
Ubbedissen. Die Enthüllungen über ein konspiratives Treffen von Rechtsradikalen und AfD-Politikern haben in ganz Deutschland für Proteste gesorgt. In den Metropolen gingen Tausende auf die Straße, allein in Bielefeld versammelten sich am Dienstag mehr als 25.000 Demonstranten, um sich für die Demokratie und eine pluralistische Gesellschaft einzusetzen. Doch auch jenseits der großen Plätze und Kundgebungen gibt es deutliche Zeichen gegen rechtsextreme Umtriebe und menschenfeindliches Gedankengut – etwa mitten in Ubbedissen.
Dort, wo in den vergangenen Jahren mit Plakaten vornehmlich für gesellige Anlässe wie etwa dem neu ins Leben gerufenen Dorffest geworben wurde, hängt nun ein mehrere Meter langes Banner mit einer unmissverständlichen Aussage. „Ubbedissen-Lämershagen ist bunt und weltoffen“ ist an der Einmündung Detmolder-/Ecke Ubbedisser Straße zu lesen. Und: „Nein! zu Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung“.
Dem Vorsitzenden des Vereins „Wir sind Ubbedissen“, Heiner Steffen, und seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern ist es wichtig, in der aktuellen Situation klare Kante zu zeigen. „Wir haben schon einmal mit dem Banner ein Signal gegeben. Und jetzt ist es Zeit, dies noch einmal deutlich zu machen“, sagt Steffen. Der östlichste Bielefelder Ortsteil wachse seit Jahren. Unter den Hinzugezogenen und neuen Mitbürgern sind zahlreiche Familien mit Kindern, die hier in einer offenen und vielfältigen Gesellschaft heimisch werden sollen. „Miteinander – Füreinander“ sei das Motto, mit dem Verein und seine Gründer angetreten sind. „Und unsere Angebote und Aktionen sollen vielfältige Möglichkeiten bieten, Gemeinschaft zu erleben und zu pflegen“, so Steffen.