Wie SPD-Kandidat Ingo Nürnberger die OB-Wahl in Bielefeld gewinnen will

Herr Nürnberger, mit 104 zu 83 Stimmen haben Sie sich als Oberbürgermeister-Kandidat der Bielefelder SPD durchgesetzt. War es am Ende knapper als erwartet? Ja, klar, aber ich habe gewonnen. Wir sind aber trotz des knappen Ergebnisses geeint. Es gab eine gute Kandidatin und es gab einen guten Kandidaten, die SPD hat jetzt entschieden. Aber ab jetzt wird gemeinsam um jede Wählerin und um jeden Wähler gekämpft. Wie zuversichtlich sind Sie, dass Sie die Oberbürgermeisterwahl im kommenden Jahr auch gewinnen? Ich glaube, dass die Ausgangsbedingungen für die SPD nach diesem Tag wirklich gut sind und dass wir gewinnen. Natürlich hat die CDU-Kandidatin Christiana Bauer derzeit Rückenwind durch die insgesamt starke CDU, aber ich glaube, dass wir einfach die besseren Antworten und den überzeugenderen Kandidaten haben - das sage ich ganz selbstbewusst. Und deswegen mache ich mir jetzt auch keinen großen Kopf. Wir werden kämpfen. Wir werden unsere Positionen darstellen und wir werden zuhören, das finde ich auch ganz wichtig. Wir werden einen guten Wahlkampf machen und dann wird das am 28. September 2025 schon was. Lesen Sie auch: Bielefelder SPD kürt Ingo Nürnberger zum Oberbürgermeister-Kandidaten Ein wichtiges Thema der CDU ist die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, aber das haben Sie sich auch mit der SPD auf die Fahnen geschrieben. Haben Sie Ihren Konkurrenten damit den Wind aus den Segeln genommen? Ich kümmere mich schon seit Monaten im Verwaltungsvorstand in Zusammenarbeit mit der Polizei darum, dass wir noch stärker in diesem Themenfeld aktiv sind. Es gehört zur Glaubwürdigkeit von Politik dazu, dass wir jetzt wirklich dieses Problem angehen, sodass wir zu Lösungen kommen, und dass die Bürgerinnen und Bürger merken, dass uns die Sicherheit nicht aus der Hand gleitet, sondern wir gucken, dass es wirklich besser wird. Ich habe nicht das Versprechen gemacht, dass wir alle Probleme lösen, aber es wird besser werden müssen. Das finde ich auch für unsere Demokratie wichtig. Die Leute müssen merken, dass wir handlungsfähig sind und uns um die Probleme kümmern. Sie haben angekündigt, dass Sie einen sozialdemokratischen Wahlkampf führen wollen. Wie sieht der aus? Wir werden definitiv nicht nur über Ordnung und Sicherheit reden. Es geht sehr stark um den sozialen Zusammenhalt in der Stadt: um gute Pflege, um gute Bildung, um gute Kitas und es geht darum, dass wir das Zusammenleben in dieser sehr diversen, bunten Stadtgesellschaft gut organisieren, und dass wir einander respektvoll begegnen. Mir ist es sehr wichtig, dass wir den Unternehmen sagen: Wir kümmern uns um euch, wir werden für Gewerbegebiete sorgen, und wir werden auch schneller eure Anliegen bearbeiten. Die Stadtverwaltung muss insgesamt schneller werden, Konflikte schneller lösen und zu pragmatischeren Lösungen kommen. Das sind Themen, die wirklich wichtig in diesem Wahlkampf sein werden. Lesen Sie auch: Neue Ära in Bielefeld – Oberbürgermeister Pit Clausen tritt nicht erneut zur Wahl an Ihre CDU-Konkurrentin sagt, sie wolle sich mit den Mitarbeitern der Verwaltung zusammensetzen, um auch Sparpotenziale zu heben. Sehen Sie solche Potenziale auch? Es ist völlig klar, dass wir jetzt mit dem Personalstamm auskommen müssen, den wir haben. Wir können nicht ständig in der Verwaltung noch dazu packen. Wir werden effizienter werden müssen auch dadurch, dass wir uns digitalisieren und dass wir möglicherweise auch die ein oder andere Regel, die wir uns selbst gegeben haben, über Bord schmeißen. Da ist sicher die Kreativität und Fachkenntnis unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefragt, aber der Impuls muss von der Verwaltungsspitze kommen. Die anderen Kandidaten bei der Bielefelder OB-Wahl 2025 Hier finden Sie weitere Informationen zur Kommunalwahl 2025 über die FDP-Kandidatin Jasmin Wahl-Schwentker und die CDU-Kandidatin Christiana Bauer.

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