Kaufland an der Teutoburger: Erste Details zu Bielefelds neuem Supermarkt

Bielefeld. Das Gebäude ist fest verschlossen, der Parkplatz mit Zäunen abgesperrt und auf dem Areal patrouillieren Mitarbeiter eines Wachdienstes. Seit nunmehr zwei Jahren und zwei Monaten ist das Einkaufszentrum in der Alten Weberei an der Teutoburger Straße geschlossen. Bis vor kurzem war kaum abzusehen, wann in das historische Gemäuer mit den angekündigten Filialen von Kaufland und Lidl endlich wieder Leben einkehren wird – was nicht zuletzt daran lag, dass das Investoren-Konsortium Sistema Capital Partners (SCP) als Inhaber des Komplexes mehr mauerte als die Handwerker im Markt und nahezu keine Auskünfte über den Fortschritt der Arbeiten oder etwaige Pläne gab. Mit dem Wechsel des Besitzers der Immobilie hat sich dies offenbar nun geändert. Die Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank (HAL), seit Ende vergangenen Jahres Inhaberin der Alten Weberei, gibt zwar ebenfalls keinen konkreten Eröffnungstermin bekannt. Der Leiter des Real Estate Investment Managements des Frankfurter Instituts, Patrick Brinker, setzt aber deutlich mehr auf Transparenz – und darauf, dass die Hängepartie bei der Sanierung und der damit verbundene Leerstand so schnell wie möglich beendet wird. Ehemaliger Eigentümer muss Renovierung selbst beenden &bdquo;Wir bekommen sehr viele Nachfragen“, sagt Brinker. &bdquo;Wir stehen auch in regelmäßigem Kontakt mit der Stadt. Das Interesse an dem Einkaufszentrum ist sehr hoch.“ Den Investment-Experten überrascht dies nicht: Die Nähe zur City und vor allem die historische Substanz würden dem Standort viel Charme und noch mehr Potenzial geben. Der einzige Haken an der Sache: Zwar ist HAL seit Mitte Januar der Inhaber des Objektes, die begonnenen Arbeiten müssen allerdings unter der Federführung von SCP fertiggestellt werden – was in den vergangenen zwei Jahren bekanntermaßen nicht zur Gänze zufriedenstellend geklappt hat. Entsprechend gibt es jetzt Unterstützung vom neuen Besitzer: &bdquo;Wir begleiten das Projekt und versuchen darauf einzuwirken, dass alles professionell umgesetzt wird.“ Tatsächlich habe es seit der Schließung des Marktes &bdquo;einige Herausforderungen“ gegeben, wie Brinker es formuliert. Der Denkmalschutz, bei vielen anderen Projekten ein Hemmschuh oder ein Quell ungeahnter Probleme, spielte bei der 1864 errichteten Weberei keine oder nur eine sehr untergeordnete Rolle. &bdquo;Es waren eher klassische Bauthemen“, sagt Brinker. Im Nachgang der Corona-Pandemie und durch den unmittelbar vor der Schließung des Real-Marktes begonnenen Krieges in der Ukraine habe es immer wieder Lieferschwierigkeiten beim Material gegeben, auch waren nicht immer zum passenden Zeitpunkt alle nötigen Gewerke verfügbar. Und letztlich war es auch der schiere Umfang der Arbeiten, der einige Zeit in Anspruch genommen hat und auch noch immer nimmt. &bdquo;Real hat in den vergangenen Jahren nicht mehr viel investiert, da ist einiges nachzuholen“, so der Investment-Spezialist. Zwei separate Mieteinheiten für Lidl und Kaufland So wurde die komplette Technik des Gebäudes erneuert, von der Elektronik inklusive Beleuchtung über die Lüftungen bis zum Tank der Sprinkleranlage. Zudem werden die Kunden, die sich noch dunkel an ihren letzten Einkauf im rund 12.500 Quadratmeter umfassenden Markt erinnern können, eine völlig neue Aufteilung im Inneren bemerken. Der verwinkelte und beengte Eingangsbereich wurde deutlich großzügiger gestaltet, zudem wird es für die Ankermieter Kaufland und Lidl zwei klar voneinander abgetrennte Mieteinheiten geben. &bdquo;Der Innenausbau ist schon weit vorangeschritten“, berichtet Brinker. &bdquo;Einige der Bestandsmieter haben ihre Flächen auch schon individuell gestaltet.“ &bdquo;Wir sind jetzt auf der Zielgeraden“ Damit die Arbeiten nun konsequent zu Ende geführt werden, ist HAL inzwischen regelmäßig mit eigenen Technikern vor Ort, auch das von der Bank engagierte Gebäude-Management hat inzwischen seine Tätigkeit an der Teutoburger Straße aufgenommen. &bdquo;Wir sind jetzt auf der Zielgeraden“, sagt Brinker. &bdquo;Und wir erwarten, dass es keine größeren Hindernisse mehr geben wird.“ Etwaige Pläne, das riesige innerstädtische Areal mit einem Quartiersparkhaus oder einer Mobilitätsstation nachzuverdichten, werden weiter verfolgt – allerdings erst einmal hinten angestellt. &bdquo;Wichtig ist erst einmal die Eröffnung, dann sehen wir weiter.“ Trotz allem Optimismus und dem augenscheinlich näher rückenden Abschluss der Arbeiten will sich der Banker aber nicht zu einem konkreten Termin für den Start von Kaufland, Lidl und der weiteren Geschäfte wie einer Apotheke, einer Wäscherei oder einer Bäckerei hinreißen lassen. Immerhin hatte es in der Vergangenheit schon mehrere kühne Ankündigungen gegeben, die immer wieder verschoben werden mussten oder schlicht ohne Folgen verstrichen. &bdquo;So ein Datum muss belastbar sein“, sagt Brinker. Und bei aller gebotenen Vorsicht lässt er sich dann doch zumindest etwas in die Karten schauen: &bdquo;Für Händler gibt es im Jahr immer neuralgische Termine, einer davon ist das Weihnachtsgeschäft. Und spätestens bis dahin sollte alles fertig sein.“

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