
Bielefeld. Der Bielefelder Sozialpolitiker Günter Rixe (SPD) ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Der in Bielefeld-Brake geborene gelernte Installateur und selbstständige Handwerksmeister für Gas-, Wasser- und Heizungsinstallationen war von 1987 bis 1998 für die SPD Mitglied des Bundestags.
Große Anerkennung hatte er sich als engagiertes Mitglied in verschiedenen Organisationen erworben, von der Arbeiterwohlfahrt und der IG Metall bis hin zur Jugendorganisation „Die Falken“.
Dabei war dem Politiker, der bis 1987 als Mitglied im Bielefelder Rat auch den Vorsitz im Jugendwohlfahrtsausschuss innehatte, die Förderung und Ausbildung junger Menschen ein Herzensanliegen. „Er war immer auf der Seite der Schwächeren“, sagen Wegbegleiter, die ihn schätzen – Rixe galt als Vorbild für Solidarität.
Name verbunden mit Gründung des Vereins BAJ
In Bielefeld war sein Name mit dem Umbau des einstigen Fabrikgeländes „Dürkopp Tor 6“ verbunden und mit der Gründung des Vereins für Berufliche Ausbildung und Qualifizierung Jugendlicher und junger Erwachsener (BAJ). Umso ratloser waren seine Freunde und Bekannten, als im Jahr 2002 staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen ihn bekannt wurden.
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Weil er im Zusammenhang mit BAJ-Projekten von Baufirmen Schmiergelder in Höhe von insgesamt fast 350.000 Euro angenommen habe, wurde er am Ende wegen Untreue und anderer Delikte zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, mehr als anderthalb Jahre musste er absitzen.
Zentrale Vorwürfe hat Rixe aber bis zum Ende bestritten. „Er hat sich nie bereichert, alles war für das BAJ“, glauben jene, die in ihm das Gute sehen. Auch nach seiner Freilassung engagierte sich Rixe nach Kräften weiter für seine Überzeugungen.