Arminia-Fan soll Frau aufs Gleis der Bielefelder Stadtbahn geschubst haben

Bielefeld. Der Fall hatte für großes Aufsehen gesorgt, nachdem die Kripo einen Arminia-Bielefeld-Fan sogar mit Hilfe von Fahndungsfoto gesucht hatte. Er soll nach dem 2:2 seines Herzensvereins gegen den Zweitligisten 1. FC Nürnberg am 17. März 2023 eine Frau ins Gleisbett der Stadtbahn-Haltestelle Rudolf-Oetker-Halle gestoßen haben. Durch den Druck der Fahndung stellte er sich wenig später selbst der Polizei. Wie Philipp Kalbertodt, Sprecher der Staatsanwaltschaft, mitteilte, schlug die 38-jährige Bielefelderin damals mit dem Kopf auf eine der Schienen auf und blieb regungslos im Gleisbett liegen. Nun hat die Staatsanwaltschaft gegen den 31-jährigen Bielefelder vorm Amtsgericht Bielefeld Anklage erhoben. Vom ursprünglich angenommenen Tatvorwurf des versuchten Totschlags sei man bereits im Verlauf der Ermittlungen abgerückt. Der Fan des DSC Arminia Bielefeld muss sich wegen seines mutmaßlichen Schubsers in Kürze wegen vorsätzlicher einfacher Körperverletzung verantworten. Wegen Schmähgesängen geraten zwei Arminia-Bielefeld-Fans aneinander Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft kam es nach dem Spiel gegen 21.30 Uhr auf dem Bahnsteig der Stadtbahnhaltestelle zu einigen Schmähgesängen gegen den in Abstiegsnot befindlichen Zweitligisten – Arminia Bielefeld war damals noch 15. in der Zweitligatabelle. Anti-Bielefeld-Gesänge wohlgemerkt von den eigenen Fans, betont Kalbertodt. Diese Gesänge führten zunächst zu einem verbalen Streit zwischen dem nun angeklagten Bielefelder und einem der Sänger. Ein Wort soll das andere ergeben haben, es soll sogar zu einer Rangelei gekommen sein. Eine 39-jährige Bekannte des Zeugen ging dazwischen, so berichten es die Umstehenden auf dem Bahnsteig später. Sie habe die Lage beruhigen wollen. Doch der 31-Jährige soll laut Staatsanwaltschaft nun diese Frau an der Bahnsteigkante gegen den Oberkörper gestoßen haben. Regungslose Frau im Gleisbett, mutmaßlicher Täter flüchtet Die 38-Jährige kam in Straucheln, stürzte vom Bahnsteig und stürzte ins Gleisbett der Linie 4. Bei dem Sturz soll sie mit ihrem Kopf gegen einen der Schienenstränge geschlagen und anschließend regungslos liegen geblieben sein. Während der mutmaßliche Täter die Flucht ergreift, springen Helfer der Verletzten (Kopfplatzwunde, Gehirnerschütterung, Hämatome an Oberkörper und Arm) zu Hilfe und helfen ihr, zurück auf den Bahnsteig und damit aus dem Gefahrenbereich zu kommen. &bdquo;Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Sturz der Frau und ihre Verletzungen bei dem Stoß billigend in Kauf genommen wurden“, berichtet der Sprecher der Anklagebehörde. Weil der Verursacher aber nicht ohne Weiteres zu ermitteln war, veröffentlichte die Polizei im September Fotos der Überwachungskameras von dem nun angeklagten Bielefelder. Auf diesen war er so gut zu erkennen, dass sich der 31-Jährige nur einen Tag nach der Veröffentlichung selbst bei der Polizei stellte – damals noch unter dem Tatvorwurf des versuchten Totschlags. Dem Arminia-Bielefeld-Fan droht sogar eine Haftstrafe Weil aber zum Zeitpunkt des Sturzes keine Stadtbahn in die Haltestelle einfuhr und auch eine Tötungsabsicht im Laufe der Ermittlungen nicht nachweisbar war – der 31-Jährige hat laut Sprecher Kalbertodt von Anfang an jede Tötungsabsicht bestritten –, rückten die Ermittler von diesem schweren Vorwurf ab. In Kürze wird ein Strafrichter des Amtsgerichts nun den Fall verhandeln. Dem Arminia-Fan droht nun eine Geldstrafe oder eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren. Der Straftatbestand sieht sogar Strafen bis zu 5 Jahren vor, doch vor dem Strafrichter sind in der Regel Taten zu verhandeln, die unter 2 Jahren abgeurteilt werden dürften.

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