Bielefelder Traditionsunternehmen setzt weltweit neue Maßstäbe mit kompostierbaren Superstoffen

Bielefeld. Vorhang auf für das nachhaltige Textil-Konzept des Traditions-Unternehmens Delius mit den epochalen Stoffen namens &bdquo;EcoSafe“. Die in der Schweiz entwickelten Garne bestehen aus einem speziellen Polyester, der in der Umwelt kein dauerhaftes Mikroplastik mehr freisetzt, sollte es eines Tages im Wasser enden oder in der Botanik, ganz entgegen seiner eigentlichen Bestimmung. Die besteht im Sortiment von Delius darin, entweder als transparente Gardine oder lichtdichter Vorhang unter anderem den Gästen eines Hotels nicht nur als Sichtschutz zu dienen, sondern auch als Sicherheit, weil maximal schwer entflammbar. &bdquo;Delius gilt weltweit als führender Spezialist schwer entflammbarer Objektstoffe“, erklärt Marketingchefin Sylke Mikolajczak. Denn nur solche speziell gewebten und im klassischen Fall ausgerüsteten Textilien dürfen in Hotels, Kongresscentern oder auf Kreuzfahrtschiffen zum Einsatz kommen, egal ob als Polster, Kissen, Teppiche oder eben Vorhänge und Gardinen. Einerseits seien die Stoffe auf Langlebigkeit ausgelegt, die Spanne liege zwischen 10 und 40 Jahren, andererseits aber fungieren die ausrangierten Textilien typischerweise als Altlast, die maximal thermisch verwertet werden können. Das Gewebe aus modifiziertem Polyester &bdquo;EcoSafe“ von der Schweizer Firma &bdquo;OceanSafe“ jedoch lasse sich industriell kompostieren oder löse sich im Wasser einfach auf, sei voll biologisch abbaubar, ohne Gifte zu hinterlassen oder belastendes Mikroplastik: 100 Tage statt 1.000 Jahre könnte die griffige Formel dazu lauten. Showdown im Showroom: Der befindet sich auf der zweiten Etage des Delius-Gebäudes in der Goldstraße. An Deckenschienen gleitet dort die stoffliche Eleganz von links nach rechts. Gerade mit dem German Design Award 2025 prämierte Vorhänge in Glitzergoldgelbmetallic schweben neben Gardinen in den erdigen Farben der Saison, stilprägend der dunkle Braunton Mocha Mousse. Lesen Sie auch: Nach 35 Jahren plötzlich Chefin: Bielefelder Edelboutique bietet coole Kaschmir-Looks Über einen separaten Ständer fließen die exklusiven Stoffe von &bdquo;OceanSafe“ in ganzer Schönheit. Den Prozess ihres möglichen Verfalls demonstriert die Versuchsanordnung fürs hausinterne Experiment auf einem Beistelltisch: Recycling als elementarer Bestandteil der Produktion In einer Glasschale mit Blumenerde feiern die Mikroben ein Festmahl und mümmeln am morschen &bdquo;EcoSafe“-Textil. In einem Zylinder aus Glas bade ein Stück Stoff und werde konstant fadenscheiniger, berichtet Produktmanagerin Petra Hoyer – das Wundergewebe funktioniert. Zwar seien die Stoffe teurer als die konventionelle Ware, die zum Teil bereits aus recyceltem Material bestehe, aber man müsse ja mal den Anfang machen, sagt sie. Wobei im Sinne der &bdquo;Cradle to Cradle“-Philosophie, das eigentliche Ziel darin bestehe, die verbrauchte Ware komplett wieder in den Produktionskreislauf einzubringen – eben von der Wiege bis zur Wiege. Was nach klassischem Recycling klinge, gestalte sich doch etwas aufwendiger wegen der dafür notwendigen Sortenreinheit der jeweiligen Polyesterstoffe. Delius habe auf dem Gebiet mittlerweile eine Quote von 70 Prozent erreicht. Und weil die Weberei mit der mehr als 300-jährigen Geschichte seit ihrem Beginn zu den Trendsettern in der Branche zählte, vom Leinen über die Seide zum Polyester und technischen Geweben, hat es auch auf diese Herausforderung eine Antwort: &bdquo;Im Rahmen unseres Return-Programms können die Kunde alten Gardinen oder Vorhänge zurückgeben, und aus den sortenreinen Polyestermaterial entstehen dann wieder neue Produkte“, erklärt Mikolajczak. Das Konzept setze bereits bei der Herstellung der Stoffe in Jöllenbeck an, sagt sie. Lesen Sie auch: Von Bali nach Bielefeld: Dreamteam sorgt für Sauberkeit in Luxussuiten Im Reich von Delcotex Delius Techtex, dem 100-prozentigen Tochterunternehmen am historischen Weberei-Standort in Bielefeld-Jöllenbeck, führt Peter Ellebrock durch die Hallen. Der Nachhaltigkeits-Manager zeigt die Gitterboxen neben den mächtigen Webmaschinen, in denen Garne und Textilreste gesammelt werden, die bei der Produktion zwar abfallen, dann aber nicht im Müll landen, sondern konsequent dem Recycling zugeführt werden. Das Bestreben sei eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft, sagt er, an der permanent mit Partnern wie dem Faserinstitut Bremen optimiert werde. Hallenneubau nach Fabrik-Brand im November 2023 fast fertig Die Verantwortlichen der Familienholding denken eben in Generationen: Dafür stehe auch der Hallenneubau, mit dem direkt nach dem verheerenden Fabrik-Brand im November 2023 auf dem Firmengelände in Jöllenbeck begonnen wurde. In der Halle 5, dann eine der modernsten Fertigungsstätten in Europa, starte Anfang Mai die volle Produktion. Natürlich &bdquo;OberseeSafe“. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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