Ravensberger Park

„Wackelpeter“ in Bielefeld: Das erwartet die großen und kleinen Besucher

Das Kinderkulturfest „Wackelpeter“ steigt wieder im Ravensberger Park. Es hat sich zum größten Familienfest dieser Art in Deutschland gemausert. Was die Besucher am 18. August erlebten können, lesen Sie in unserer Übersicht.

Auch 2024 werden wieder viele Kinder beim Familienfest Wackelpeter Spaß haben. | © Mike-Dennis Mller / www.mdm.photo

Heimo Stefula
18.08.2024 | 18.08.2024, 14:14

Bielefeld. Den 18. August werden sich viele Kinder ganz dick in ihren Kalendern markiert haben – der „Wackelpeter“ kehrt an diesem Tag zurück in den Ravensberger Park. Zwischen 11 und 18 Uhr werden dann zum nunmehr 22. Mal an die 40.000 junge und junggebliebene Besucher erwartet, die garantiert viel Spaß haben werden und auch ganz sicher viel Krach machen werden. Kinderkrach ist Zukunftsmusik!

Der „Wackelpeter“ ist das größte Kinderkulturfest in ganz Deutschland, sagt Brigitte Brand, Kulturamtsleiterin der Stadt Bielefeld, nicht ohne Stolz. Ihr Haus ist traditionell gemeinsam mit Radio Bielefeld Veranstalter des Open-Air-Spektakels. „Und wie immer ist der Eintritt frei“, fügt sie hinzu, „und das wäre ohne unsere zahlreichen Sponsoren nicht möglich“. Einer davon ist der Medienpartner „Neue Westfälische“. Veranstaltungsprofi Sören Herbst von der „NW“: „Der ‚Wackelpeter‘ ist ein Stück weit wie nach Hause kommen“. Also, willkommen daheim!

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Schneekugel und Sonnencreme

Traditionell gibt Timo Fratz eine Wettergarantie: „Es wird blauen Himmel geben, und die Sonne wird strahlen.“ Die Prophezeiungen des Radio-Bielefeld-Chefredakteurs traten zwar nicht immer ein, aber vorsorglich wird der Sponsor DM (die Drogeriemarkt-Kette) Sonnencremes für die Besucher bereithalten. Unter dieser Sonne wird die Schneekugel des „Théâtre de la Toupine“ hoffentlich nicht schmelzen.

Die Organisatoren versprechen den Besuchern ein vielseitiges Programm. - © Heimo Stefula
Die Organisatoren versprechen den Besuchern ein vielseitiges Programm. | © Heimo Stefula

Das Ski-Kabinen-Ei einer Vintage-Gondelbahn ist ein wahres Kuriositätenkabinett und eine neue „Wackelpeter“-Attraktion. Dieser „Boule de neige“ bewegt sich scheinbar autonom. Es wird von einem „Strippenzieher“ ferngesteuert. Der Anblick einer sagenhaften Alpenwelt versetzt die Besucher in „Alpen-Träume“. Als „poetisch-punkig“ zwischen Heidi und Käsefondue wird das Ei beschrieben. Und wer hat’s erfunden? Ein Schweizer natürlich.

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Wäscheklammer und Weltpremiere

Pünktlich um 11 Uhr sollten sich die Nachwuchs-Hardrocker und Punk-Eleven im großen Amphitheater einfinden, denn dann präsentieren die Sandkastenrocker von „Randale“ erstmals ihr brandheißes neues Album „Feuerkäfer“, das an diesem „Wackelpeter“-Tag erscheinen wird. Jochen, Garrelt, Marc und Christian feiern gleichzeitig ihr 20-jähriges Band-Jubiläum.

Die Fab-Four versprechen: „Gebt den Kinder HASI/DC … das wird der Soundtrack des Jahres“. Vor dem Historischen Museum hat sich die BGW, die kommunale Wohnungsgesellschaft, etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Bastelstunde mit Holz-Wäscheklammern. Die Kinder werden überrascht sein, was man aus diesen unscheinbaren Gebrauchsgegenständen alles zaubern kann. Kinderschminken bietet die BGW dort auch an.

