„Chris geht es besser“: Schwerstverletzter Arminia-Bielefeld-Fan dankt seinen Rettern

Bielefeld. Das Messer-Attentat vor dem Szeneclub &bdquo;Cutie“ hätte zwei Menschen fast das Leben gekostet, Dutzende stehen nach den Ereignissen unter Schock. Da tun gute Nachrichten gut. Jetzt hat sich der Rechtsanwalt des lebensgefährlich verletzten Arminia-Fans an die Öffentlichkeit gewandt und mitgeteilt: &bdquo;Ihm geht es jeden Tag ein wenig besser. Die Entwicklung ist positiv“, sagt Strafrechtsexperte David Volke. Der 26-Jährige gilt als Lebensretter der Menschen, die Sonntagfrüh, 18. Mai, vor dem &bdquo;Cutie“ gefeiert hatten – weil er den mit Messer und Stockdegen bewaffneten Angreifer als Erstes attackierte, um ihn von den Feiernden abzubringen. Er tat das, obwohl er selbst schon am Bein schwer verletzt war. Dass er bei seinem Angriff Stiche in die Brust erlitten haben soll und deshalb in akuter Lebensgefahr schwebte, hat alle, die ihn kennen, in größte Sorge versetzt. Seitdem bangen neben der Familie auch Freunde und zahlreiche Mitglieder der Arminia-Fanszene um das Leben des 26-Jährigen. Gegenüber vom Tatort haben Arminia-Fans große Graffiti mit seinem Namen auf die dort vorhandenen Sprayer-Wände gesprüht: &bdquo;Stabil bleiben, Bruder!“ ist auf einem der Murals (Wandmalerei) zu lesen. Lesen Sie auch: Polizisten loben Arminia-Fans nach Messer-Anschlag: &bdquo;Ohne Euch hätte es Tote gegeben“ 26-jähriger Arminia-Fan ist aktuell außer Lebensgefahr David Volke ist nun im Namen des Verletzten an die Öffentlichkeit herangetreten: &bdquo;Mein Mandant befindet sich aktuell außer Lebensgefahr. Ich konnte heute vier Minuten mit ihm telefonieren. Es sieht sogar so gut aus, dass er das Pokalfinale der Arminia am Samstag womöglich am Fernseher verfolgen kann“, sagt Volke am Donnerstag. Doch Chris hat sich nicht nur während der Tat selbstlos verhalten. Auch auf der Intensivstation denkt er an andere: &bdquo;Er ist sehr gerührt über die riesige Anteilnahme und Unterstützung, die ihm zuteilwird. Er möchte sich dafür in aller Form bei seiner Familie, seinen Freunden, Bekannten, dem Verein, allen Fans und allen Menschen, die Anteil nehmen, bedanken.“ Ein besonderer Dank richte sich an alle, die vor Ort so beherzt eingegriffen haben, allen Ersthelfern und dem Personal im Krankenhaus. &bdquo;Ohne ihre Hilfe hätte Chris keine Chance gehabt, diesen Gewaltangriff zu überleben“, betont der Jurist. Bielefelder benötigt zur Traumabewältigung Ruhe Bei aller positiven Entwicklung müsse sein Mandant nach diesem traumatischen Erlebnis aber ganz dringend zur Ruhe kommen. Er wolle nun allen Fokus auf seine körperliche und mentale Genesung legen. Noch sei nicht absehbar, wie schnell und wie gut er die Erlebnisse verarbeite. &bdquo;Wichtig ist dabei, dass er und seine Familie zur Ruhe kommen können.“ Deswegen bittet der Anwalt darum, von einer direkten Kontaktaufnahme abzusehen. Auch die überregionale Fanszene in Westfalen zeigt sich geschockt. Viel Respekt haben sich in Bielefeld ausgerechnet die Fans des Erzrivalen Preußen Münster verdient, deren Ultras bei ihrer Saisonabschlussfeier am Stadion in Münster ein ganz besonderes Banner aufhängten: &bdquo;Viel Kraft und Genesung allen Bielefeldern“, ist darauf zu lesen. Auch die Paderborner Fanszene sendet solidarische Grüße: &bdquo;Viel Kraft nach Bielefeld!