Stadt wird immer voller: Zahl der Pendler nach Bielefeld steigt deutlich

Bielefeld. Die Stadt ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. 344.313 Einwohner hat die Verwaltung zuletzt gezählt. Doch an vielen Tagen in der Woche halten sich weit über 400.000 Menschen in der Stadt auf. Das liegt nicht nur an den Berufstätigen, die in die Stadt strömen. Die Zahl der Berufspendlerinnen und -pendler hat im vergangenen Jahr erneut spürbar zugenommen. Sie stieg auf insgesamt 144.300. 2021 waren es noch rund 140.000 Personen. 90.833 Menschen, die zur Arbeit nach Bielefeld gekommen sind, hat das Statistische Landesamt IT.NRW 2022 erfasst. Rund 53.000 Personen verließen die Stadt, um in einer Nachbarkommune oder einer weiter entfernten Stadt zu arbeiten. Dass die Zahl der Einpendler steigt, liegt auf der Hand: Seit Jahren verzeichnet Bielefeld immer mehr Arbeitsplätze. 2021 hat IT.NRW fast 218.000 Erwerbstätige am &bdquo;Arbeitsort“ Bielefeld registriert. Inzwischen dürfte die Zahl sogar über 220.000 liegen. Darunter fallen sozialversicherungspflichtig sowie geringfügig entlohnte Beschäftigte, Beamte, Selbstständige und mithelfende Familienangehörige. Gütersloh liegt an der Spitze, wenn es um Bielefelder Pendler geht: 6.160 Arbeitnehmer, Selbstständige und Beamte machten sich 2022 von dort auf den Weg zur Arbeit in Bielefeld. Gleichzeitig fuhren 7.075 Menschen aus Bielefeld nach Gütersloh, um dort Geld zu verdienen. Die Hälfte kommt aus Nachbarkommunen 50 Prozent aller Einpendler kamen 2022 aus direkt angrenzenden Kommunen sowie aus Detmold und Paderborn. Weitere 25 Prozent kamen aus Ostwestfalen, aber auch aus weiter entfernten Städten wie Hamburg, Hannover, Berlin, Dortmund, Münster und Köln. Darüber hinaus stammten Menschen, die in Bielefeld arbeiten, vor allem aus Westfalen und dem Ruhrgebiet. Bei den Auspendlern sieht es ähnlich aus. Die Hälfte ist im Umland (Gütersloh, Herford, Halle, Verl, Steinhagen Schloß Holte-Stukenbrock, Bad Salzuflen) beschäftigt. Hinzu kommen Paderborn und Detmold als Arbeitsorte. Weitere 25 Prozent haben ihren Arbeitsplatz in Berlin, Hamburg Münster, Dortmund Düsseldorf, Hannover, Bremen und Köln sowie in OWL. Weitere 15 Prozent arbeiten im Ruhrgebiet und vereinzelt in anderen Bundesländern. Jüngere pendeln häufiger aus der Stadt Zu jeweils zehn Prozent der Ein- und Auspendler gibt es keine statistischen Angaben. Erfasst wurde auch nicht, wie oft der Weg zum Arbeitsort zurückgelegt wurde. Ermittelt wurde dagegen: Der überwiegende Teil der Pendler hat eine feste Vollzeitstelle. Die meisten Einpendler sind zwischen 45 und 67 Jahre alt, die meisten Auspendler sind im Alter zwischen 25 und 45. IT. NRW hat Ein- und Auspendler miteinander verrechnet. Bielefeld hat danach einen positiven Pendlersaldo von rund 37.000 Personen. Ausgehend von rund 344.000 Einwohnern ergibt sich damit eine sogenannte &bdquo;Tagesbevölkerung“ von rund 381.000 Menschen. Kultur, Geschäfte und Ärzte ziehen Tagesgäste an Doch damit sind längst nicht alle Personen erfasst, die sich - vor allem tagsüber - in Bielefeld aufhalten. Martin Knabenreich, Chef von Bielefeld Marketing, nennt eine Studie des Deutschen wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr. Die stammt zwar aus dem Jahr 2018, sei aber noch aktuell. Danach werden in Bielefeld pro Tag rund 57.000 sogenannte Tagesgäste gezählt. Das sind nicht nur Touristen, sondern vor allem Menschen von außerhalb, die in Bielefeld einkaufen, Museen, Sportveranstaltungen oder Stadtfeste besuchen, ins Theater oder zu Konzerten gehen, Krankenhäuser oder Fachärzte aufsuchen. &bdquo;Die Zahl der Tagesgäste erscheint hoch, aber man muss sehen, dass sie sich auf das gesamte Stadtgebiet bezieht. Allein die Zahl der täglichen Kunden, die von außerhalb in die großen Einrichtungshäuser kommt, dürfte deutlich über 10.000 liegen“, sagt Knabenreich. Die Tagesbevölkerung läge damit bei rund 438.000 Personen. Hinzu kommen aber noch Studenten, die nicht in der Stadt wohnen, und von außerhalb zur Uni oder Hochschule fahren. Zahlen zu den Wohnorten von Studierenden liegen allerdings nicht vor. Außerdem gibt es zahlreiche auswärtige Schülerinnen und Schüler, die Bielefelder Schulen, vor allem aber eines der elf Berufskollegs besuchen. Insgesamt kommen 10.700 Schülerinnen und Schüler aus dem Umland, 44.205 aus Bielefeld, so die amtlichen Zahlen für das Schuljahr 2022/2023. Die höchste Einpendlerquote haben die Kollegs. Sie liegt bei fast 50 Prozent. Allerdings: Berufsschüler kommen oft nur an einem Tag pro Woche zu ihrer Schule.

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