Chefarzt-Behandlung und klimatisierte Zimmer: So sieht Bielefelds Luxusklinik aus

Bielefeld. Gut riecht’s hier, wie im Wellnesshotel. Definitiv nicht wie in einem Krankenhaus oder Pflegeheim. Ja, das falle vielen Besuchern gleich auf, bestätigt Sefko Abazovic. Er leitet die Komfortklinik im Ärztehaus an der Oelmühlenstraße, die zum Klinikum Bielefeld gehört und durch einen unterirdischen Tunnel mit dem Haupthaus verbunden ist. &bdquo;Viele ehemalige Chefärzte, bekannte Persönlichkeiten aus Bielefeld, aber auch etliche Patienten aus dem Ausland lassen sich hier behandeln“, berichtet Pflegekraft Andrea Schindel, die seit Einweihung der Komfortklinik Ende 2018 dort arbeitet. Nicht nur das Hotelambiente schon gleich im Eingangsbereich ist hier besonders. Eine Auswahl an Zeitungen liegt aus, frische Blumen schmücken den Empfangsschalter. Auf den Fluren der Station und in den Räumen dominiert hochwertiger Kunststoffboden in Kirschholzoptik, gibt es kein steriles Krankenhaus-Weiß. Die 13 großzügigen, klimatisierten Zimmer, die als Doppel- oder Einzelzimmer belegt werden können und teilweise über Balkone verfügen, gleichen durch die Gestaltung mit Licht- und Farbakzenten, Flachbildschirm, Fußbodenheizung, Sitzecke, Minibar, Regendusche im eigenen Bad und kostenlosem Wäscheservice eher einem Urlaubsdomizil. Selbst die Pflegebetten wirken hier anders als auf normalen Stationen. Wenn schon Krankenhaus, dann so angenehm wie möglich, so das Motto. &bdquo;Hier ist es deutlich weniger hektisch“, sagt Schindel, die seit 40 Jahren am Klinikum arbeitet. Die Atmosphäre spiele bei der Genesung eine entscheidende Rolle. Kardiologie, Orthopädie, Hals-Nasen-Ohren und plastische Chirurgie seien die vier Fachbereiche, aus denen Patienten in der Komfortklinik untergebracht werden können. Die Aufnahme erfolge im Haupthaus. Lesen Sie auch: Nach Zoff im Klinikum Bielefeld: Ex-Chefarzt gründet Privatklinik Patienten aus aller Welt - auch in Begleitung von Bodyguards Bei den meisten handele es sich um längerfristig geplante Eingriffe. &bdquo;Aber auch einige Notfälle kommen zu uns, wenn sich die Situation stabilisiert hat“, berichtet Abazovic. Die Aufenthaltsdauer sei unterschiedlich, meist zwischen wenigen Tagen und zwei Wochen. Viele Patienten kämen zum wiederholten Mal und aus aller Welt - auch in Begleitung von Bodyguards. Wie ein Prinz aus Afrika, der mit einer ganzen Gefolgschaft anreiste. Medizin mit Luxusfaktor: Das hat seinen Preis. Deshalb steht die Komfortklinik nur Privatpatienten und Selbstzahlern mit einer Krankenhauszusatzversicherung zur Verfügung. Für Unterbringung, Service- und Komfortleistungen sowie das besondere, individuelle Speiseangebot werden zudem 152 Euro pro Tag (Einzelzimmer) beziehungsweis 83 Euro im Doppelzimmer berechnet. Besonders sei auch das kleine, aber fachlich breit aufgestellt Pflegeteam. &bdquo;Wir kommen alle aus unterschiedlichen Bereichen, haben es hier mit ganz verschiedenen Fachrichtungen zu tun“, sagt Schindler. Auch das mache die Arbeit besonders reizvoll. Ein wichtiges Anliegen sei auch, dass die Patienten &bdquo;möglichst schnell wieder auf die Füße kommen“. Dazu gibt es auf den Fluren einen &bdquo;Fast Track“-Parcours mit entsprechenden Übungen. Durch einen Tunnel zu OP- und Behandlungsräumen im Klinikum Von der Komfortklinik im Ärztehaus, gebaut auf einem ehemaligen Luftschutzbunker, gelangen die Patienten durch einen Tunnel zu OP- und Behandlungsräumen im Klinikum. &bdquo;Bei Bedarf von hier aus in ihren Betten liegend“, ergänzt Schindel. Sehr beliebt sei bei Patienten, Angehörigen und Besuchern auch der Loungebereich mit Kaffeespezialitäten-Automaten sowie die große Dachterrasse - vor allem bei schönem Wetter. &bdquo;Als es kürzlich schon mal fast sommerlich war, hat eine Patientin hier ihren Geburtstag gefeiert“, berichtet Schindel. Die Komfortklinik wird vom Zentrum für Pflege und Gesundheit (ZPG), in dem das Klinikum und die AWO kooperieren, betrieben. Im Ärztehaus gibt es auf derselben Etage zudem eine vom ZPG betriebene Kurzzeitpflege, die eng mit der Komfortklinik zusammenarbeitet und auch von Kassenpatienten genutzt werden kann. Die zehn Plätze seien aber fast immer ausgebucht, oft von Patienten aus der Komfortklinik oder dem Klinikum. Wenn nicht, werden sie auf der aktuellen Übersichtsseite der Stadt zu den Kapazitäten der verschiedenen Pflegeeinrichtungen angezeigt. &bdquo;Sie sind dann aber immer ganz schnell vergeben“, ergänzt Abazovic.

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