In Bielefeld nur noch 13 verkaufsoffene Sonntage

Bielefeld. 14 Volks- und Stadtteilfeste sind in Bielefeld bisher mit verkaufsoffenen Sonntagen gekoppelt. Demnächst soll die entsprechende Verordnung um fünf Jahre verlängert werden. Ein Fest mit offenen Ladentüren am Sonntag wird gestrichen. Und der Werbe- und Interessengemeinschaft Brackwede droht erneut eine herbe Enttäuschung. 2018 war das Gesetz zur Ladenöffnung an Sonntagen geändert worden. Die Gewerkschaft Verdi lief Sturm und klagte gegen zahlreiche Veranstaltungen. Die Stadt Bielefeld regelte daraufhin das Sonntags-Shopping neu. Die Zahl der Veranstaltungen wurde verringert, Läden dürfen nun nur noch in der Nähe zu &bdquo;örtlichen Festen, Märkten, Messen und öffentlichen Veranstaltungen“ öffnen. Die Veranstaltungen müssen zudem eine gewisse Strahlkraft haben, damit die daran gebundene Sonntagsöffnung erlaubt wird. Die Stadtverwaltung hat jetzt bei Bielefeld Marketing und den Werbegemeinschaften in den Stadtbezirken nach dem künftigen Bedarf an Verkaufsöffnungen gefragt. Außerdem hat sie Stellungnahmen der Gewerkschaften, der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände sowie der Kirchen eingeholt. Ergebnis: Bis auf eine Ausnahme bleibt alles beim Alten: Werbegemeinschaft existiert nicht mehr &bdquo;Im Stadtbezirk Sennestadt wird die Veranstaltung ,Sennestädter Herbst’ nebst sonntäglicher Verkaufsöffnung gestrichen“, heißt es in einem Papier der Verwaltung, das am 2. November vom Rat beschlossen werden soll. Der Grund dafür ist einfach: Die Veranstaltung wird bis auf weiteres nicht mehr stattfinden, da die Werbegemeinschaft, die das Fest bisher organisiert hatte, nicht mehr besteht. Der Termin für das Sennestadtfest, der zweite Sonntag im Juni bleibt jedoch bestehen, obwohl die Veranstaltung in diesem Jahr ausgefallen ist. Allerdings hatten Gruppen und Vereine eine erfolgreiche Ersatzveranstaltung auf die Beine gestellt. Enttäuschung löst die Beschlussvorlage der Verwaltung in Brackwede aus. Zwar dürfen dort weiterhin zum Schweinemarkt, den Glückstalertagen und zum Adventsmarkt die Geschäfte an Sonntagen öffnen, doch der Wunsch der Werbegemeinschaft nach einer Sonntagsöffnung während der Veranstaltung &bdquo;Brackweder Frühling/Brackwede trifft Kunst“ wird erneut zurückgewiesen. Der Veranstaltung fehle Strahlkraft, die Besucherzahl sei zu gering. Schon im März hatten Rat und Verwaltung einen Antrag der WIG Brackwede abgelehnt. Jetzt sei die Besucherprognose zwar von 2.500 auf bis zu 15.000 erhöht worden, doch das werde nicht begründet, schreibt die Stadtverwaltung. Veranstalter in der Zwickmühle Karl-Uwe Eggert, Vorsitzender der WIG, ist mit der Entscheidung &bdquo;sehr unglücklich“. &bdquo;Welchen Kopfstand muss man machen, um die Genehmigung zu bekommen?“ Wegen der Baustelle in der Hauptstraße sei die Veranstaltung zwar schwierig, aber wir würden Kunst in jedem Schaufenster präsentieren“, sagt Eggert. Die Verwaltung solle doch definieren, was Strahlkraft bedeute und wie viele Zuschauer sie sehen wolle. &bdquo;Was wollen die denn haben? Wir sind doch nicht die Innenstadt“, sagt er. Prognosen zu Besucherzahlen seien schwierig. Die Veranstalter säßen in der Zwickmühle: Seien die Angaben zu gering, wirke eine Veranstaltung bedeutungslos. Seien sie höher, drohten hohe GEMA-Gebühren. Das sind die Shoppingtermine Hier die Veranstaltungen, zu denen sonntags Geschäfte öffnen dürfen. Mitte: Straßenkunstfestival Hut ab! (1. Sonntag im April), Leinewebermarkt (2. Juni 2024), Weihnachtsmarkt (3. Advent). Brackwede: Schweinemarkt (Sonntag vor dem letzten Montag im August), Glückstalertage (2. Sonntag im Oktober), Adventsmarkt (2. Advent). Heepen: Heeper Frühling (vorletzter Sonntag im April), Heeper Sommer (2. Sonntag im Juni), Heeper Ting (1. Sonntag im September), Adventsmarkt (2. Advent). Jöllenbeck: Jürmker Herbstmarkt (3. Sonntag im September). Schildesche: Stiftsmarkt (Sonntag nach dem 4. Samstag im September). Sennestadt: Sennestadtfest (2. Sonntag im Juni).

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