Bielefeld. Hass und Angriffe auf Mitglieder der LSBTIQ-Gemeinschaft (Abk.: lesbisch, schwul, bi- und transsexuell, intergeschlechtlich und queer) sind längst keine Seltenheit mehr. Sie werden von Hassern verspottet, beleidigt und diskriminiert, manchmal sogar tätlich angegriffen. 2022 starb ein 25-jähriger Demoteilnehmer, weil er gegen einen solchen Pöbler in Münster eingeschritten war. Der Transmann wurde daraufhin niedergeschlagen und erlitt dabei tödliche Verletzungen. Auch in Bielefeld gab es bereits erschreckende Vorfälle – ganz direkt am Rande der großen Christopher-Street-Day-Demo in der Bielefelder City.
Auch die Polizei muss immer wieder wegen verbaler, aber auch körperlicher Übergriffe ermitteln. Trotzdem glauben die Ermittler, dass das Anzeigeverhalten der Betroffenen immer noch sehr zurückhaltend ist. „Es ist eine hohe Dunkelziffer zu vermuten“, sagt deshalb auch Philipp Kalbertodt, Sprecher der Staatsanwaltschaft in Bielefeld.
Ansprechbar sind Claudia Bosse und Philipp Zobel von der Bielefelder Staatsanwaltschaft
Seine Behörde hat deshalb nun eine eigene Anlaufstelle für Opfer queerfeindlicher Straftaten eingerichtet. Für querfeindliche Straftaten sind von nun an Claudia Bosse und Philipp Zobel zuständig.
Menschen, die im Bezirk der Staatsanwaltschaft Bielefeld (die Kreise Gütersloh, Herford und Minden-Lübbecke sowie die Stadt Bielefeld) aufgrund ihrer sexuellen Identität und Orientierung angegangen worden sind, können sich seit dem 1. Januar ganz konkret bei der Staatsanwaltschaft melden. „Wir wollen mit Einrichtung dieser Anlaufstelle die Betroffenen ermutigen, Strafanzeige gegen Hasskriminalität und queerfeindliche Straftaten zu erstatten.“
Die Anlaufstelle steht laut Kalbertodt im engen Austausch mit den Fachleuten für die LSBTIQ-Gemeinschaft bei Polizei und Stadt. Ansprechbar bei der Staatsanwaltschaft sind Claudia Bosse und Philipp Zobel unter Tel. 0521 5490.