500 Flüchtlinge ziehen ins Bielefelder Musikerviertel

Bielefeld. Bis Mitte Januar sind es nur noch wenige Tage. Und genau zu diesem Zeitpunkt sollten – wenn es nach den Anfang Dezember angekündigten Plänen der Bezirksregierung Detmold geht – in den ehemaligen britischen Offiziershäusern im Musikerviertel rund 500 Flüchtlinge einziehen. Allein: Die seit Jahren leerstehenden Häuser wirken aktuell ganz und gar nicht so, als ob dort in nächster Zeit wieder Leben einkehren würde. Statt einer Armada von Handwerkerkolonnen und Möbelwagen herrscht auf der Johannes-Brahms-Straße, der Joseph-Haydn-Straße und der Johann-Sebastian-Bach-Straße weiter gähnende Leere. Vereinzelt tauchten Wagen von Technikern der Stadtwerke Gütersloh auf, die dann aber auch schnell wieder verschwanden. Auch bei den Anwohnern herrschen Fragezeichen und zunehmend auch Verunsicherung vor: Immerhin ist auch vom angekündigten Sicherheitskonzept, etwaigen Beeinträchtigungen in der Zuwegung oder weiteren Details rund um die Notunterkunft noch nichts nach außen, geschweige denn in die Nachbarschaft gedrungen. Auf Anfrage dieser Zeitung wird seitens der Bezirksregierung beruhigt: Die Arbeiten sind im Gange – und sie sollen in der Tat Mitte Januar abgeschlossen sein. Mitarbeiter seien vor Ort und würden die derzeit noch anstehenden Wartungs- und Reparaturarbeiten der Heizungs- und Elektroinstallateure in den Häusern koordinieren. &bdquo;Der Umfang bewegt sich auf einem normalen Niveau“, sagt Sprecher Peter Westphal. Wenn Strom, Wasser und Heizung ordnungsgemäß laufen, soll ein nicht näher benannter &bdquo;beauftragter Betreuungsdienstleister“ die Möblierung der Häuser vornehmen. Diese fällt gemäß der rechtlichen Vorgaben betont einfach aus, da die Bewohner in der Regel nur wenige Tage verbleiben, ehe sie auf eine andere Unterkunft weitervermittelt werden. Deshalb wird auch keine riesige Lastwagenflotte durch das Musikerviertel rollen: &bdquo;Die Stockbetten werden in Flachpaketen transportiert“, erläutert Westphal. &bdquo;Ansonsten müssen Matratzen angeliefert werden und in geringem Umfang auch Tische und Stühle.“ Das Mobiliar selbst stamme aus dem Lager des Dienstleisters. Verpflegung soll über Catering-Modell sichergestellt werden Küchen werden wiederum nicht benötigt: &bdquo;Die Verpflegung der Geflüchteten wird über ein Catering-Modell sichergestellt“, sagt Westphal. Spenden oder Unterstützung von Nachbarn, Freiwilligen oder anderen engagierten Bürgern seien nicht vorgesehen, sehr wohl aber eine Zusammenarbeit mit der Bielefelder Kleiderkammer, wo dann Kleiderspenden abgegeben werden können. &bdquo;Das wird aber noch mit dem Betreuungsdienstleister abgestimmt.“ Dieser wird auch durch ein &bdquo;Umfeldmanagement“ einen direkten Draht zu den Nachbarn darstellen und &bdquo;in Einzelfällen über relevante Entwicklungen informieren“. Was die Sicherheit rund um die Notunterkunft betrifft, sei das angekündigte Konzept &bdquo;in der finalen Abstimmungsphase“. Involviert sind dabei neben der Bezirksregierung, der Bielefelder Polizei und dem Ordnungsamt auch der Sicherheitsdienst PCM aus Stadtlohn. &bdquo;Der Dienstleister wurde nach den üblichen Regularien des Vergaberechts ausgewählt und hat Erfahrungen im Bereich von Unterkünften für Geflüchtete“, sagt Peter Westphal. Die Stadt Bielefeld kümmert sich – allerdings in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung – um die Freizeitangebote, in denen &bdquo;besonders die Interessen der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bedacht werden“, sagt Stadt-Sprecherin Kristina Beermann. Die Verwaltung sei dafür bereits auf die freien Träger vor Ort zugegangen. Auch ein Verkehrskonzept wird mit dem Amt für Verkehr erstellt. &bdquo;Zusätzlich planen wir mit der Bezirksregierung für Ende Januar eine Bürgerinformationsveranstaltung in der Nähe der neuen Unterkunft“, sagt Beermann. &bdquo;Da können die Anwesenden ihre Fragen und Anregungen einbringen.“

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