“, lautet der Slogan auf einem Banner, das Ultras an der &bdquo;Hasendorfweg“-Brücke über der A33 aufgehängt haben. Ultras in Bielefeld unter Schock Für den harten Kern der Arminia-Fans warf der Messer-Anschlag übrigens auch dunkle Schatten auf das anstehende Pokalfinale. So stand zur Debatte, die Unterstützung im Olympiastadion zu reduzieren oder sogar einzustellen – aus Respekt vor denjenigen, die seit Sonntag um ihr Leben kämpften. In einem Fanbrief schreiben die Vertreter der größten Arminia-Ultragruppe &bdquo;Lokal Crew“ kurz darauf: &bdquo;Wir sind noch alle geschockt. Die Geschehnisse vom Wochenende am ’Cutie’ in Bielefeld werden uns noch lange beschäftigen. In den vergangenen Tagen haben wir gebangt, gehofft und im möglichen Rahmen unterstützt. Mit großer Erleichterung können wir festhalten, dass alle Opfer das Attentat überlebt haben.“ Schließlich haben sich die Ultras dazu durchgerungen, am ursprünglichen Plan in Sachen Unterstützung und Jubel festzuhalten. &bdquo;Vorausgesetzt, es gibt keine Verschlechterung der gesundheitlichen Lage!“ Da es diesbezüglich bisher keine negativen Nachrichten gibt, steht dem geplanten Fan-Support am Samstag nichts mehr im Wege. .responsive23-9SPHzARmvVph1QtS-map-mordkommission-ermittelt-vor-dem { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-9SPHzARmvVph1QtS-map-mordkommission-ermittelt-vor-dem { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-9SPHzARmvVph1QtS-map-mordkommission-ermittelt-vor-dem { padding-top: 142.86%; } } Verdächtiger aus Harsewinkel sympathisiert mit IS Und was ist mit dem Täter? Gegen den Tatverdächtigen Mahmoud M. (35) aus Harsewinkel wird nun vom Generalbundesanwalt ermittelt. Ihm wird also nicht nur vierfach versuchter Mord vorgeworfen, sondern womöglich auch eine religiös motivierte Tat. Wie berichtet, stand M. in Verbindung mit islamistischen Personen in der Region, nach seiner Festnahme soll er Polizisten gegenüber seine Zuneigung für die islamistische Terrororganisation &bdquo;Islamischer Staat“ kundgetan haben. Handschriftliche Notizen in seinem Zimmer lassen zumindest salafistische Inhalte erkennen. Zum Thema: Messeranschlag in Bielefeld: Syrer sympathisiert mit Terrororganisation IS Der Bielefelder Strafverteidiger Lutz Klose hatte am Donnerstag erstmals eine Stunde Zeit, sich in der JVA Bielefeld-Brackwede mithilfe eines Dolmetschers mit M. zu unterhalten: &bdquo;Er ist sehr offen und ruhig.“ Eine psychische Beeinträchtigung sei nicht zu erkennen gewesen, erklärt der Rechtsanwalt. Ihm gehe es den Umständen entsprechend gut, er habe nicht geklagt und keinerlei Probleme. &bdquo;Ihm ist klar, dass jetzt für längere Zeit Untersuchungshaft angesagt ist.“ In diesem ersten Gespräch sei es das Ziel eines Strafverteidigers, erläutert Klose, Vertrauen aufzubauen. &bdquo;Er muss verstehen, dass ich nicht für den Staat arbeite, obwohl der mich bezahlt. Und ich muss wissen, ob ich für ihn etwas erledigen muss.“ Aber der gelernte Fernfahrer, der von Syrien aus in zahlreichen Ländern des Nahen Ostens unterwegs gewesen sei, sagt Klose, habe keine Wünsche geäußert. Auch sollte sein Anwalt keine Verwandten in Deutschland kontaktieren, um etwa Besuche anzubahnen. Der Syrer hat eine große Familie in der Heimat Seine große Familie lebe in Syrien. Dass ein Cousin des Tatverdächtigen in Heiligenhaus leben soll, wo M. auch festgenommen wurde, hatte M. seinem Anwalt nicht berichtet. Zur ihm vorgeworfenen Tat werde es zunächst keine Aussagen seines Mandanten geben, betont Klose: &bdquo;Er wollte derzeit keine Erklärung abgeben.“ Der erfahrene Strafverteidiger denke aber, dass das zu einem späteren Zeitpunkt des Verfahrens durchaus möglich sei. Auch interessant: Neonazi-Demo in Bielefeld: &bdquo;Bündnis gegen Rechts“ stellt sich gegen Instrumentalisierung

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