Bielefeld. Du bist unterwegs, das Handy hat keinen Akku mehr, und dann ist auch noch das Ladekabel gestohlen. Diese für manche Menschen sehr stressige Grundkonstellation hatte am Samstag, 15. März, zu einer Freiheitsberaubung und einem Polizeieinsatz geführt.
Wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte, hatte sich der Vorfall in einem Schnellrestaurant am Hauptbahnhof Bielefeld ereignet. Ein 23-jähriger Besucher des Hauptbahnhofs eilte in den Gastraum und bat die Angestellten darum, sein Handy bei ihnen aufladen zu dürfen. Als ein Mitarbeiter (52) diese „Energie-Nothilfe“ ablehnte, reagierte der junge Mann äußerst ungehalten.
Er war so über die ablehnende Haltung des Mitarbeiters verärgert, dass er einen Moment abwartete, bis der Restaurantangestellte in einen Abstellraum ging und diesen dann darin einsperrte. Der Schlüssel zu dem Raum, der nur für Personal zugänglich ist, steckte laut Polizeibericht außen in der Tür.
Aus Wut wirft er den Schlüssel in der Bahnhofshalle weg
Doch damit nicht genug: „Anschließend zog er den Schlüssel ab und warf ihn unter eine Bank in der Bahnhofshalle“, heißt es im Polizeibericht. Der Eingeschlossene wusste sich zum Glück zu helfen und rief telefonisch einen Kollegen zur Hilfe. Der musste sich aber in Ermangelung eines eigenen Schlüssels auf die Suche nach dem Original machen. Das Gute: Schon nach wenigen Minuten wurde der Helfer fündig und konnte den Eingeschlossenen befreien.
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Der 52-jährige Bielefelder rief nach seiner Befreiung die Polizei, die den wütenden 23-Jährigen wenig später noch am Bahnsteig antraf. Der junge Mann gab zu, aus Verärgerung so gehandelt zu haben. Ihn erwartet jetzt ein Strafverfahren wegen Freiheitsberaubung.
Zu lange in der Zugtoilette: Körperverletzung und Amtsanmaßung
Ähnlich skurril endete am Samstagabend ein Streit um eine Zugtoilette in einem Regionalzug am Bahnhof Bielefeld-Quelle. Zwei Reisende (19, 43) waren der Meinung, dass der Insasse der Zugtoilette inzwischen entschieden zu lang auf dem Lokus verbrachte und so klopften die an die Klotür.
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Die beiden gaben sich nach Angaben des Toilettenbenutzers (32) als Polizisten aus. Als er deshalb die Tür öffnete, habe ihn das Duo aus der Toilette gezogen. Als Reaktion auf dieses Verhalten schlug der Deutsche dem Duo jeweils so stark ins Gesicht, dass durch den Schlag die Zahnprothese des 43-Jährigen beschädigt wurde. Der 19-Jährige wies nach der Attacke ein Hämatom im Gesicht auf. Die Bundespolizei leitete daraufhin ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung ein.
Der Zug musste wegen des Polizeieinsatzes 33 Minuten im Bahnhof Quelle ausharren.