Bielefeld. Dass innerhalb der verschiedenen Szenen an der Bielefelder „Tüte“ kein Zusammenhalt besteht, ist bekannt. Dass sich die Leute dort aber mit allen Tricks gegenseitig bestehlen, ist zumindest bemerkenswert.

Wie die Polizei mitteilt, trank ein junger Mann (20) aus Borgholzhausen in der Nacht auf Mittwoch, 4. September, zwischen den beiden Stadthallen-Gebäuden – also unmittelbar in der Nähe der Tüte – ein Bier. Gegen 1.30 Uhr setzte sich ein Mann neben ihn. Es dauerte nicht lange, da fühlte der 20-Jährige ein deutlich aufkommendes Unwohlsein. Er sei daraufhin aufgestanden, so schilderte es der 20-Jährige am nächsten Mittag der Polizei.

Drogen oder K.-o.-Tropfen im Bier?

Er habe sich in Richtung Nahariyastraße aufgemacht, sei aber noch nicht weit gekommen, da wurde er von hinten niedergeschlagen. Der Unbekannte griff sich Handy und Portemonnaie des jungen Mannes und flüchtete.

Der 20-Jährige vermutet, dass ihm der Mann, der sich zu ihm gesetzt hatte, eine unbekannte Substanz ins Bier gemischt haben könnte – etwa Drogen oder K.-o.-Tropfen. Der 20-Jährige erinnerte sich schemenhaft, dass ihn eine Rettungswagenbesatzung mitgenommen und dann ins Krankenhaus gebracht habe, wo seine Verletzungen stationär behandelt wurden.

Polizei Bielefeld sucht Mann mit langen Dreadlocks

Die Polizei hofft nun auf Hinweise zu dem Mann, der sich zu dem 20-Jährigen setzte. Der Gesuchte (30 Jahre alt) hat längere, schwarze Dreadlocks und trug eine Sonnenbrille. Ein zweiter Mann (28 bis 32 Jahre, 1,80 Meter, nach hinten gestylte schwarze Haare), der sich ebenfalls in dem Durchgang aufhielt, trug schwarze Kleidung.

Lesen Sie auch: 24 Stunden an der „Bielefelder Tüte“ – So ist es wirklich am Drogen-Hotspot

Das Kriminalkommissariat 13 der Polizei bittet um Zeugenhinweise unter Tel. 0521 5450.

Der Durchgang zwischen den beiden Stadthallen-Gebäuden ist schon lange ein problematischer Ort. Drogenabhängige ziehen sich dorthin zurück, um im Dunkeln Spritzen zu setzen. Aber auch Raubüberfälle in dem schlauchartigen Gang werden dort immer wieder registriert.

Lesen Sie dazu: Im Vollrausch: Drogenabhängige im Parkhaus versetzen Bielefelder in Angst