Auftakt der Leerstand-Offensive: Pop-up-Store und Pop-up-Gallery beleben Bielefelder City

Bielefeld. Die ersten beiden &bdquo;#Tapetenwechsel“ stehen an in der Innenstadt. Hinter dem Hashtag verbirgt sich die Kampagne des Cityteams, Leerstände rund um Bahnhofstraße und Altstadt möglichst schnell wieder mit Leben zu füllen: ob kommerziell oder kulturell – Hauptsache, kreativ. Den Anfang macht ein Leerstand an der Friedensstraße, das große Ladenlokal neben den Computer-Spezialisten vom Smart Store: An einem der Schaufenster im Hochparterre klebt bereits die Werbung fürs Projekt, im Inneren des Raums, der zuletzt als Impfzentrum fungierte, steht noch eine einsame Palme. Lesen Sie auch: Vor diesen Veränderungen steht Bielefelds Shoppingcenter Loom Das werde sich aber in den nächsten Tagen ändern, erklärt Desirée Lukowski vom Cityteam der Stadt: Ab dem 9. April gastiert eine Foto-Ausstellung auf der Fläche: 20 Studentinnen und Studenten aus dem Fachbereich Gestaltung der Hochschule Bielefeld zeigen in der Pop-up-Gallery ihre Arbeiten zum Thema &bdquo;Zwischen/Raum“ – der künstlerische Auftakt für den &bdquo;#Tapetenwechsel“ in der Stadt. Letzter Tag vom Stoff-Outlet Jording &bdquo;Mit dem Schritt aus der Hochschule in den Stadtraum gehen die Ausstellenden bewusst einen Schritt in die Öffentlichkeit“, schreibt Dozent Adrian Sauer, der seit einem Jahr an der HSBI lehrt. Die Ausstellung endet mit den Nachtansichten am 27. April, zu denen wieder Tausende Besucher in der Stadt erwartet werden, und bei denen die Friedensstraße bisher noch nie auf dem Programm stand. Der zweite &bdquo;#Tapetenwechsel“ findet in der Goldstraße statt und passt ebenfalls perfekt zum Titel, weil sich dahinter ein kompletter Sortimentswechsel verbirgt: Im Delius-Haus öffnet am Donnerstag, 28. März, zum letzten Mal das Stoff-Outlet der Highend-Raumausstatter von Jording. Über die Jahre sei der Umsatz im Laden immer weiter gesunken, während das eigentlich Kerngeschäft, die Ausstattung der gehobenen Hotellerie mit den sehr speziellen Stoffen aus Bielefeld stetig wachse, nennt Jording-Geschäftsführer Christian Brune einen Grund für den Rückzug aus dem stationären Handel. Nach dem Ende der Textil-Ära eröffnen dort die Besteck- und Geschirr-Profis der Bielefelder Marke &bdquo;Paul&Romi“ ihren ersten Pop-up-Store. Das Konzept des Pop-up-Stores, das zeitlich befristete Angebot von Waren und Dienstleistungen an zentraler Stelle, soll besonders jungen Unternehmen helfen beim Etablieren ihrer Marken. So auch beim &bdquo;#Tapetenwechsel“: Die stadteigene Wirtschaftsförderung Wege mietet Leerstände an zu vergünstigten Konditionen und vermietet die Flächen dann zu stark reduzierten Preisen weiter an potenzielle Interessenten, die sich bereits im Vorfeld für eine Teilnahme an dem Projekt beworben hatten. Finanzielle Hilfe vom Land NRW Möglich mache die Finanzierung ein Förderprogramm des Landes NRW zur Belebung der Innenstädte, sagt Lukowski. Ziel sei es allerdings auch, dass sich aus den zeitlich befristeten Mietverhältnisse durchaus auch Langzeit-Engagements entwickeln. Das könnte bei &bdquo;Paul&Romi“ bereits der Fall sein, da sich das Team von seinem alten Domizil an der Siechenmarschstraße verabschieden musste. Das Kleinod mit dem Werkstattcharakter werde einem Wohnhaus weichen, erklärt Jungunternehmer Jannik Diekmann den Anlass für die Suche des Internet-Händlers nach einem neuen Standort. Das zentral gelegenen Ladenlokal mit einer Fläche von rund 110 Quadratmetern solle sowohl als Showroom dienen für neue Ware als auch als Outlet für Retouren: &bdquo;Hätten wir diese Räumlichkeiten nicht gefunden, hätten wir an den Stadtrand ziehen müssen“, sagt Diekmann und freut sich auf den Tapetenwechsel unterm Dach von Delius. &bdquo;Wir drücken Paul&Romi fest die Daumen“, begrüßt Jording-Geschäftsführer Brune die Neuen im Haus. Lesen Sie auch: Hier läuft’s: Das Erfolgsgeheimnis einer Bielefelder Einkaufs-Passage

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