„112: Feuerwehr im Einsatz“ bei DMAX: Bielefelder Retter werden TV-Stars

Bielefeld. Die Tore der Hauptfeuerwache am Stadtholz fahren hoch und die tonnenschweren Löschfahrzeuge fahren mit Blaulicht und Martinshorn los. So passiert es bei jedem Einsatz der Bielefelder Feuerwehr, wenn es um die Rettung von Menschen, Tieren und Sachwerten geht. Doch neu ist das Kamerateam am Straßenrand, das genau dieses Geschehen aufmerksam vom Boden und mit einer Kameradrohne aus der Luft filmt. &bdquo;Danke, noch einmal von vorne“, ruft Redakteurin Saskia Reimann. Die Feuerwehrwagen kehren um und simulieren die Einsatzfahrt erneut. Seit dieser Woche ist die Hamburger Produktionsfirma Filmreif TV bei der Feuerwehr zu Gast und dreht im Auftrag vom Privatsender DMAX für das Format &bdquo;112: Feuerwehr im Einsatz“. Mindestens ein Jahr lang begleitet das Kamerateam die Feuerwehrleute der Hauptwache bei ihrer Arbeit. Sind die Filmprofis nicht vor Ort, laufen bei den Einsätzen zahlreiche kleine Actionkameras an der Schutzkleidung und in den Fahrzeugen mit. Im Herbst werden die Bielefelder Retter dann in der zwölften Staffel der Serie im Fernsehen zu sehen sein und dort über ihre Arbeit berichten. Feuerwehr Bielefeld wirbt damit um Nachwuchs DMAX ist für seine technischen Formate bekannt und bezeichnet sich selbst als &bdquo;der Sender für Männer und Macher“. Der erste Free-TV-Kanal von Warner Bros. Discovery ist mit dem Format der Serie sehr erfolgreich. &bdquo;Von Bautzen bis Saarbrücken begleiten wir Feuerwehren schon seit 2017 bei ihrer Arbeit und stellen das Berufsbild vor“, sagt Produzent Fabian Pickel. Die Bielefelder Wehr hätten sie schon lange im Visier. &bdquo;Die Stadt hat eine gute Größe – schon vor Corona hatten wir die Dreharbeiten mit dem damaligen Amtsleiter Hans-Dieter Mühlenweg besprochen“, so Pickel. Die Stadt zeigte sich offen dafür. Auch weil damit Nachwuchs geworben werden soll. &bdquo;Wir brauchen immer neue Bewerber und wollen einen umfassenden Einblick in unsere Arbeit geben“, sagt Mario Curdes von der ersten Wachabteilung. Er hat Dreharbeiten dieser Art schon in seiner früheren Wache in Mainz mitbekommen. Trotzdem ist er genauso wie die gesamte Mannschaft aufgeregt. &bdquo;Wenn morgens die Übergabe zwischen den Schichten erfolgt, gehört jetzt auch die Weitergabe der Kameras dazu“, sagt er. Eine Schicht ist immer für 24 Stunden im Dienst und hat dann 48 Stunden frei – auf diese Weise wechseln sich ständig drei Wachabteilungen ab. Curdes ist sich sicher, dass sein Team die Kameras irgendwann gar nicht mehr merkt und sie selbstverständlich geworden sind. Lesen Sie auch: Chlor-Alarm in Bielefelder Hallenbad: Feuerwehr mit Spezialkräften vor Ort Alle vier Wochen holt die Produktionsfirma die Speicherkarten ab, sichtet das Material nach spannenden Einsätzen und plant dann Interviews mit den beteiligten Einsatzkräften. An den Interviewtagen fährt das Kamerateam auch mit auf Einsätze. &bdquo;Nachbarwehren, Polizei und Hilfsorganisationen sind alle über die Dreharbeiten informiert, sollte es auf Einsatzstellen zu einer Zusammenarbeit kommen“, erklärt Oliver Eichstätt, der das Projekt von der Seite der Feuerwehr gemeinsam mit Dennis Kiunke und Timo Juckel leitet. Datenschutz hat höchste Priorität In Bielefeld sind neben 450 Mitarbeitern der Berufsfeuerwehr auch 850 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. &bdquo;Wir finden es wichtig, an den Einsatzstellen auch die gemeinsame Arbeit zu zeigen“, so Eichstätt. Die Produktionsfirma hofft zudem, Einsätze des Rettungshubschraubers Christoph 13 begleiten zu können. Da dabei aber externe Notärzte und Piloten der Bundespolizei an Bord sind, sei diese Möglichkeit noch in Klärung. &bdquo;Der Datenschutz hat für DMAX höchste Priorität“, erklärt Reimann. Grundsätzlich würden alle weiteren Beteiligten unkenntlich gemacht werden. &bdquo;Bei besonders interessanten Einsätzen versuchen wir im Nachhinein noch das Einverständnis zu erhalten“, erklärt sie. Die Kameras sind ganz nah dran und liefern Bilder aus dem Korb der Drehleiter und vom Angriffstrupp aus den Flammen. Die handelsüblichen Actionkameras seien hart im Nehmen: &bdquo;Die lagen schon in der Glut und in Flensburg im Hafenbecken“, sagt Pickel. Mindestens für die nächsten 365 Tage sollen sie in Bielefeld alles mitmachen. Auch interessant: Familie heizt Bielefelder Wohnung mit Grill – Einsatz wegen Kohlenmonoxidvergiftung Natürlich hoffe er auf gute Bilder, das menschliche Leid und große Schäden stünden dabei aber nicht im Vordergrund. Wichtiger sei das Miteinander im Feuerwehralltag. &bdquo;Es muss nicht immer spektakulär sein – wir freuen uns, auch lustige oder knifflige Einsätze zu zeigen“, so Pickel. Schließlich müsse die Feuerwehr getreu dem Motto &bdquo;nach uns kommt keiner mehr“ für jedes Problem eine Lösung finden. &bdquo;Meistens sind Feuerwehrleute gelernte Handwerker, die mit guten Ideen zusammen weiterkommen“, sagt er. Das Außergewöhnliche fasziniere die Zuschauer, und Blaulichtserien seien generell zurzeit ein Megatrend. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld

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