Bekannter Bielefelder Kfz-Gutachter eröffnet Autohaus samt Sozial-Projekt

Bielefeld. Helmut Güngör führt den Gast voller Euphorie durch seine neuen Hallen am Standort des früheren BMW-Autohauses Cloppenburg: &bdquo;Hier gleich im Eingangsbereich wird unser Autohandel sein – da sind bald vor allem junge Gebrauchte im Angebot“, kündigt der 36-Jährige an. Und gleich daneben, auf fast genauso großer Fläche, soll eine Ausstellung mit exotischen Autos entstehen – eine Art &bdquo;Museum“ für Autofans. Güngör ist selbst ein Autonarr, &bdquo;ich bin verrückt nach Autos“, gibt er zu. Er besitze schon 15 Oldtimer und Exoten selbst, sagt er und geht voraus in seinen Keller: Dort wartet derzeit zum Beispiel &bdquo;Kitt“ auf seinen Einsatz, tiefschwarz wie aus der US-Serie &bdquo;Knight Rider“ mit David Hasselhoff. Mit solchen Attraktionen will er andere Autofans anlocken und begeistern. Güngör, der aus dem lippischen Horn-Bad Meinberg stammt, aber heute in Bielefeld lebt, ist seit Jahren als Kfz-Gutachter etabliert. Auch künftig sieht er seine Hauptaufgabe als Gutachter zur Wertermittlung oder zur Ermittlung von Schäden nach Verkehrsunfällen. Seine Webseite heißt &bdquo;ichwilleingutachten.de“, und in den Räumen des einstigen Autohauses Cloppenburg, das Ende Juni seine Pforten an der Detmolder Straße zusperrte, will er nun das größte Gutachterbüro Deutschlands einrichten. Er werde sein Unternehmen von bisher 80 auf bald 8.000 Quadratmeter vergrößern, sagt er und setzt ein breites Lächeln auf: Im Oktober soll es losgehen, nur der genaue Termin ist noch offen. Komplettangebot &bdquo;alles rund ums Auto“ Eine wichtige Rolle spielt in seinem Konzept auch der gläserne Fahrzeugturm, den er unbedingt erhalten will. Das ganze Geschäft will er daher &bdquo;HG-Tower“ taufen: HG sind seine Initialen, der Tower ist der Turm. Die Motoren zum Heben der Fahrzeuge muss Güngör allerdings noch reparieren lassen. Insgesamt müsse ein siebenstelliger Betrag investiert werden, um den ganzen Komplex auf den neuesten Stand zu bringen. Zu den geplanten Maßnahmen gehöre auch die Installation einer großen Fotovoltaikanlage, um mit selbst erzeugtem Strom zum Beispiel die Klimaanlage für das Gebäude zu betreiben, das sich im Sommer wegen der riesigen Fensterfronten stark aufheizt. Lesen Sie auch: Millionen-Projekt: Bielefelder Autohaus wächst und erweitert Standorte Auf dem Gelände mit 3.400 Quadratmetern Nutzfläche will Güngör ein Komplettangebot &bdquo;alles rund ums Auto“ aufbauen, und zwar alles aus einer Hand. Neben dem Gutachterbüro, dem Handel (ohne Markenbindung) und der Auto-Ausstellung mit &bdquo;sehr besonderen Fahrzeugen“ vom kultigen Manta bis zum edlen Mercedes-Oldtimer will er eine Ölwechselstation (Name: &bdquo;FixOil“), eine Autoglaswerkstatt (&bdquo;FixGlas“), eine Handwäsche-Halle (&bdquo;FixWash“) und eine Autovermietung (&bdquo;FixRent24“) betreiben. Für Kundenfahrzeuge und Unfallautos wird es eine Werkstatt geben. Hebebühnen zum Schrauben für Jugendliche Und mit einem sozialen Angebot wendet sich Helmut Güngör vor allem an Jugendliche: Ihnen sollen ein oder zwei Hebebühnen zur Verfügung gestellt werden, damit sie selbst an ihren Fahrzeugen schrauben können. &bdquo;In meiner Jugend habe ich ständig an Autos geschraubt“, erinnert sich der Unternehmer. Lesen Sie auch: Nach Erdmann&Domke schließt offenbar weiteres Bielefelder Autohaus einen Standort Wolfgang Stauner, Autohändler aus der Oberpfalz (Bayern) und Eigentümer der Immobilie, hatte zeitweilig auch die Elektroauto-Marke Tesla als neuen Pächter im Auge. Ein Ansatz, der sich rasch zerschlug. Einen langen Leerstand gibt es dennoch nicht. Jetzt haben Maler und Innenausstatter noch das Wort an der Detmolder Straße. In wenigen Wochen wollen sie fertig sein.

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