Dreieinhalb Meter ist der Wackelpeter hoch. Party-Erdmännchen werden ihn in diesem Jahr noch übertrumpfen. - © Barbara Franke
Dreieinhalb Meter ist der Wackelpeter hoch. Party-Erdmännchen werden ihn in diesem Jahr noch übertrumpfen. | © Barbara Franke

Rudeltrommeln und Puppenspiele

Wenn Randale genug Krach gemacht haben, kommt Drumbob aus Osnabrück ins Amphitheater und lärmt gemeinsam mit den Kids. „Rudeltrommeln bis der Arzt kommt“, verspricht er. Getrommelt wird auch mit dem Bielefelder Kouamé Akpetou – und zwar alle zwei Stunden ab 11.30 Uhr hinter dem Lichtwerk. Etwas ruhiger, aber nicht weniger spannend geht es bei den Bielefelder Puppenspielen von Dagmar Selje, Kirsten Ross’ Puppentheater Pulcinella und der Teutoburger Puppenbühne von Bernd Kühnel zu – Figurentheater vom Feinsten.

„Das tapfere Schneiderlein“ (11.15 Uhr, 12.45 Uhr), und „Der selbstsüchtige Riese“ (15 Uhr, 16.30 Uhr) werden im großen Saal der Raspi gezeigt, Dagmar Selje bleibt mit ihrem Kasper an der frischen Luft vor dem Ordnungsamt um 11.30 Uhr und um 14 Uhr.

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Erdmännchen und Grashüpfer

Natürlich wird der Hingucker auf dem 60.000 Quadratmeter großen Gelände des Kinderkulturfestes der Namenspatron, der Wackelpeter, sein, mit seiner stattlichen Größe von 3,50 Metern Höhe. Aber noch mehr Stelzenläufer werden sich ins Gedränge stürzen. Der „Erfinder und seine Frau“ waren im Vorjahr schon dabei, sie suchen noch immer den Weg ins Zauberhafte und Ungewisse.

Übergroße Grashüpfer hoppeln im Ravensberger Park umher; im französischen Garten-Laube-Karussell drehen Marienkäfer und Springmäuse ihre Runden. Aber den Vogel schießen drei partyhungrige Erdmännchen ab: Mit einer Größe von 4,50 Meter haben sie definitiv den besten Überblick.

Hackerspace und Flaschenschmiede

Beim Stand des Vereins Hackerspace aus Bielefeld (hinter dem NW-Stand) lernen Kinder, wie man mit einem Lötkolben umgeht, und gleichzeitig können sie sich dort mittels VR-Brille in die Rolle eines Astronauten begeben und mehr oder weniger schwerelos und lautlos durchs Weltall schweben. Nicht ganz so leise wird es bei „Flairdrum“ – die Flaschenschmiede.

Hier werden Instrumente aus alten Flaschen gebaut – man muss ja nicht alles in den Container werfen. Nachhaltigkeit und Wiederverwertung ist auch Trumpf bei dem Verein „Restlos“, der aus Lebensmittelrettung ein Kulturerlebnis macht. Auch die Bielefelder Bürgerstiftung nimmt sich gemeinsam mit dem Naturkundemuseum Namu dem Thema Umwelt an: An ihrem Stand gleich neben der Radio-Bielefeld-Sendezentrale geht es um Müll in den Weltmeeren.

Baggerfahren und Trampolinspringen

Auf der Familienbaustelle von „Das Handwerk“, der Handwerkskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, steht ein Bagger, der manchmal bewegt werden will. „Wir wollen mit unserem Engagement auf dem Wackelpeter zeigen, wie cool und sinnstiftend das Handwerk ist“, sagt Dilek Güzel, Leiterin Kommunikation der Kammer – auch eine Form der Nachwuchsförderung. Die künftigen Maler, Schreiner, Dachdecker, Klempner oder vielleicht auch eines Tages Ingenieure können auf der Handwerkermeile hinter dem Museum Huelsmann flanieren.

Dies und das

Nicht alles kann hier erwähnt werden, zu üppig ist das Angebot, das das Kulturamt unter der Federführung von Matthias Koch zusammengestellt hat. Zirkus, Kleinkunst, Artistik, Walk Acts, Kino- und Theatervorführungen, Polizei zum Anfassen, Märchenstunden oder eine echte Bootsfahrt im Park stehen auf dem Programm und vieles mehr. „Mehr als 400 Mitwirkende haben wir im Einsatz beziehungsweise in der Vorbereitung“, zählt er auf. „Wir machen hier keinen Klamauk, sondern bieten hochwertige Mitmachangebote an“, ergänzt Brigitte Brand.

Denn Kinder sind – siehe oben – unsere Zukunft. Und wenn eines dieser Kinder im Gewühle mal verlorengehen sollte – keine Sorge: Radio Bielefeld verteilt auf Wunsch Armbänder mit den Handynummern der Eltern. Beim Unicef-Stand – zentral gelegen auf dem Platz zwischen Ordnungsamt und Lichtwerk – kann der verlorene Sohn oder die abhandengekommene Tochter wieder abgeholt werden.