Flixbus soll bald am Bielefelder Hauptbahnhof halten

Bielefeld. Mit dem Flixbus von Bielefeld nach Amsterdam? Kein Problem! Jeden Morgen um 8.05 Uhr startet am Brackweder Bahnhof einer der grellgrünen Busse direkt in die niederländische Metropole. Noch. Geht es nach den Plänen der Verwaltung, soll der Fernbusbahnhof nun doch an den Hauptbahnhof an die Joseph-Massolle-Straße gegenüber vom Cinemaxx verlegt werden. Eigentlich hätte das Thema bereits am Donnerstag in den Bezirksvertretungen Mitte und Brackwede behandelt werden sollen. Die Sitzungsvorlage war jedoch nicht rechtzeitig fertig geworden. Aber unter Stadtentwicklungspolitikern ist der Vorschlag bereits diskutiert – und durchaus positiv aufgenommen worden. Geprüft worden waren unterschiedliche Standorte rund um den Hauptbahnhof – neben der Joseph-Massolle-Straße die Nahariyastraße am früheren Hauptpostamt, die Straße Am Güterbahnhof, die als Zufahrt zum Neuen Bahnhofsviertel und Auffahrt zum Ostwestfalendamm dient, und auch die Mindener Straße. Diesen Standort unter der OWD-Brücke hatte die FDP schon vor einigen Jahren als ideal für den Fernbusbahnhof ins Gespräch gebracht. Mobilitätsstation am Brackweder Bahnhof Auch das Ausbaupotenzial des Brackweder Bahnhofs wurde geprüft. Am Ende fiel die Entscheidung aber gegen den bestehenden Standort aus. Dort wird es jedoch ebenfalls Verbesserungen geben, aber eher bezogen auf die Wege innerhalb der Stadt. Das Amt für Verkehr plant derzeit stadtweit den Ausbau von Mobilitätsstationen. Am Brackweder Bahnhof soll eine der Kategorie L entstehen. Eingerichtet werden soll sie auf einer Fläche neben dem Bahnhofsgebäude. Dort wird man künftig Fahrräder, E-Roller und -Scooter leihen können. Auch Car-Sharing-Plätze sind vorgesehen. Außerdem sind größere Fahrradabstellanlagen und eine Radservicestation geplant sowie großflächige Fahrgastinformationstafeln zu den Abfahrtzeiten von Zügen, Bussen und Stadtbahnen. Die nächste Stadtbahnstation befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft. Einem Wechsel des Fernbusbahnhofs zum Hauptbahnhof hatten zuletzt auch Überlegungen der Deutschen Bahn entgegengestanden, die Bahnhofsanlage um ein Gleis zu erweitern. Doch es scheint sich herauszukristallisieren, dass dies ein Projekt für die fernere Zukunft ist. Die Fernbusse könnten an der Joseph-Massolle-Straße entlang des bestehenden Parkstreifens halten. Jetzt werden vor allem die Vorteile des zentralen Standorts für den Fernbusbahnhof gesehen: die direkte Anbindung an das größere Zugangebot im Hauptbahnhof und an Bus- und Stadtbahnverbindungen in Bielefeld. Fernbus-Fahrgäste kämen direkt im Zentrum an oder könnten von dort aus auf ihre Reise gehen. Von Bielefeld bis Odessa Vom Fernbusbahnhof in Brackwede starten aktuell jeden Tag rund 50 Busse. Etwa zur Hälfte steuern sie Ziele innerhalb Deutschlands an. Sehr viele Verbindungen führen nach Osteuropa. Die beliebtesten Destinationen sind das polnische Krakau und die ukrainischen Metropolen Kiew und Lemberg. Selbst nach Odessa, das oft Ziel russischer Luftangriffe im Ukrainekrieg ist, kann zweimal täglich von Bielefeld aus gestartet werden. Die Fahrtzeit dorthin beträgt fast zwei Tage. Tickets gibt es manchmal schon für weniger als 100 Euro. Vor dem Kesselbrink-Umbau, der dann als Busbahnhof ausfiel, entschied sich die Stadt bereits 2007 für den Brackweder Bahnhof als Standort für den Fernbusbahnhof. Sie ließ einen Kiosk, einen Warteraum und Toiletten errichten oder modernisieren, investierte damals rund 300.000 Euro. Von Anfang an aber stand der Standort in der Kritik. Der Verkehrsverein bemängelte, Bielefeld-Besucher dürften sich nicht als Erstes im Industriegebiet in Brackwede wiederfinden. Auch die Industrie- und Handelskammer hatte immer wieder eine Verlegung in die Innenstadt gefordert.

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