Kreis Paderborn. Im Kreis Paderborn wurde in dieser Woche der erste Fall einer Infektion mit dem Blauzungenvirus Serotyp 3 (BTV 3) in einem Bürener Schafbestand nachgewiesen.
Diese anzeigepflichtige Erkrankung wird durch blutsaugende Mücken übertragen und betrifft insbesondere Rinder, Schafe und Ziegen. Eine prophylaktische Impfung gegen diese Erkrankung biete den besten Schutz, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreises Paderborn.
Klinische Symptome wie Fieber, Fressunlust, Kopfschwellungen und in Einzelfällen auch eine Blaufärbung der Zunge sind bei Schafen eher zu beobachten als bei Rindern. „Bei Rindern verläuft die Infektion milder“, so Marlies Bölling, stellvertretende Amtsleitung des Kreisveterinäramtes.
In NRW gelten bestimmte Beschränkungen
„Bei Rindern findet sich in erster Linie ein Milchrückgang und gelegentlich werden Lidschwellungen, Entzündungen der Maulschleimhaut und Verfärbungen der Zitzenhaut beobachtet“, sagt zudem Jens Tschatschal, Leiter der Abteilung Veterinärdienst und Lebensmittelüberwachung des Kreises Höxter.
Bis zur Laborfeststellung des BTV3-Typs in verdächtigen Beständen sind diese gesperrt und werden nach Feststellung wieder freigegeben. Ganz NRW gilt als infizierte Zone, daher kann hier Handel betrieben werden. Sollen Rinder, Schafe oder Ziegen in nicht infizierte Bundesländer verbracht werden, gelten dafür spezielle Verbringungsbeschränkungen, wie Blutprobe, Insektizidbehandlung zum Schutz vor Vektorangriffen.
Auch im Kreis Höxter gibt es einen gemeldeten Fall. Bei einem Schaf aus einem Bestand ist dort ebenfalls die Blauzungenkrankheit festgestellt worden. Das teilt das Veterinäramt des Kreises Höxter mit.
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Bereits im September 2023 wurden in den Niederlanden die ersten Blauzungenfälle der Variante 3 festgestellt. Danach traten Fälle in Nordrhein–Westfalen in den Kreisen Wesel und Kleve auf, danach auch in weiteren Kreisen.