Wohnraum statt Brachland: Bielefeld plant familienfreundliches Wohnquartier

Bielefeld. Vor 20 Jahren hat die städtische Sennestadt GmbH das ehemalige Schillinggelände an der Eikelmannstraße gekauft, um dort eine innovative, umweltfreundliche Siedlung der Zukunft auf die Beine zu stellen. Doch die Vermarktung der bereits im Vorfeld ausgezeichneten &bdquo;Klimaschutzsiedlung“ geriet ins Stocken. Der Baukrise war die Corona-Pandemie und gleich darauf die Energiekrise gefolgt. Nachdem 17 Grundstücke verkauft und bebaut wurden, brach die Nachfrage komplett ein. 60 Grundstücke blieben übrig. Die Siedlung wurde unlängst als &bdquo;Geisterstadt“ bezeichnet. Nun wagt die Sennestadt GmbH mit der Sparkasse als neuem Vermarkter und mit einem neuen Namen den Neustart. Ab jetzt heißt das Bebauungsgebiet an der Eikelmannstraße &bdquo;Wohnquartier Bielefelder Süden“. Jennifer Erdmann, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Bielefeld, sieht einen entscheidenden Aspekt bei der neuen Vermarktungswelle: &bdquo;Die Grundstücke sind ab jetzt bauträgerfrei“. Bisher war der Bau an zwei Baufirmen vertraglich gebunden. Dies gilt nun nicht mehr. Lesen Sie dazu: Grundstücke liegen brach: Bielefelder Vorzeige-Siedlung gleicht einer Geisterstadt &bdquo;Die Bauherren haben nun freiere Gestaltungsmöglichkeiten“, sagt Volker Niediek vom Immobilien-Center der Sparkasse. Das werde sich auch auf die Baukosten auswirken, prognostiziert die Sparkassen-Vorsitzende. Grundstücke liegen zehn Prozent unter dem Bodenrichtwert Geplant sind auf dem Gelände Ein-Familien-Häuser, Reihenhäuser, Doppelhäuser, Bungalows und Mehrfamilienhäuser. Sennestadts Bezirksbürgermeister Lars Nockemann spricht angesichts des Einstiegs der Sparkasse als Vermarkter von einem &bdquo;zweiten Spatenstich“. Am Samstag kamen die ersten Interessenten auf Einladung zur Besichtigung: &bdquo;Die meisten Grundstücke liegen bei einem Preis, der im Schnitt zehn Prozent unter dem Bodenrichtwert liegt“, sagt Erdmann. Der Preis pro Quadratmeter liegt zwischen 280 und 340 Euro. Erdmann betont: &bdquo;Der Wunsch nach einem Eigenheim war ja nie weg. Zwischendurch war Bauen nur nicht finanzierbar.“ Phasenweise wurden hier Reihenmittelhäuser für 500.000 Euro gehandelt, ein frei stehendes Eigenheim sollte 750.000 Euro kosten. Die gute Nachricht: &bdquo;Wir merken, dass die Entwicklung auf dem Baumarkt gut ist. Das Interesse zieht wieder an.“ Lesen Sie dazu: Geschäftsführer muss gehen: Geplante Bielefelder Klimaschutzsiedlung auf der Kippe Wohnquartier mit viel Herzblut und Familienfreundlichkeit Wiebke Schmiedeskamp von der Sennestadt GmbH spricht von einem Wohnquartier, das mit viel Herzblut geplant und erschlossen wurde. Es liege mitten im Grünen (das Baugebiet grenzt an einen Wald) und trotzdem fußläufig zum Sennestädter Zentrum. Niediek sieht in der Familienfreundlichkeit des Projekts einen großen Trumpf: &bdquo;Der Rohbau der neuen Kita steht bereits. Wenn die ersten Häuser entstehen, ist die Kita schon da.“ Alle Schulen seien genauso fußläufig zu erreichen wie Nahversorger, Dienstleister und Ärzte. Auch ein Waldspielplatz werde hier entstehen. Lesen Sie auch: Baustart für zweite Bielefelder Kita im XXL-Neubaugebiet Die Sparkassen-Vorsitzende Erdmann glaubt, dass der Begriff &bdquo;Klimaschutzsiedlung“ möglicherweise ein Vermarktungshemmnis war. &bdquo;Als diese Siedlung geplant wurde, war vieles noch neu, was heute Standard ist. Die Menschen hatten möglicherweise den Eindruck, ihr Bau sei deshalb teurer als andere. Das ist nicht der Fall.“ Deshalb werde der Klimaschutz-Aspekt nun nicht mehr betont. Die Auflagen verändern sich nicht Die gestalterischen und Klimaschutz-Auflagen haben sich dennoch nicht verändert, sagt Schmiedeskamp: &bdquo;Die Grundidee bleibt.“ Wie berichtet, haben die Stadtwerke das ganze Siedlungsgebiet an ein geschlossenes &bdquo;Kalte-Nahwärme-Netz“ angeschlossen, ein System, das mit niedrigeren Temperaturen arbeitet als die klassische Fernwärme. Für die Käufer gibt es keine Alternative zu dem Nahwärmenetz. Auch bleiben die Vorschriften zu Dachform, Farbgestaltung, Höhe von Hecken, Form von Carports, Art der Pflasterung und Photovoltaik. Das heißt, die 17 ersten Bauherren sind nicht benachteiligt. Trotzdem biete der Bebauungsplan weiterhin viele Gestaltungsmöglichkeiten, sagt Niediek. Bezirksbürgermeister Lars Nockemann ist zuversichtlich: &bdquo;Ich freue mich, dass es jetzt hier weitergeht. Das Bild des Baustellenschildes zeigt deutlich, was hier entstehen kann und wird.“ Alle Infos zum Baugebiet: Das &bdquo;Wohnquartier Bielefelder Süden“ und die Ansprechpartner der Sparkasse Die Klimaschutzsiedlung mit dem großen Grundstücksüberblick der Sennestadt GmbH

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