Bielefeld. In Nordrhein-Westfalen gab es im vergangenen Oktober den ersten Ausbruch der Blauzungenkrankheit in Kleve; seitdem wurden in NRW bislang knapp 400 bestätigte Infektionen mit dem Virus registriert. Nach Höxter, Bünde und Paderborn ist nun auch Bielefeld betroffen.
„In einem kleinen Schafbestand und einem größeren Milchviehbetrieb wurde am Freitag der Erreger der Blauzungenkrankheit mit dem Serotyp 3 nachgewiesen“, teilt die Stadtverwaltung mit. Ein weiterer Verdachtsfall bei einem Schaf werde noch abgeklärt.
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Die anzeigepflichtige Tierseuche werde durch das Bluetongue-Virus (BTV) verursacht und durch infizierte Stechmücken von Tier zu Tier übertragen. Empfänglich für die Krankheit seien Wildwiederkäuer (etwa Rinder, Schafe, Ziegen), Kameliden und Neuweltkameliden. Schwere Verlaufsformen führen zu Leistungsabfällen und insbesondere bei Schafen auch zu hohen Sterblichkeitsraten. Für den Menschen sei die Krankheit ungefährlich.
Information zur Blauzungenkrankheit:
Warme Jahreszeit begünstigt Blauzungenkrankheit
Besonders in der warmen Jahreszeit kommt es zur vermehrten Ausbreitung der Tierseuche, deshalb wird aktuell erwartet, dass sich BTV-3 ausbreiten wird. „Auf Grundlage der BTV-3-Impfgestattungsverordnung ist die Impfung gegen den Serotyp 3 des Erregers der Blauzungenkrankheit mit drei Impfstoffen verschiedener Hersteller zulässig und wird von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) uneingeschränkt empfohlen. Es bleibt jedoch eine freiwillige Impfung“, so die Stadt. Der Verdacht auf BTV-3 sei unverzüglich dem Veterinäramt zu melden. Die Tiere müssten von der Haustierpraxis getestet werden.