Hier gibt es neue und günstige Wohnungen für Studenten und Schüler in Bielefeld

Bielefeld. Es war eine schwierige Entscheidung, die getroffen werden musste. Das 1970 errichtete Hochhaus am Lipper Hellweg entsprach nach einem halben Jahrhundert sowohl von dem energetischen Standard als auch vom Zuschnitt her nicht mehr den heutigen Anforderungen – von der Optik des in die Jahre gekommenen Studentenwohnheimes ganz zu schweigen. Doch deswegen gleich ein ganzes, derart massives Gebäude abreißen? &bdquo;Es war schon eine Herausforderung“, sagt Sabine Kubitza, Geschäftsführerin der Bielefelder Gesellschaft für Wohnen und Immobiliendienstleistungen (BGW). &bdquo;Aber es war richtig. Und wir können jetzt mit Stolz sagen: Da ist uns vielleicht etwas sehr Schönes gelungen.“ Dass das &bdquo;vielleicht“ in ihrem Fazit eher Understatement war und eigentlich mit &bdquo;bestimmt“ oder &bdquo;ganz sicher“ ersetzt werden dürfte, erfuhren jetzt geladene Gäste bei der feierlichen Einweihung des Neubaus, der an gleicher Stelle und nahezu in gleicher Dimension entstanden ist. Doch mit der Größe des auf &bdquo;LH70“ und &bdquo;Young Urban Living“ getauften Hochhauses enden auch schon die Ähnlichkeiten mit dem Vorgängerbau. Statt wie zuvor 54 Appartements befinden sich nun 70 Wohneinheiten von 25 bis 55 Quadratmetern unter dem Dach des siebenstöckigen Gebäudes, das mit einem begrünten Dach, Photovoltaik und zwei Wärmepumpen höchsten Energiestandards entspricht. Hinzu kommt eine Wohngruppe von Bethel Regional, in der Menschen mit chronischer Epilepsie und zusätzlichen Beeinträchtigungen leben werden. Die intensive Begegnung und der Austausch mit den Schülern, Studenten und Auszubildenden ist dabei ausdrücklich erwünscht: Im Erdgeschoss ist dafür ein moderner und großzügiger Treffpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität entstanden. Lesen Sie auch: Wohnungsmarkt in Bielefeld: So finden Studierende ihr neues Zuhause Monatsmiete für ein kleines Appartement liegt bei 300 Euro Und das aktuell wohl Außergewöhnlichste: Weil die Baukosten in Höhe von 9,1 Millionen Euro zu 100 Prozent öffentlich gefördert worden sind, sind die Mieten absolut erschwinglich: Für ein 25 Quadratmeter großes Appartement fallen monatlich inklusive Nebenkosten rund 300 Euro an. &bdquo;Das ist schon ein sehr gutes Angebot“, sagt Kubitza. Entsprechend fallen auch die Reaktionen der jungen Menschen aus, die sich das &bdquo;LH70“ als potenzielle Mieter näher anschauen. &bdquo;Die Besichtigungstermine führen schnell zu Vermietungen“, sagt die Geschäftsführerin. Die Hälfte der Appartements ist bereits vergeben. Und die andere Hälfte wird sicher auch schnell bezogen werden – wenn die Außenanlagen und damit auch die aus Brandschutzgründen erforderlichen Abstellplätze für die Feuerwehr errichtet worden sind. Oberbürgermeister Pit Clausen zeigte sich ebenfalls begeistert von dem Projekt. Auf dem Wohnungsmarkt würden gerade Studenten, Schüler oder Auszubildende kaum oder gar nicht berücksichtigt. Tausende würden täglich von den umliegenden Städten und Gemeinden nach Bielefeld reinpendeln. &bdquo;Und das, obwohl sie viel lieber an ihrem Studien- oder Ausbildungsort leben würden.“ Mit dem Neubau sei das Thema sicherlich nicht erledigt, dafür sind die Kapazitäten insgesamt noch viel zu gering. Bürgermeister Clausen: Nicht alles dem Markt überlassen Allerdings sei die Hartnäckigkeit, mit der das Team der BGW die Planung und den Bau verfolgt habe, ein Ausrufezeichen auch an andere Akteure am Markt: &bdquo;Es zeigt, dass es geht – wenn man denn will.“ Der Bau sei zudem ein Beleg dafür, dass die städtische Strategie, auf eine eigene Wohnungsbaugesellschaft zu setzen, richtig sei. &bdquo;Man darf nicht alles dem Markt überlassen, sondern muss auch politisch steuern können“, sagt Clausen auch mit Blick auf zukünftige Großprojekte wie etwa dem Areal auf der Rochdale Kaserne. Auch interessant: Kasernen in Bielefeld gehen in den Besitz der Stadt über - ohne Kaufpreis Video zeigt Entstehung des Neubaus am Lipper Hellweg Bethel Regional steht vor Umzug nach Stieghorst Neuland betreten wiederum die Mitarbeiter und die Bewohner von Bethel Regional, die jetzt von Gadderbaum in ihr neues Domizil nach Stieghorst ziehen werden. &bdquo;Wir sind noch dabei, die Kartons zu packen“, sagt Bereichsleiter Jens Reichel. Etwas mulmig sei das Gefühl nach 30 Jahren in Bethel schon. 📱News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld Ein Projekt wie &bdquo;Young Urban Living“ und die damit verbundene gelebte Inklusion werde sicher kein Selbstläufer. &bdquo;Es braucht Zeit, Respekt und Aufmerksamkeit“, sagt Reichel. Die Voraussetzungen dafür seien aber gegeben: &bdquo;Es überwiegt aber ganz eindeutig die Freude und die Zuversicht.“

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