Cutie-Attentat in Bielefeld: Generalbundesanwalt gibt neue Details zum Tatverdächtigen bekannt

Bielefeld. Etwas mehr als einen Monat liegt das schreckliche Attentat vor der Bielefelder Cutie-Bar nun zurück. In den frühen Morgenstunden des Sonntags, 18. Mai, feierte eine Gruppe friedlich vor der Bar, als sich plötzlich ein Mann mit einem Messer und einem Stockdegen unter die jungen Leute mischte – und wahllos auf sie einstach. Fünf Menschen wurden teils lebensgefährlich verletzt. Jetzt hat die für Terrorismusverfahren zuständige Generalbundesanwaltschaft neue Details zu dem tatverdächtigen 35-jährigen Syrer aus Harsewinkel (Kreis Gütersloh) bekannt gegeben. Wie Strafverteidiger Lutz Klose auf Nachfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ mitteilt, wurde es am Mittwoch, 25. Juni, gegen Mittag plötzlich laut rund um die Justizvollzugsanstalt in Bielefeld-Brackwede: Auf dem Gelände der JVA landete ein Hubschrauber mit schwer bewaffneten Kräften der Bundespolizei, die Mahmoud M. zu seiner Haftvorführung beim Bundesgerichtshof nach Karlsruhe bringen sollten. Eine mit dem Fall betraute Ermittlungsrichterin habe dort laut Klose dann den neuen Haftbefehl verkündet. Lesen Sie auch: Messeranschlag in Bielefeld: So fand die Polizei den Tatverdächtigen Wie Generalbundesanwalt Jens Rommel bereits angedeutet hatte, werfen die Ermittlungsbehörden dem 35-Jährigen nicht mehr nur vierfach versuchten Mord, sondern zusätzlich die Mitgliedschaft in der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) vor. &bdquo;Nach seiner Einreise in die Bundesrepublik Deutschland fasste der Beschuldigte den Entschluss, im Namen eines weltweiten Heiligen Krieges und für den IS möglichst viele, willkürlich ausgewählte Menschen in Deutschland zu töten“, sagt ein GBA-Sprecher. Dem aktuellen Haftbefehl zufolge soll sich der Beschuldigte sogar gefilmt haben und sich zu der Tat sowie zum Islamischen Staat bekannt haben. Das besagte Video soll der 35-Jährige anschließend an verschiedene Kontakte versendet haben. Veröffentlicht wurde das Video jedoch bislang nicht, heißt es. Auch lesenswert: Nach dem Messeranschlag dankt das Bielefelder &bdquo;Cutie“ dem schwer verletzten Lebensretter Attentäter wurde vom IS bezahlt Der Tatverdächtige soll damals vom IS für seine Tätigkeit bezahlt worden sein. Diese Annahme geht auf Listen der US-Behörden aus 2014 bis 2016 zurück. Auch seine Familienmitglieder und Kinder sind in den US-amerikanischen Akten über den IS dokumentiert. Entsprechend konnte auf diese Weise der Name Mahmoud M. mit dem Angestellten des IS, der damals einen anderen Namen getragen haben soll, überein gebracht werden. Dass er seit 2016 nicht mehr auf solchen Listen auftauche, mache den Verdacht einer Mitgliedschaft des IS nicht viel kleiner: Seine Tat deute eher darauf hin, dass er weiterhin für die Ziele der Terrororganisation wirken wollte. Auch interessant: &bdquo;Cutie“-Chef bekommt nach Anschlag in Bielefeld Hassnachrichten – so geht er damit um Die Sicherheitsvorkehrungen, die in den meisten strafrechtlichen Prozessen auf einem hohen Niveau gehalten werden, sind in einem solchen Verfahren um ein Vielfaches höher. Auch Strafverteidiger Klose musste sich vor dem Betreten des Bundesgerichtshofs durchleuchten lassen und die Schuhe zur Überprüfung ausziehen. Das Gespräch zwischen Anwalt und Mandant durfte lediglich mit einer Trennscheibe dazwischen stattfinden. .responsive23-9SPHzARmvVph1QtS-map-mordkommission-ermittelt-vor-dem { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-9SPHzARmvVph1QtS-map-mordkommission-ermittelt-vor-dem { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-9SPHzARmvVph1QtS-map-mordkommission-ermittelt-vor-dem { padding-top: 142.86%; } } Anwaltspost wird von Leserichter überprüft Die Anwaltspost (zum Mandanten und auch die zum Anwalt) werde von einem speziellen Leserichter gelesen. Er überprüfe die Post auf verbotene Hinweise, dürfe aber gegenüber den Ermittlern nicht über den Inhalt der Post sprechen, erklärt der Bielefelder Anwalt. &bdquo;In anderen Verfahren ist die Post zwischen Mandanten und Anwalt absolut tabu“, berichtet Lutz Klose. &bdquo;Das gilt offenbar bei Terrorverfahren nicht.“ Der nun wegen genau dieses Vorwurfs einsitzende Syrer wird nun ebenfalls per Hubschrauber des Bundeskriminalamtes zurück in die JVA Bielefeld-Brackwede geflogen, wo er ab sofort nur noch in einer Einzelzelle untergebracht werden dürfe. Die Ermittlungen gegen den 35-Jährigen dauern an. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der &bdquo;NW“ Bielefeld

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