Bielefelder Familie lässt jetzt alle in ihr Traumhaus schauen

Bielefeld. Aufgeräumt trotz kleiner Kinder, großzügig trotz überschaubarer Wohnfläche, so der erste Eindruck beim Betreten des Hauses. Hell, modern und klar – und trotzdem auch gemütlich. Familie Banze gen. Tiemann zeigt jetzt beim Tag der Architektur ihr energieeffizientes Traumhaus, das Architekt Daniel Sieker für sie in Holzrahmenbauweise in einem gewachsenen Wohngebiet in Hillegossen realisiert hat. Eine Besonderheit: Dank Flachdach gibt es keine Dachschrägen, sondern zwei vollwertige Etagen. Er sei selber überrascht gewesen, als er beim Bauamt angefragt hat, was denn möglich ist und die Antwort &bdquo;ganz offen“ gewesen sei. &bdquo;Sonst ist Flachdach fast immer hier in Bielefeld sehr schwierig“, sagt Sieker, der mit seinem gleichnamigen Büro seit mehr als 20 Jahren Häuser in Holzrahmenbauweise realisiert. Für die Familie Banze gen. Tiemann entwarf er einen gradlinigen Würfel im Bauhausstil mit kontrollierter Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, Wärmepumpe mit Fußbodenheizung. &bdquo;Man kann lüften, muss es aber nicht“, sagt Sieker. Die Anlage sorge stets für saubere, kontrollierte Luft. Und sie sorge auch im Winter dafür, dass sie nicht zu trocken ist. Ein System, das auch für Allergiker sehr gut geeignet sei. Offener Grundriss für 135 Quadratmeter Wohnfläche &bdquo;An einen Kubus hatten wir anfangs gar nicht gedacht, sondern eher an etwas ganz Klassisches“, sagt Anja Banze gen. Tiemann. Aber sie hätten sich sofort in den Entwurf verliebt. Einen offenen Grundriss, aber eine abgeschlossene Küche sei ein Wunsch gewesen. Einfach die Tür zumachen zu können, &bdquo;wenn es ein stressiger Tag war, man es mal nicht schafft, dort aufräumen, Freundinnen zu Besuch kommen oder man noch spätabends einen Geburtstagskuchen backen muss“, ergänzt die Bauherrin. Zwei Kinderzimmer, Hauswirtschaftsraum statt Keller, 135 Quadratmeter Wohnfläche: &bdquo;Viele finden das klein, aber was sollen wir mit einem riesigen 180-Quadratmeter-Haus, wenn die Kinder in 20 Jahren beide aus dem Haus sind, wenn’s gut läuft“, sagt Banze gen. Tiemann. Es müsse ja auch alles geputzt und geheizt werden. Wobei da die Kosten überschaubar seien, dank der gedämmten Betonbodenplatten, dreifach verglasten Fensterscheiben und dem besonderen, mit dem Holzrahmenbau einhergehenden Wandaufbau, so Sieker. Ein großer Vorteil sei gewesen, dass das rund 630 Quadratmeter große Grundstück an der Christophorusstraße 13 aus Familienbesitz stammt. &bdquo;Meine Eltern, Oma, Tante und Onkel und eine Cousine mit ihrer Familie wohnen quasi um uns herum“, berichtet Hendrik Banze gen. Tiemann, der als Maschinenbaukonstrukteur arbeitet. Die Außenanlage, die große, ebenfalls gradlinige Terrasse, den Garten mit Schaukel, Klettergerüst und Rutsche für die beiden Söhne (5 und 2) und auch den Geräteschuppen hat er mithilfe von Freunden und Familie selbst angelegt und gebaut. Lesen sie auch weitere interessante Texte aus unserer Serie &bdquo;Bauen und Wohnen“ Die Inneneinrichtung hat er seiner Frau, die im kaufmännischen Bereich arbeitet, überlassen. Weniger ist mehr, ist ihre Devise. Sie selbst sei in einer 63-Quadratmeter-Wohnung groß geworden. Weil die vorgefertigten Wände &bdquo;schon so schön glatt“ waren, wurden sie einfach nur weiß gestrichen. Kompakte Bauweise, aber kein Tiny-House In den Kinderzimmern und im Schlafzimmer hat jeweils eine Wand eine Farbe bekommen: Türkisblau, Olivgrün oder Taupe. &bdquo;Es ist kein Tiny House, aber kompakt“, ergänzt Sieker. Das Gäste-WC im Erdgeschoss verfügt über eine offene, bodengleiche, barrierefreie Dusche. Clever geplant ist auch die geschlossene Treppe. Der Platz darunter wird als Vorrats- und Abstellraum genutzt. Zudem gibt es aus dem Hauswirtschaftsraum eine Tür in den Garten – von den Kindern &bdquo;Rausgehraum“ genannt. Und einen Weg, der in den angegliederten Carport führt. Außerdem hat die Familie eine Regenwasserzisterne, die für die Toilettenspülung und Gartenbewässerung genutzt wird. &bdquo;Das Thema Ressourceneinsparung war uns wichtig“, sagt Anja Banze gen. Tiemann. In einem Fotobuch ist der Bau aus ganz unterschiedlichen Perspektiven dokumentiert. Die vorgefertigten Außenwände wurden von einem Lkw angeliefert. In eineinhalb Tagen habe so der Rohbau gestanden. &bdquo;Zum Glück war das alles gerade noch vor Corona und dem Ukrainekrieg, seitdem haben sich die Preise fast verdoppelt“, sagt Sieker. Holzrahmenbau: Vorteile und moderne Anwendungen

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