Bauboom im Bielefelder Westen: 45 neue Wohnungen geplant

Bielefeld. Die beiden Grundstücke bieten sich geradezu an für eine Bebauung im Sinne der Nachverdichtung – und sie liegen sich gleich gegenüber: Das vom Bauvolumen her umfangreichere Projekt betrifft die ehemalige Neuapostolische Kirche in der Dorotheenstraße samt angrenzendem Eckhaus im Süden und dem Parkplatz im Norden. Auf dem rund 1.000 Quadratmeter großen Areal wollen die Baumeister des Gütersloher Unternehmens Geno Immobilien 33 Wohnungen errichten mit Größen von 40 bis 90 Quadratmetern. Dabei setzen die in Bielefeld bereits vielfach tätigen Bauleute (Wissenswerkstadt, Wohnkomplex am Obersee) auf eine Kombination aus Bauen im Bestand und Neubau samt Tiefgarage – das besagen die der &bdquo;NW“ vorliegenden Informationen. Geno-Geschäftsführer Marcus Scharpenberg teilte mit, dass es Details zum Projekt gebe, sobald der Baubescheid vorliege – der Bauantrag sei bereits eingereicht. Dasselbe gilt für das Bauprojekt an der Siechenmarschstraße – nur zehn Meter weiter nördlich: Auch hier soll ein markanter Altbau aus den 50er-Jahren saniert und davor ein neues Mehrfamilienhaus errichtet werden, erklärte der Investor. Die insgesamt zwölf geplanten Wohnungen besitzen Flächen zwischen 30 und 120 Quadratmetern. Zu dem Komplex gehören ebenfalls eine Tiefgarage mit Stellplätzen für E-Autos und Fahrrädern sowie Kellern und Räumen für die Haustechnik. In der Vergangenheit ist die Immobilie immer gewerblich genutzt worden. Bielefelder Westen braucht Mobilitätsstation Bis vor wenigen Monaten diente der ans Ende des rund 700 Quadratmeter großen Grundstücks grenzende Altbau dem Onlinehandel &bdquo;Paul & Romi“ noch als Showroom und Lager und das Obergeschoss einer WG als zu Hause. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den neuen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld Die Spezialisten für Tassen und Teller aus Keramik residieren mittlerweile in der Goldstraße und die WG hat sich eine neue Bleibe gesucht. Vorerst geblieben auf dem Gelände sind die fünf Autos der Cambio-Flotte, die auf dem zentralen Parkplatz seit Jahren einen stark frequentierten Standort betreibt. Wie Geschäftsführer Christian Schwan sagte, sei das Team der Bielefelder Carsharing-Pioniere bereits auf der Suche nach einer Alternative. Ebenso wie Unternehmer Hans Rost: Der Eigentümer der rein elektrischen Carsharing-Flotte von Cityca habe für seinen Stellplatz samt Ladesäule bereits die Kündigung erhalten, terminiert auf Ende September. Wenn jetzt die beiden Bielefelder Carsharing-Anbieter im Bielefelder Westen einen neuen Standort suchen, wäre das für die Stadt eine Gelegenheit, zu zeigen, dass sie es ernst meint mit den 38 potenziellen Mobilitätsstationen. Die dazu bereits vor vier Jahren in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie differenziert vier Typen nach Umfang des Angebots. Die für den Bielefelder Westen angedachte Variante befindet sich nicht am Siegfriedplatz, sondern an der Oetkerhalle und trägt das Label &bdquo;M“ wie mickrig. Bleibt das gleich alte &bdquo;Verkehrskonzept Bielefelder Westen“, das im April 2023 vom Rat der Stadt beschlossen wurde und seitdem auf seine Umsetzung wartet. Anfangs kam es nicht zum Zug, weil die Verkehrssituation rund um die St. Liborius-Kirche einen Aufschub verlangte. Stadt Bielefeld begrüßt Bau von Wohnraum Die katholische Kirche samt allen Gebäuden aber ist baulich seit diesem Mittwoch Geschichte. Dafür soll eine Wohnbebauung durch die Genossenschaft Freie Scholle die Brache zukünftig beleben. Während ein mehr als 60 Jahre alter Bebauungsplan gegenwärtig die Möglichkeiten an der Meindersstraße streng limitiert, müssen sich die Investoren von der Dorotheenstraße und der Siechenmarschstraße allein an den Bauten in der Nachbarschaft orientieren. &bdquo;Sollte im Zuge einer sinnvollen und verträglichen Innenentwicklung auch im Bereich der Dorotheenstraße dringend benötigter Wohnraum geschaffen werden, wäre dies seitens der Stadt Bielefeld ausdrücklich zu begrüßen. Entsprechende Baugenehmigungen liegen in diesem Bereich allerdings noch nicht vor“, teilte Stadtsprecherin Carla Winkenjohann mit. Lesen Sie auch: 1.000 neue Wohnungen für Bielefeld: Vernachlässigtes Viertel bietet Potenzial

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