Drama um Bielefelder Altenheim nimmt Kurs auf ein Happy End

Bielefeld. Nach der schlimmen Nachricht gibt es nun eine gute für die Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenresidenz Ravensberger: Das Johanneswerk teilt auf Anfrage mit, es könne alle Bewohner und Mitarbeiter übernehmen. Es könnte damit tatsächlich zu der vom Geschäftsführer der insolventen Novent-Gruppe, Fabian Blanda, angedeuteten &bdquo;großen Lösung“ kommen – die für Mitarbeiter und Bewohner bedeutet, dass sie zwar Standort und Träger wechseln, aber als Gruppe mit den sehr wichtigen Beziehungsgeflechten zusammenbleiben.Das mögliche neue Zuhause für die gut 50 Mitarbeiter und 85 Bewohner heißt &bdquo;Haus Perthes“. Frisch eröffnet, mit 72 Plätzen sowie benachbartenn barrierefreien Wohnungen der BGW. All das an der Ernst-Rein-Straße 21. Seniorenresidenz dürfte schließen Für die Senioren von der Ravensberger Straße, die zum Oktober ausziehen müssen, eine gute Nachricht. Denkbar wäre auch gewesen, dass ein neuer Träger das Haus der &bdquo;Grundbesitzgemeinschaft von Schubert Ravensberger Straße“ übernimmt und als Altenheim weiterführt. Erst gestern war das überraschend von der zuständigen Immobilienverwaltungsgesellschaft als oberste Priorität und Ziel definiert worden – zuvor hatte sie sich mit der Novent auf keinen neuen Mietvertrag geeinigt. Johanneswerk äußert großes Verständnis Nun also könnte es zum Johanneswerk gehen – offenbar als langfristige Lösung in einem Neubau. Johanneswerk-Sprecherin Hanna Siegmann teilt mit: &bdquo;Bei uns herrscht großes Verständnis für die aktuelle Situation der Betroffenen in der Seniorenresidenz Ravensberger – umso mehr freut es uns, dass wir dank der Neueröffnung ganz konkret in der Lage sind, Unterstützung anzubieten und allen Betroffenen bei Bedarf ein neues Zuhause und einen Arbeitsplatz vermitteln zu können.“ Das Johanneswerk sei auch offen für andere Lösungen, betont sie. &bdquo;Falls die Unterbringungs- oder Einstellungskapazitäten im Perthes-Haus nicht ausreichen sollten, verfügen wir als großer Träger ergänzend über sechs weitere Häuser in Bielefeld sowie Einrichtungen in den umliegenden Städten und Kreisen.“ Wer also einen anderen Ort bevorzuge, könne &bdquo;bei Bedarf auch dorthin vermittelt werden“. Auch AWO als Option denkbar Optionen hätte es offenbar auch bei der AWO in Baumheide gegeben, hier sind in dem Haus, das vom Legionellen-Vorfall betroffen war, erst etwa 35 von gut 100 Plätzen belegt, so ein Sprecher. Doch nun scheint das Drama für die teilweise sterbenskranken alten Menschen vom Johanneswerk abgefedert, so gut es geht. Dass der Vorfall ein Einzelfall bleibt, darf bezweifelt werden. Der BIVA-Pflegeschutzbund, der als eine Art Verbraucherschützer agiert, teilt auf Anfrage mit: &bdquo;Grundsätzlich sehen wir, dass die Entwicklung im vollstationären (aber auch im ambulanten) Pflegebereich immer dramatischere Züge annimmt. Immer mehr Betreiber gehen in Insolvenz, immer mehr Pflegeplätze gehen verloren“, sagt Referent Markus Sutorius.Er betont: &bdquo;Der Betreiber muss den Bewohnerinnen und Bewohnern einen neuen Pflegeplatz vermitteln und dann die angemessenen Umzugskosten bezahlen.“ Die Novent könnte dieser Pflicht bisher hinter den Kulissen nachgekommen sein. Bringen Studentenwohnung mehr Geld? Dass ein neuer Träger an der Ravensberger Straße einsteigt, sieht Sutorius spürbar skeptisch: &bdquo;Das ist zwar auch eine Lösung, aber riskant“, sagt er. Und weiter: &bdquo;Mit den ins Spiel gebrachten Studentenwohnungen lässt sich eventuell mehr Geld als mit einem Pflegeheim verdienen, und das wird der Vermieter bei seiner Entscheidung, an wen neu vermietet wird, sicherlich nicht außer Acht lassen.“

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