Die Stadtbahnlinie 1 in den Bielefelder Süden kommt - nur wo sie endet, ist unklar

Bielefeld. In 30 Minuten vom Sennestädter Norden bis in die Innenstadt zu fahren, das soll die verlängerte Stadtbahnlinie 1 bieten. Mit bis zu 70 km/h sollen die Bahnen durch Senne flitzen. Jetzt ist die Planung einen Schritt weitergekommen. Das hat auch Auswirkungen auf die Anlieger der künftigen Trasse. Waren bislang 70 Grundstücksbesitzer betroffen, sind es nun nur noch 55, die Flächen abgeben sollen. Fest steht nun, woher die Bahn fahren soll, deren Gleise von der heutigen Endstation Senne aus um rund neun Kilometer verlängert werden sollen. Auch die Position der Haltestellen steht im Prinzip fest. Noch offen ist, wo die künftige Endstation in Sennestadt gebaut wird. In der Vorplanung ist die Endhaltestelle noch am Alsterweg vorgesehen. Aber in der jetzt folgenden Entwurfsplanung, in der es um die Details geht, kommen die Kreuzkirche, die Württemberger Allee und die Rheinallee / Ecke Travestraße erneut als Endpunkt ins Rennen. Die Paderborner Straße in Bielefeld wird nur noch zweispurig &bdquo;Das vorgeschriebene Verfahren für die Bewertung von Haltestellen ist geändert worden“, erklärt Kristina Busch, Leiterin des Bereichs Verkehrsplanung bei Mobiel. Nach dem neuen Verfahren wird unter anderem der Klimaschutz stärker gewertet als bisher. &bdquo;Ist danach eine der drei anderen Varianten stärker als der Alsterweg, wird sie genau untersucht“, sagt Kristina Busch. Die Nutzen-Kosten-Untersuchung für diese Varianten werde aktualisiert, wodurch sich möglicherweise eine Änderung der Vorzugsvariante ergebe. Dabei geht es auch darum, dass &bdquo;die Planung gerichtsfest wird“, sagt Verkehrsdezernent Martin Adamski. Mit dem Bau der Straßenbahn wird sich auch die Paderborner Straße verändern. Sie soll zweispurig werden, damit es genug Platz für die Bahn und für Radwege gibt. Nur der Abschnitt zwischen Eikelmann- und Buschkampkreuzung bleibt vierspurig, da dort die A2-Anschluss-Stelle liegt. Entlang der Trasse entstehen P & R-Anlagen Entlang der Paderborner Straße sind 55 Grundstücke vom Bau der Stadtbahntrasse betroffen. Hier muss die Stadt Teile von Grundstücken erwerben oder die Grundstücke anders als bisher an die Paderborner anbinden. Kaufverhandlungen mit den Grundstückseigentümern würden jedoch erst später folgen. Entlang der Trasse sollen Park-&-Ride-Anlagen entstehen, um die Linie 1 auch für Pendler attraktiv zu machen. Mobiel verspricht sich vom Betrieb der längeren Linie täglich 1.300 zusätzliche Fahrgäste. &bdquo;Die Linie ist für Bielefeld insgesamt wichtig, da sie mehr Menschen in den ÖPNV bringt“, sagt Mobiel-Geschäftsführer Martin Uekmann. Das ist der Fahrplan bis zum Baubeginn in Bielefeld Derzeit wird mit Kosten von 130 bis 150 Millionen Euro kalkuliert. Stadt und Mobiel hoffen darauf, dass Bund und Land 95 Prozent der Kosten übernehmen. Durch die Inflation oder eine Steigerung der Baukosten kann sich die Summe jedoch noch ändern. Denn bis die erste Bahn durch Sennestadt rollt, werden noch Jahre vergehen. Die nun abgeschlossene Vorplanung soll ab Ende Mai von den politischen Gremien abgesegnet werden. &bdquo;Dann starten wir mit frischem Rückenwind in die Entwurfsplanung“, sagt Martin Adamski. Dabei wird es im nächsten Jahr konkret. Details werden ausgearbeitet, die Position von Haltestellen ganz genau bestimmt. Daraus entsteht dann die Genehmigungsplanung, die zusammen mit etlichen Gutachten Ende 2024 bei der Bezirksregierung zur Planfeststellung eingereicht werden soll. Anwohner haben schon Klagen angedroht In Zuge des öffentlichen Planfeststellungsverfahrens, das gut zwei Jahre dauert, können Anlieger, Bürger und vor allem betroffene Grundstücksbesitzer ihre Bedenken geltend machen. Klagen können sie erst, wenn ein Planfeststellungsbeschluss vorliegt. Einige Anlieger aus Sennestadt haben das schon angekündigt. Hier können sich Bielefelder Bürger informieren Durch juristische Schritte von Bürgern würde sich das Verfahren erneut verlängern. Auch ein europaweites Ausschreibeverfahren für die Bauarbeiten muss erfolgen. Und dann muss noch etwa drei Jahre lang gebaut werden. In einem Büro im Sennestadtpavillon am Sennestadtring beantworten Verkehrsplaner an jedem zweiten Dienstag im Monat von 15 bis 18 Uhr Fragen zum Stadtbahnausbau. Zudem gibt Mobiel unter Tel. 0521 511222 sowie www.mobiel.de/mobilitaetslinie Auskunft.

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