Das nervt: Bielefelder Paar muss Tankstellen-Beleuchtung bis in die Nacht ertragen

Bielefeld. "Die Thematik ist bekannt", versichert ein Tankstellen-Mitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden möchte. Seit einigen Monaten ärgern sich Christel und Gerhard Könning über die Beleuchtung der Aral-Tankstelle an der Jöllenbecker Straße 284. Besonders die helle Beleuchtung der Waschanlage ist dem Ehepaar ein Dorn im Auge. "Wer wäscht denn um 23 Uhr noch sein Auto?" fragen sich die Anwohner. "Unser Apfelbaum steht abends in vollem Licht", bedauert Christel Könning. Auch ins Schlafzimmerfenster an der Lakemannstraße würden die Strahlen eindringen. Aral-Pressesprecher Kai Krischnak bestätigt, dass die Tankstelle montags bis freitags von 6 bis 23 Uhr sowie samstags und sonntags von 7 bis 23 Uhr geöffnet - und somit auch beleuchtet ist. Unternehmen wirbt für Verständnis "Die Beleuchtungsanlage erstreckt sich auf die gesamte Tankstelle. Eine separate Beleuchtung der Waschanlage ist nach interner Prüfung aus technischen Gründen leider nicht möglich", bedauert der Sprecher und wirbt bei Anwohnern und Anwohnerinnen um Verständnis. Dabei räumt der Mitarbeiter ein, dass die Waschanlage aus Lärmschutzgründen nur bis 22 Uhr in Betrieb ist. Da es aber nur einen Hauptschalter gebe, könne Waschanlage und Shop nicht separat gesteuert werden. Er vermutet, dass dies ein sehr großer Aufwand wäre: "Wir können ja nicht neue Leitungen verlegen." Christel Könning berichtet, dass die Situation nicht immer so war: "Seit ein neuer Pächter da ist, stellt sich die Frage, inwieweit er sich mit seiner Lichtwerbung einem Wohngebiet anpassen muss." Anfragen in der Bochumer Zentrale seien mit "fadenscheinigen Bemerkungen" abgetan worden. Betroffen seien Anwohner in der Lakemann - und in der Pfälzer Straße. Nachbar verklebt Fensterscheiben Dort sei betont worden, dass man eine zufriedene Nachbarschaft wolle. "Wir schließen früh die Fensterläden. Ein weiterer Nachbar verklebt die Scheiben mit einer Folie", sagt die Anwohnerin. Andere würden schon früh ihre Jalousien herunterlassen. Im Sommer sei die Terrasse kaum zu nutzen. Gerhard Könning erzählt, dass die gefällte, 20 Meter hohe Blaufichte des Nachbarn vorher für Schutz gesorgt habe. Auch 60 Jahre alte Eiben hätten an der Grundstücksgrenze viel Licht weggenommen, aber auch diese seien entfernt worden. Der Rentner weiß, dass sich an der Jöllenbecker Straße bereits ab 1955 eine Tankstelle befand. Die habe damals noch unter &bdquo;BP“ firmiert und sei von Hubert Dedem betrieben worden. "Da gab es ganz andere Öffnungszeiten", sagt Könning. Schädliche Umwelteinwirkungen verhindern Später sei häufig um- und angebaut worden, in den 1990er Jahren habe es "viel Ärger mit Pächtern gegeben". "Ich habe bei der Berufsgenossenschaft gearbeitet und kenne deshalb alle Pächter, die dort tätig waren,“ erklärt der 76-Jährige. Das städtische Umweltamt teilt auf Nachfrage mit, dass nicht genehmigungsbedürftige Anlagen nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz &bdquo;so zu errichten und zu betreiben sind, dass schädliche Umwelteinwirkungen durch Licht verhindert werden, die nach Stand der Technik vermeidbar sind .“ Bisher würden der zuständigen Unteren Immissionsschutzbehörde keine aktuellen B eschwerden von Anwohnern der Aral-Tankstelle vorliegen. Um eine Grenzwertüberschreitung festzustellen, werde ein eindeutiger Immissionsort benötigt, an dem eine entsprechende M essung durchgeführt werden könne. Das Umweltamt empfiehlt den Betroffenen sich direkt mit der Unteren Immissionsschutzbehörde in Verbindung zu setzen unter: immissionsschutz@bielefeld.de oder Tel.: 51-2860.

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