und Bewerberinnen sollen entsprechend hoch qualifiziert sein. Sie benötigen eine fachärztliche Promotion (Doktortitel) und auch eine kaufmännische Zusatzausbildung &bdquo;ist wünschenswert“. Ebenfalls verlangt wird intensive Führungserfahrung in der &bdquo;ergebnisverantwortlichen Steuerung von Kliniken/ Krankenhausgesellschaften, idealerweise in Universitätskliniken“. Verantwortung für 31 Fachkliniken Immerhin sind 31 Fachkliniken mit 1140 Betten und einem Jahresumsatz von 220 Millionen Euro zu verantworten. Und das in schwieriger Zeit für das Krankenhauswesen in Deutschland. Die Ausschreibung betont, dass das Klinikum Lehrkrankenhaus der Universität Münster und Kooperationspartner der Medizinischen Fakultät an der Uni Bielefeld ist. Da die Stelle überregional ausgeschrieben ist, wird auch auf die Lebensqualität Bielefelds und Ostwestfalen-Lippes hingewiesen. Schließlich soll der Bewerber oder die Bewerberin einen guten Eindruck von der Region bekommen und sich mit der Familie wohlfühlen. Die Verdienstmöglichkeiten werden – wie in solchen Fällen üblich – eher vage formuliert: &bdquo;attraktive Vertragskonditionen und Zusatzleistungen wie betriebliche Altersvorsorge und Dienstwagen zur privaten Nutzung“. Konkreter wollte sich der Aufsichtsratsvorsitzende Detlef Werner dazu nicht äußern. Zuständigkeitsverlust für Ackermann Für das Klinikum bedeutet das eine deutliche Umstrukturierung der Leitungsebene. Insbesondere der Aufgabenbereich Michael Ackermanns wird schrumpfen. Denn in den vergangenen Jahren hat sich Ackermann um wirtschaftliche und medizinische Belange gleichermaßen gekümmert. Nun soll er einen &bdquo;Mitgeschäftsführer“ an die Seite bekommen. .responsive23-mrxTBFoUYGc4a5WX-choro-aerztedichte-in-owl { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-mrxTBFoUYGc4a5WX-choro-aerztedichte-in-owl { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-mrxTBFoUYGc4a5WX-choro-aerztedichte-in-owl { padding-top: 142.86%; } } Der Ausschreibung selbst ist nicht zu entnehmen, wie das künftige Gefüge in der Geschäftsführung gestaltet werden soll. Werden beide Geschäftsführer gleichberechtigt agieren oder wird es einen vorgesetzten Geschäftsführer geben? Nach Angaben von Aufsichtsratschef Detlef Werner soll &bdquo;die neue Geschäftsführung auf Augenhöhe arbeiten“. Werner begründet die Entscheidung, einen weiteren Geschäftsführer zu engagieren damit, dass das Krankenhaus in Bielefelds Mitte in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen sei. Auch das EvKB (Bethel) verfüge über zwei Geschäftsführer. Es gehe darum, medizinische, pflegerische und wissenschaftliche Belange zu bearbeiten. Nun werde sich eine Findungskommission aus Mitgliedern der Aufsichtsratsspitze mit den eingehenden Bewerbungen befassen. Mehrere Aufsichtsratsmitglieder bestreiten gegenüber dieser Redaktion, dass die Schaffung des neuen Postens mit den Querelen um die Kündigung von Holger Sudhoff und weiteren qualifizierten Abgängen zusammenhänge. Ein zeitlicher Zusammenhang ist jedoch nicht zu bestreiten. Denn nachdem der damalige Ärztliche Direktor gegangen war, nahm die Debatte um eine Verstärkung der Geschäftsführung Fahrt auf. Mit den wirtschaftlichen Zahlen sei man im Aufsichtsrat zufrieden gewesen, heißt es, allerdings seien Fragen bezüglich der Personalführung Ackermanns drängender geworden. Auch interessant: Überraschender Konflikt – Bringt Bielefelds erste Fahrradstraße Patienten in Gefahr?

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