Konzertreihe in Bielefelder Neustädter Marienkirche: Hommage an die Königin der Instrumente

Bielefeld. Ruth M. Seiler möchte &bdquo;mit der Zeit gehen“ und neue Besucherkreise für den &bdquo;Bielefelder Orgelsommer“ erschließen. Also hat die Kantorin und Organistin des Evang. Stadtkantorats das Programm aufpoliert – und neue Formate hinzugenommen. Neue Formate Zum Beispiel die Abschlusspräsentation der Kinderferienspiele am Samstag, 1. Juli, 16 Uhr: Zum Motto &bdquo;Von Pfeifen, Luft und viel Gesang“ zeigen die Sechs-bis 12-Jährigen, was sie angeleitet von Sabine Paap und Celine Sauer aus Metall gestaltet, mittels Wind gebastelt, über die Orgel gelernt, gebacken und gesungen haben. &bdquo;Wir wollen die ganz junge Generation an dieses wunderbare Instrument heranführen“, das alles andere als verstaubt daherkomme, so Seiler. 43. Orgelsommer Und so wird auch das weitere Konzertprogramm des im 43. Jahr befindlichen Orgelsommers immer eine Mischung der Epochen bereithalten. In fünf Konzerten vom 25. Juni (diesen Sonntag) bis 23. Juli werden klassische, zeitlose Kompositionen auf der so wandlungsfähigen &bdquo;Königin der Instrumente“ dargeboten, gepaart mit modernen Stücken und Bearbeitungen. Jeweils sonntags in den Sommerferien erklingt Orgelmusik in der Neustädter Marienkirche am Papenmarkt. Nach den Konzerten wird zum Ausklang bei Getränken und Brot in oder an das Gemeindehaus eingeladen. Die Ausstellung Noch etwas erhöht wird der reiz der Musik in diesem Jahr: Sie wird kombiniert mit einer Ausstellung von Blech-Werken des Bielefelder Künstlers Torsten Rehm. Dieser fertigt faszinierende Figurinen und Reliefs aus alten Kupferblechen, die mit ihrer grünlichen Patina das unaufhaltsame Verrinnen der Zeit abbilden. Die Bleche hat Rehm 2001 bei der Renovierung des Kupferdaches der Neustädter Marienkirche erworben. 2011 kamen zusätzliche Quadratmeter während der Renovierung des Paderborner Doms hinzu. In quadratische oder rechteckige Formen geschnitten, klein- oder großformatig, hat der Bielefelder Künstler das spannende Material in Handarbeit weiterbearbeitet. Hat Schnitte gesetzt und mit feinen Kupferstreifen wieder &bdquo;zugenäht“, Flechtungen vorgenommen und durch Faltung entstandene Abschabungen in Szene gesetzt. &bdquo;Narben und Nähte“ ist der Titel der Schau, die während des gesamten Orgelsommers betrachtet werden kann. Rund 30 Objekte bilden nicht nur Geschichte ab. Sie zeigen laut Rehm auch &bdquo;Parallelen zur menschlichen Haut mit ihren Narben und Abschürfungen. &bdquo;Zum Leben gehört dazu, dass man sich verletzt, konkret und an der Seele“, Rehm. Die &bdquo;Narben“ in seinen Bildern trügen zwar Spuren von Verletzung, zugleich jedoch zeigten sie Heilung durch Narbenbildung an. Das Programm Zum Auftakt plus Ausstellungseröffnung spielt Ruth M. Seiler am Sonntag, 25. Juni, um 18 Uhr Werke für Chor und Orgel von Joh.Seb. Bach, Aaron Copeland, Peteris Vasks u.a. an der Eule-Orgel. Es wirkt mit das Bielefelder Vokalensemble. Superintendent Christian Bald übernimmt die Liturgie. Der Eintritt ist frei, um Spenden für die Kirchenmusik wird gebeten. Am Sonntag, 2. Juli, spielt Seiler (ebenfalls um 18 Uhr) Orgelwerke von Nino Rota, Max Reger, Joh. Seb. Bach. Am 9. Juli wird der Organist der Deutschen Kirche Stockholm, Michael Dierks, Werke von Brahms, Max Reger und Arvo Pärt zu Gehör bringen (Eintritt 10/6 Euro). Der versierte Orgelkenner Rudolf Innig, frisch promoviert mit einer Arbeit über Anton Bruckner, spielt am 16. Juli Werke von Bruckner, Brahms, Robert Schumann und Wagner. Das fünfte und letzte Konzert der Reihe ist ein Wandelkonzert und führt am 23. Juli ab 17 Uhr von der ref. Süsterkirche, über die Altstädter Nicolaikirche bis zur Marienkirche. Ruth M. Seiler bringt dann Werke für Orgel von Bach bis John Williams und mehr zu Gehör. Robin Stüwe begleitet an der Trompete. Orgelspaziergänge Zusätzlich sind zwei Orgelspaziergänge im Angebot (Kosten: fünf Euro): am Donnerstag, 6. Juli (10 bis 13 Uhr), führt der Weg von der Neustädter Kirche zur Tzschöckel-Orgel im Ratsgymnasium und weiter zur Baumhoer-Orgel der Ev. Kirche Stieghorst. Am Montag, 10. Juli, geht’s von 15 bis 18 Uhr von der Johanneskirche zur Beckerath-Orgel in der Altstädter Nicolaikirche bis zur Katholischen St. Josephskirche. Überall gibt es natürlich klangliche Kostproben.

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