Suche nach dem „Würger von Theesen“ beginnt in Bielefeld aufs Neue

Bielefeld. Seit wenigen Wochen arbeitet bei der Bielefelder Kripo eine Spezialeinheit, die sogenannte &bdquo;Cold Cases“ neu aufrollen und womöglich nach langer Zeit trotzdem noch aufklären soll. Sechs der 42 ungeklärten Fälle, die sich die Ermittler OWL-weit vorgenommen haben, spielten sich in Bielefeld am. Im sechsten Bielefelder Fall geht es um den &bdquo;Würger von Theesen“. Die Nachricht der Polizei am 11. Dezember 2014 schockierte sicherlich viele Bielefelder. Ein unbekannter Mann soll eine Frau (24) bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und anschließend einfach aus seinem Auto geworfen haben. Die Kripo ging angesichts der schweren Verletzungen am Hals der jungen Prostituierten von einem versuchten Tötungsdelikt aus und veröffentlichte damals ein Phantombild des mutmaßlichen Täters. Leider ohne Erfolg. Freier &bdquo;Markus“ hatte auffällige Schwielen an den Händen Die Tat selbst hatte sich außerhalb einer öffentlichen Wahrnehmung am 26. Juli 2014 ereignet. Der Täter hatte die Frau wohl in seinem Fahrzeug angegriffen und gewürgt. Anschließend &bdquo;legte er sie auf einem Feld neben seinem Auto an der Straße Untere Wende ab“, hieß es damals von der Polizei. Die Straße Untere Wende liegt zwischen der Jöllenbecker Straße und dem Horstheider Weg an zwei Feldern. Dieser Teil der Straße ist nur für Anlieger zugelassen und kaum einsehbar. Die Kripo ermittelte damals ohne Zeugenaufruf im Rotlicht-Milieu und schließlich auch in der Bauarbeiterbranche. Denn zunächst waren die Ermittler von einer versuchten Vergewaltigung ausgegangen. Erst später machten Rechtsmediziner deutlich, dass die Würgemale am Hals des Opfers ein versuchtes Tötungsdelikt wahrscheinlich machen. Mehr als 100 Spuren bringen die Bielefelder Ermittler nicht zum Ziel Damals konnte die Kripo relativ schnell über den gesuchten Freier herausfinden, dass er regelmäßig am Bielefelder Bahnhof auf dem Straßenstrich verkehrte, wo er auch das Opfer kennenlernte und an jenem Tag in seinem Auto mitnahm. Er nannte sich &bdquo;Markus“ und hatte auffällige Schwielen an den Händen. Sein Fahrzeug war ein weißer Kastenwagen – offensichtlich ein Firmenfahrzeug. Die Kripo vermutete damals, dass der Wagen zu einer Balkonbaufirma gehören könnte. Der mutmaßliche Täter selbst trug damals helle Arbeitskleidung. Mehr als 100 Spuren konnten die Mitglieder der damaligen Ermittlungskommission sichern. Eigentlich beste Voraussetzungen für die Aufklärung des Falles. Neue Hinweise auf das Phantombild Doch trotz all dieser Informationen verliefen die Ermittlungen am Ende im Sande. Fünf Monate nach der Tat entschieden sich die Ermittlungsbehörden, mit einem Phantombild des mutmaßlichen Täters an die Öffentlichkeit zu gehen. Der Gesuchte war damals etwa 30 Jahre alt – heute ist er demnach Ende 30 oder Anfang 40. Er ist dunkelblond, blauäugig und Zigarettenraucher. Nach der Veröffentlichung des Phantombildes gingen tatsächlich auch ein paar neue Hinweise bei der Kripo ein. Doch auch sie verhalfen den Ermittlern nicht zu dem erhofften Durchbruch. Inzwischen gilt der Fall als Cold Case. Angesichts der Spurenlage haben die Experten aber Hoffnung, darin noch den entscheidenden Hinweis zur Überführung des Täters zu finden. Das sind die sechs Bielefelder Cold Cases, die sich Kripo-Experten nun unter anderem wieder vornehmen werden: 26. Juli 2014: Unbekannter würgt 24-jährige Prostituierte bewusstlos, Untere Wende. 26. Februar 2014: versuchtes Tötungsdelikt durch Brandstiftung am Dachboden, Kölner Straße. 13. Juli 1994: Raubmord an Kioskbesitzer Heinz-Georg S. (67), Am Recksiek. 21. März 1990: Erhard B. (52) wird auf einem Abenteuerspielplatz mit einem Backstein erschlagen, Albrechtstraße (heute: Huelsmannstraße). 12. Februar 1985: Horst T. (55) wird erschlagen in seinem Schlafzimmer gefunden, Hermannstraße. 15. April 1972: Der obdachlose Harald S. (25) wird auf der Baustelle einer Villa erschlagen, Dornberger Straße. Zum Thema: Warum die Bielefelder Polizei Dutzende ungelöste Mordfälle aus OWL neu aufrollt In diesen ungelösten Mordfällen aus OWL wird jetzt neu ermittelt

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