Hunderte Bielefelder gedenken der Opfer des Hamas-Terrors in Israel

Bielefeld. Mehr als 1.200 Tote hatten die Menschen nach dem blutigen Überfall auf Isreal durch terroristische Hamas-Milizen am 7. Oktober 2023 unter anderem auf ein friedliches Musik-Festival im Grenzgebiet zum Gaza-Streifen zu beklagen. Exakt ein Jahr danach kamen am Nachmittag, 7. Oktober, Hunderte Menschen zusammen, um in stiller Trauer der Toten zu gedenken und Solidarität mit den Opfern und ihren Angehörigen zum Ausdruck zu bringen. Während der stillen Gedenkveranstaltung, die laut Mitveranstalter Michael Gugat vom &bdquo;Bündnis gegen rechts“ von knapp 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht wurde, wurden Hunderte Namen der Opfer vom 7. Oktober verlesen. Aufgerufen zu der Veranstaltung hatten vier Bielefelder Gruppen, die Jüdische Kultusgemeinde, die Deutsch-Israelische Gesellschaft, das Bündnis gegen Antisemitismus sowie das &bdquo;Bündnis gegen rechts“. Irith Michelsohn, Vorstand der Jüdischen Gemeinschaft Bielefeld, machte in ihrer Rede deutlich, dass nach diesem terroristischen Angriff nur ein &bdquo;klares Nein“ für den Terror gelten könne. In keinem Fall dürfe es ein &bdquo;Nein, aber“ geben. &bdquo;Wer Israel angreift, muss damit rechnen, dass Israel sich wehrt.“ Dies sei unabhängig davon zu sehen, wie man die Politik Israels einschätze. Enorme Brutalität der Taten geschildert &bdquo;Sind diese Hamas-Terroristen überhaupt Menschen?“, fragt Michelsohn. &bdquo;Haben Sie Familie? Haben Sie Kinder?“ Sie schilderte die enorme Brutalität der Taten, bei denen Babys der Kopf abgetrennt worden sei. Kinder seien zusammengebunden und angezündet worden. &bdquo;Die Israelis müssen ihre schlimmsten Albträume, ihre Urangst neu erleben.“ Die Folgen seien erbitterte Reaktionen mit Todesopfern auf beiden Seiten – auch mit Unschuldigen, betont Michelsohn. Das Vertrauen in ein mögliches Miteinander sei mit diesem Überfall zerstört. &bdquo;Jeder Versuch, Empathie für die andere Seite zu zeigen, gilt als ungehöriger Verrat. Wir benötigen das Vertrauen zurück.“ Daher brauche es die Welt, um jetzt auf einen Frieden hinzuwirken. Doch stattdessen schlage den Israelis Hass, Empörung und Feindseligkeit entgegen. &bdquo;Beinahe so, als würden die Menschen ihre Wut in ein Paket stecken und diese in den Nahen Osten schicken.“ Gruppe Palästinenser zeigt Solidarität in Bielefeld Auch eine Gruppe Palästinenser war mit klar erkennbaren Palästinenser-Schals zu der Gedenkveranstaltung gekommen. Die jungen Leute wollten Solidarität mit den zivilen Opfern auf beiden Seiten zeigen. Sie haben sich deswegen offen an die Seite der Gedenkenden gestellt – auch um ins Gespräch zu kommen: &bdquo;Wir haben viel positives Feedback erfahren. Aber es gab auch Menschen, die uns als Provokation wahrgenommen haben“, sagte ein Mann der Gruppe. &bdquo;Uns ist wichtig zu zeigen: Ja, wir sind Palästinenser. Aber wir sind keine Terroristen. Wir trauern um den Tod der vielen Menschen auf beiden Seiten.“ Währenddessen schob ein Vater mit dem Kinderwagen seiner Tochter durch die Menge auf dem Alten Markt. Seine kleine Tochter wollte auf den Arm. In seiner Hand hielt er einen Flyer mit palästinensischen Flaggen. Das blieb nicht unbemerkt. Ein Mann mit Israel-Fahne spricht ihn darauf an. Der Vater dreht sich kurz um und sagt: &bdquo;Zwei Monate noch, dann werden wir sehen.“ Anschließend dreht er sich ab und geht weiter. Polizei sichert Zufahrtsstraßen in Bielefeld Zur Absicherung der Gedenkveranstaltung stand die Polizei in allen Zufahrtsstraßen zum Alten Markt. Lautstarke Störungen waren weder zu hören, noch war zu erkennen, dass dies gewollt ist. Lediglich in den Seitenstraßen erinnerten Menschen mit Plakaten an die Kinder auf der palästinensischen Seite, die Opfer des Krieges geworden seien. Die Stimmung auf dem Alten Markt war sehr ruhig, sehr innig. Yuval Adam, Kantor der Jüdischen Kultusgemeinde Gemeinde Bielefeld, sprach das Kaddisch, das traditionelle jüdische Gebet für die Verstorbenen. Geiger David Strongin spielte. Auch die Reden von Uni-Rektorin Angelika Epple sowie den Bielefelder Bürgermeistern Karin Schrader, Christina Osei und Andreas Rüther konzentrierten sich auf das Gedenken an die Opfer und auf das entschiedene Entgegentreten gegen jede Gewalt in der Welt. Anschließend wurden traditionelle Speisen des jüdischen Neujahrsfests verteilt. Michael Gugat bat zum Abschluss, nicht zu applaudieren, sondern in Stille der weiteren Lesung der 900 Opfernamen zu gedenken. Zum Ausklang wurde Musik von Leonard Cohen gespielt. Angesichts der ursprünglichen Anmeldung von 300 bis 500 Teilnehmern zeigte sich Michael Gugat sehr erfreut über den großen Zuspruch der Menschen für die Gedenkveranstaltung. Er schätzte die Zahl der Teilnehmer auf dem Alten Markt auf knapp 1.200, die Polizei sprach von rund 600 Menschen und einer friedlichen Veranstaltung ohne Zwischenfälle. .responsive23-q2NGaoOl3ewGC3Xc-bar-stacked-vertical-antisemitische-straftaten-in-nrw { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-q2NGaoOl3ewGC3Xc-bar-stacked-vertical-antisemitische-straftaten-in-nrw { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-q2NGaoOl3ewGC3Xc-bar-stacked-vertical-antisemitische-straftaten-in-nrw { padding-top: 142.86%; } }

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