Pilzbefall zerstört Bielefelder Erdbeer-Ernte: Selbstpflücker gehen leer aus

Bielefeld. Erdbeeren im Sommer sind für viele ein Muss. Vor etwa einem Monat begann die Erdbeersaison in Bielefeld. Wer seither eines der Selbstpflückfelder besucht hat, konnte beobachten, dass viele Erdbeeren bereits hinüber sind. Das macht auch den Bielefelder Erdbeerhöfen zu schaffen. &bdquo;Wir haben es dieses Jahr mit überdurchschnittlich hohen Niederschlägen zu tun“, sagt Andreas Aschentrup, Betriebsleiter seines gleichnamigen Erdbeerhofs an der Hambrinker Heide in Brackwede. Hohe Luftfeuchtigkeit in den vergangenen Monaten hinterlasse auch an seinen Erdbeeren Spuren. &bdquo;Bei der hohen Feuchtigkeit haben Pilze leichtes Spiel“, sagt Aschentrup. Unter den Pilzarten sei vor allem die Grauschimmelfäule der größte Schädling. &bdquo;Lieber soll es einmal zwei Stunden stark regnen, anstatt dass es den ganzen Tag nur nieselt“, wünscht sich der Betriebsleiter. Faule Erdbeeren schrecken Kunden ab Neben dem Pilzbefall sorgt die hohe Feuchtigkeit auf der Haut dafür, dass die Erdbeeren verfaulen. &bdquo;Kühl und trocken“ – das seien ideale Bedingungen für Erdbeeren, so Aschentrup. Geschmacklich seien sie sogar besser, wenn es etwas kühler ist. Die Nässe erschwere die Ernte enorm. &bdquo;Bei Trockenheit und Hitze kann man die Erdbeeren ja bewässern“, ergänzt er. Auf Selbstpflückfeldern käme es allerdings auch immer wieder vor, dass Erdbeeren überreifen würden. Oftmals würden die Kunden nicht genau hinschauen und schnell durch faule Erdbeeren in der Nähe abgeschreckt, erklärt der 54-Jährige. Lesen Sie auch: Erdbeeren zum selber pflücken: Alle Felder in Bielefeld im Überblick Auch der Erdbeerhof Henrichsmeier in Stieghorst hat mit der Nässe zu kämpfen. &bdquo;Wie die Ernte wirklich wird, zeigt sich vor allem in den kommenden Tagen“, sagt Gerhard Henrichsmeier, der mit seinem Sohn Bernd den Hof leitet. &bdquo;Die Aussichten sind nicht besonders berauschend“, sagt er im Hinblick auf die Wetterprognosen für die kommenden Tage. Was es jetzt brauche, sei Trockenheit. &bdquo;Wenn es zu viel regnet, platzen die Erdbeeren auf“, beschreibt Henrichsmeier eine der aktuellen Problematiken auf seinem Hof. Einige Pflanzen haben den Winter nicht überstanden Zu hohe Niederschläge sind am Erdbeerhof Aschentrup ebenfalls ein spürbares Problem. &bdquo;Wir mussten schon vor Beginn der Saison fünf bis zehn Prozent unserer Pflanzen aufgeben, weil die Wurzeln zu viel Wasser abbekommen haben“, so Aschentrup. Trotz der bisher durchwachsenen Ernte schätzt der Betriebsleiter den Standort seines Hofes: &bdquo;In anderen Regionen sieht es durch noch mehr Niederschläge deutlich schlimmer aus.“ Um künftig besser vor Regen gewappnet zu sein, hat er bereits einen Teil seiner Erdbeeren überdacht. &bdquo;Ich glaube, dass der Druck, den Erdbeeren eine Überdachung zu geben, künftig noch größer wird.“ Auch auf Hagel wolle man sich vorbereiten. Entsprechende Schutznetze würden bereits über die Pflanzen gezogen. Zurzeit beobachte Aschentrup täglich die Wetterentwicklung. Preisanstieg bei Supermarkt-Erdbeeren Das bisher nicht gerade sommerliche Wetter mache sich auch an der Anzahl der Kunden bemerkbar: &bdquo;Wenn es wärmer wäre, wäre auch der Andrang größer“, sagt Aschentrup. Einen großen Preisanstieg bei seinen Erdbeeren erwarte der Betriebsleiter nicht. Bei Supermärkten sehe dies allerdings anders aus: &bdquo;Dort sind die Preise auch durch das Hochwasser in anderen Regionen bereits enorm angestiegen.“ Ein frühzeitiges Ende der Erdbeersaison hält Aschentrup für unwahrscheinlich. &bdquo;Bis in den September wird gepflückt“, sagt er. So strecke man den Erntezeitraum beispielsweise bereits, indem man die Erdbeerpflanzen im Winter rode, eingefroren lagere und im Frühsommer wieder einpflanze.

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