In diesem Bielefelder Stadtbezirk findet erstmals kein einziges großes Fest statt

Sennestadt. Gegen die Stadtbahnverlängerung nach Sennestadt formiert sich der Anwohnerwiderstand, für den Ausbau der Eikelmann-Kreuzung sind die Pläne fertig, doch es gibt noch Abstimmungsbedarf mit dem Landesbetrieb Straßen NRW: Bei gleich zwei Sennestädter Großprojekten, beide seit Jahren diskutiert, verworfen, geändert und neu angegangen, läuft es nicht wirklich gut. Auch 2023 wird sich daran wohl nichts ändern. "Wir haben viel angeschoben, doch die Umsetzung dauert", formuliert es Bezirksbürgermeister Lars Nockemann. An anderen Stellen geht es in diesem Jahr voran. Baugebiete: In Sennestadts Vorzeigezeigeprojekt, der Klimaschutzsiedlung der Sennestadt GmbH auf dem ehemaligen Schillinggelände an der Paderborner Straße, entstehen auch 2023 weitere Häuser. Im ersten Bauabschnitt sind rund die Hälfte der Grundstücke für Reihenhäuser, Doppelhaushälften und frei stehende Einfamilienhäuser verkauft. Nun werden zudem Eigentumswohnungen vermarktet. Im Bereich des "Urbanen Wohnens" mit Mehrfamilienhäusern und nicht störendem Gewerbe "warten wir dringend auf den Satzungsbeschluss", sagt Bernhard Neugebauer, Geschäftsführer der Sennestadt GmbH, mit Verweis auf ebenfalls "dringend benötigte Mietwohnungen im Stadtbezirk". Sonst komme die Realisierung ins Stocken. Gebaut wird auch an anderen Stellen, etwa in Eckardtsheim. Schulen: Da die Errichtung der neuen Grundschule in der Wintersheide noch Jahre dauern wird, die Zahl der Kinder im Stadtbezirk aber stetig wächst, wird die ehemalige Comenius-Förderschule als Zwischenlösung genutzt. An den Start gehen soll sie ab 2024, vorher muss sie i-Dötz-gerecht instand gesetzt werden. Nun wird erst einmal in der eigentlich vierzügigen Hans-Christian-Andersen-Schule eine fünfte Eingangsklasse gebildet - sonst hätten 18 Kinder hier nicht eingeschult werden können. Mit der Mehrklasse seien unterm Strich sogar noch zwei Plätze frei, berichtet Bezirksamtsleiterin Petra Oester-Barkey. Jedenfalls nach derzeitigem Stand. Stadt Bielefeld sucht Grundstück für Kita-Neubau in Sennestadt Kitas: Auch an Kitaplätzen fehlt es in der Sennestadt, auch hier ist eine schnelle Lösung nicht in Sicht. Die Verwaltung suche derzeit ein Grundstück für einen Neubau, sagt die Bezirksamtsleiterin. Die Aufstockung eines Bestandsgebäudes werde ebenfalls geprüft. Im Süden ist man einen Schritt weiter: Auf dem ehemaligen Schillinggelände baue die Sennestadt GmbH ab Sommer eine "Sozialimmobilie", berichtet Neugebauer, mit einer viergruppigen Kita und 22 Sozialwohnungen. Mitte 2025 werde die Fertigstellung erwartet. Sportplätze: Auf einem guten Weg ist die Umgestaltung des Ostwest-Grünzugs oberhalb der Travestraße. Das Stadtumbau-Projekt müsse dieses Jahr abgeschlossen werden, sagt Nockemann. Die "Große Rasenfreiheit" mit Fitnessgeräten und neuer Wegeführung soll bis April fertig sein, erläutert Sergej Leitenberger, im Bauamt zuständig für das INSEK-Verfahren. Der Umbau der beiden Sportplätze soll im April/Mai starten. Für das beschlossene Mehrzweckgebäude für Vereine müssten noch Städtebaumittel bewilligt werden. Leitenberger rechnet mit einem Baubeginn Anfang 2024. Das Ende der Werbegemeinschaft in Sennestadt bedeutet auch das Ende der Feste Feste: In diesem Jahr wird erstmals kein einziges Stadtteilfest gefeiert. Seit der Auflösung der Werbegemeinschaft 2021 gibt es keinen "Sennestädter Herbst", Abendflohmärkte oder musikalische Frühschoppen mehr. 2023 ist auch das Sennestadtfest gestrichen. Der Sennestadtverein fand nach dem Rücktritt von Bezirksbürgermeister Lars Nockemann als Leiter des Vorbereitungskreises keinen Nachfolger. Eine große Veranstaltung steht trotzdem an. "Wir bekommen dieses Jahr die ,Rad-Kul-Tour'", berichtet Petra Oester-Barkey. Die Erkundungsradstrecke, mit viel Musik, Pantomime und Theater an ihrem Rand, reiche am 3. September von der Bezirksmitte bis nach Dalbke, Heideblümchen und Eckardtsheim.

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