Krankenhausreform: Bielefelder Kliniken vor großen Veränderungen

Bielefeld. Die Krankenhausreform ist einen Schritt weiter. Klar ist nun, welche Leistungen welches Krankenhaus in Bielefeld künftig noch anbieten soll und welche nicht. Nun haben das Klinikum Bielefeld, das Evangelische Klinikum Bethel, das Krankenhaus Mara und das Franziskus-Hospital (in katholischer Trägerschaft) bis einschließlich 11. August Zeit, dazu gegenüber dem NRW-Gesundheitsministerium Stellung zu nehmen. Klar ist aber schon jetzt - in Bielefeld stehen einige Veränderungen an. Klinikum Bielefeld sieht positive Signale Das Klinikum Bielefeld, zu dem die Krankenhäuser Mitte, Rosenhöhe und Halle gehören, sieht in der Zuteilung der insgesamt 60 Leistungsgruppen eine &bdquo;wichtige Bestätigung seiner Strategie“. Die Zusagen des Gesundheitsministeriums seien grundsätzlich so erwartet worden, meint Unternehmenssprecherin Nadja Jüstel. Für alle drei Standorte gebe es &bdquo;grundlegend positive Signale“. Nun werde das Klinikum kritische Bereiche, in denen Anträge abgelehnt worden sind, &bdquo;eingehend analysieren sowie mit den benachbarten Krankenhäusern ins Gespräch gehen“, sagt die Kliniksprecherin. Zu diesen Bereichen gehören für das Klinikum Mitte etwa minimalinvasive Herzklappenintervention sowie Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie; für die Krankenhäuser Halle und Rosenhöhe die Bereiche Revision, Hüft- und Knieendoprothesen. Vieles beruht allerdings auch auf Umverteilungen innerhalb der Bielefelder Kliniklandschaft: Was dem einen Haus gestrichen wird, bekommt das andere dazu. Die endgültigen Entscheidungen des Gesundheitsministeriums würden im Dezember 2024 getroffen, berichtet Jüstel weiter. &bdquo;Und dann können auch noch rechtliche Einsprüche eingelegt werden.“ Wichtig sei daher jetzt erst einmal: &bdquo;Weder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch Patientinnen und Patienten müssen dieses Jahr besorgt sein.“ Krankenhaus Mara sieht positiven Vorentscheid Sehr positiv ist der Vorentscheid des Gesundheitsministeriums für das Krankenhaus Mara ausgegangen, das zu den von Bodelschwinghschen Stiftungen gehört. &bdquo;Insbesondere die neu beantragte psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung in der Universitätsklinik für Inklusive Medizin wurde ausgewiesen“, unterstreicht der Vorsitzende Geschäftsführer von Mara, Matthias Ernst. Er verweist darauf, dass jeder dritte Patient mit einer Schwerst- und Mehrfachbehinderung an einer psychischen Erkrankung leide. &bdquo;Diesen Behandlungsbedarf hat uns das Gesundheitsministerium in seinem Anhörungsschreiben nun bestätigt.“ Evangelisches Klinikum Bethel ist zufrieden Auch im Evangelischen Klinikum Bethel ist man zufrieden. &bdquo;In dem Anhörungsschreiben wurde uns bereits der größte Teil der von uns beantragten Leistungsgruppen bestätigt“, erklärt der Vorsitzende Geschäftsführer Thorsten Kaatze. Nun müssten die jeweiligen Klinikträger prüfen, &bdquo;ob sie die Pläne umsetzen können und dann in den gegenseitigen Austausch gehen, um die bestmögliche Versorgung für die Patienten zu ermöglichen“. Franziskus-Hospital mit geteilter Reaktion Das Franziskus-Hospital hat die Krankenhausreform mitten im eigenen Umstrukturierungs- und Konzentrationsprozess erwischt. Die nun erfolgte Zuteilungen der Leistungsgruppen fuße auf der Antragslage des Franziskus-Hospitals aus dem Jahr 2022, erklärt Philipp Herzog. Er ist stellvertretender Geschäftsführer der Katholischen Hospitalvereinigung Ostwestfalen gGmbH (KHO), zu der das Hospital und fünf weitere Krankenhäuser in der Region im Sommer 2022 fusioniert sind. &bdquo;Deshalb sehen wir das aktuelle Votum als erste Absichtserklärung, als Erstentwurf, an“, sagt Herzog, der neben dem neuen Geschäftsführer Jan Schlenker an der Spitze des KHO steht. &bdquo;Wir müssen unsere Angebotsstruktur jetzt feinjustieren und die Zielstruktur mit der Krankenhausplanung in Einklang bringen.“ Gleichwohl könne man aber sagen, dass die KHO mit der aktuellen Zuteilung im Bereich der Geriatrie nicht zufrieden sei.

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