Enormer Schaden nach Silvester-Brand in Bielefeld – Polizei sucht Jugendliche

Bielefeld. Der zerstörerische Brand aus der Silvesternacht an der Oldentruper Straße dürfte einen Schaden von mindestens 100.000 Euro verursacht haben. Das schätzen nach Angaben von Polizeisprecher Fabian Rickel die Brandermittler der Kripo, die die Brandwohnung und den Dachstuhl des Vier-Parteien-Hauses in Augenschein genommen haben. Wie berichtet, hatte sich gegen 0.30 Uhr eine Feuerwerksrakete auf den Balkon des Hauses an der Ecke Am Recksiek verirrt, dort das Mobiliar entzündet und – möglicherweise durch den starken Wind besonders angefacht – einen Großbrand ausgelöst. Lea Mengedoth und Louis Flato, die es sich zum Schutz ihres Hundes hinter ihren heruntergelassenen Jalousien gemütlich gemacht hatten, haben die Flammen erst spät bemerkt. Zu diesem Zeitpunkt stand die Holzvertäfelung des Giebels bereits in Flammen, später drangen die Flammen auch ins Innere der Wohnung ein und zerstörten fast die gesamte Wohnung. Wie Polizeisprecher Fabian Rickel bestätigt, geht auch die Kripo davon aus, dass der Brand wahrscheinlich durch Feuerwerk ausgelöst worden war. &bdquo;In diesem Zusammenhang interessieren wir uns für eine Gruppe Jugendlicher, die vor dem Haus Feuerwerk gezündet haben sollen. Die Raketen sollen da kreuz und quer geflogen sein“, sagt Rickel. Die Jugendlichen könnten sich an der gegenüber befindlichen Bushaltestelle getroffen haben. Silvester-Brand in Bielefeld: Polizei sucht Jugendliche Als die Polizei gegen 1 Uhr an der Brandstelle eintraf, waren die zuvor beobachteten Jugendlichen nicht mehr vor Ort. &bdquo;Wir haben die Hoffnung, dass Zeugen die Jugendlichen identifizieren können.“ Sie könnten möglicherweise fahrlässig für den Ausbruch des Brandes zuständig sein, oder aber Zeugen sein, die den Brandausbruch und den Verursacher gesehen haben, so Rickel. Hinweise gehen an die Polizei unter Tel. 0521/5450. Lesen Sie dazu: Vom Feuer zerstört: Bielefelder Paar kämpft nach Wohnungsbrand um Neuanfang Die Brandermittler glauben vorsichtig geschätzt, dass der Brandschaden mit mehr als 100.000 Euro zu beziffern sei. Gut möglich, dass die Gebäudeversicherung diese Summe noch nach oben korrigiert. Die Polizei sah bei dem von den Flammen beschädigten Dachstuhl keine Einsturzgefahr. &bdquo;Sollte trotzdem aber eine Erneuerung des Dachstuhls nötig werden, dürfte der Schaden noch deutlich höher liegen.“ Lob hat der Polizeisprecher noch für die Nachbarn übrig, die die Flammen an dem Haus bemerkt hatten und sehr gut reagiert hätten. &bdquo;Sie seien umgehend zu dem betroffenen Haus gelaufen und haben die Bewohner des Hauses rausgeklingelt.“ Offenbar hatten zu diesem Zeitpunkt noch längst nicht alle Bewohner des Hauses den Brand an der Giebelseite bemerkt. Große Beteiligung bei Spendenaufruf für Bielefelder Paar Für Lea Mengedoth (24) und Louis Flato (27) ist das Feuer ein persönlicher Albtraum: Großteile ihrer Wohnung sind zerstört. Eine Hausratsversicherung, die zumindest die materiellen Werte ersetzen könnte, besaßen die jungen Leute nicht. Sie kamen zunächst in einer kurzfristig zur Verfügung gestellten Wohnung unter und leben seitdem mit in der Wohnung von Louis Flatos Großmutter. Dem Spendenaufruf der beiden, der den finanziellen Ersatz ihrer zerstörten Besitztümer zum Ziel hat, kamen bisher gut 170 Personen nach und sammelten 6.750,50 Euro (Stand: 8. Januar). Damit sind 45 Prozent des geschätzten privaten Schadens aufgefangen. Wer sich mit einer Spende beteiligen will, findet hier die Möglichkeit. Zweiter Silvester-Brand in Bielefeld weniger verlustreich Der zweite größere Brandeinsatz aus der Silvesternacht hatte nach Auskunft von Polizeisprecher Fabian Rickel nicht ganz so schwere Auswirkungen. Vor einem Wohnhaus an der Landsberger Straße war zunächst ein Carport abgebrannt, schließlich griffen aber auch hier die Flammen auf das Wohnhaus über. Ein Zimmer und deren Möbel wurden laut Rickel durch Hitze und Ruß beschädigt. Auch die Elektronik wurde in Mitleidenschaft gezogen, weshalb die Bewohner in der Silvesternacht eine Notunterkunft aufsuchen mussten. Die Brandermittler schätzen den entstandenen Schaden hier auf 15.000 Euro. Auch interessant: Böllerwurf auf Polizei, Festnahmen, Brände: Bielefeld erlebt turbulente Silvesternacht Als Brandursache könnten Feuerwerksreste verantwortlich gewesen sein, so Rickel, die unter dem Carport gesammelt worden waren. &bdquo;Die sollen zwar bereits abgelöscht worden sein. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass die Glut hier ein Feuer neu entfacht hat.“ Genauso sei es aber auch möglich, dass ein neues Feuerwerk hier gelandet sei und den Brand ausgelöst habe.

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