Bielefelder fühlen sich wegen Baustellen fast von der Außenwelt abgeschnitten

Sennestadt. Viele Eckardtsheimer fühlen sich derzeit arg eingeengt oder gar von der Außenwelt abgeschnitten. Ständig endet der Weg in vielen Bereichen an rot-weißen Absperrgittern, sind plötzlich Sackgassen dort, wo vorher keine waren, sind lange Umleitungen erforderlich, um von und nach Sennestadt zu kommen. Gleich drei Baumaßnahmen mit drei unterschiedlichen Bauherren sorgen fürs Unwohlsein. Auf jeden Fall ist Gelassenheit gefragt. Die gute Nachricht: zwei von ihnen sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden, eine dritte Baustelle dauert jedoch bis weit ins kommende Jahr. Die Verler Straße ist die zentrale Verbindungsstrecke von und nach Sennestadt. Die L787 wird auf einer Länge von 3,6 Kilometern in zwei Bauabschnitten durch den Landesbetrieb Straßen.NRW saniert. Auch der Geh- und Radweg wird abschnittsweise saniert. Seit Wochenbeginn liegt der Baustellenbereich zwischen dem Paul-Gerhardt-Weg und der Kreuzung mit der Krackser - /Sender Straße. Von Norden kommend ist Eckardtsheim also nicht mehr direkt zu erreichen. Von Süden ist es aber gleichermaßen schlecht, weil die Verler Straße ab der Kreuzung mit Wilhelmsdorfer Straße und Paracelsusweg dicht ist. Anlieger kommen noch bis zur Apotheke, dann versperrt eine Kanalbaustelle den Weg. Sie dient der Erschließung der neuen Baugebiete an Werkhofstraße und Rudolf-Hardt-Weg. Bis zu 100 neue Wohneinheiten in Eckardtsheim Auf der Fläche zwischen Werkhofstraße, Verler Straße, dem Bethel-Standort &bdquo;Jericho“ und dem Kindergarten der Zionsgemeinde sollen bis zu 50 Wohneinheiten entstehen, auf dem 2,6 Hektar großen Areal am Rudolf-Hardt-Weg, auf dem derzeit die Baustraßen hergestellt werden, bis zu 50 Wohnungen. In der Folge ist der auch der Frischemarkt Tamar ist nicht mehr direkt zu erreichen. Und zum Sennestädter Bahnhof kommt man am besten zu Fuß oder mit dem Rad. Für alle Eckardtsheimer und die zahlreichen Beschäftigten der von Bodelschwinghschen Stiftungen östlich der Verler Straße eine blöde Situation, die durch die dritte Baustelle verschärft wird, weil man sich nicht von hinten anschleichen kann. Die Sender Straße ist nämlich ebenfalls voll gesperrt - zwischen der Verler Straße und dem Heideblümchenweg. Dort erfolgen noch bis Sommer 2023 Kanal- und Straßenbauarbeiten. In der Folge ist ein Riesenumweg über Schloß Holte-Stukenbrock notwendig. Rettungskräfte sind über die schwierige Situation im Bielefelder Süden informiert "Das ist eine Katastrophe, man weiß gar nicht mehr, wie man zu seinem Arbeitsplatz kommen soll", schimpft Bärbel Riedesel-Obernolte, die am Fliednerweg im Bereich "Unterstützes Wohnen" arbeitet. Die Zufahrt über die Rudolf-Hardt-Straße sei nach erfolgten Leitungsarbeiten auch keine Freude. Außerdem ignorierten "unzählige Lkw" die Umleitungen und nutzten den schmalen Semmelweisweg, der auch von vielen Fußgängern genutzt werde. Sie fragt sich, ob die Baustellen koordiniert sind und ob im Notfall die Rettungskräfte das Baustellenwirrwarr durchdringen. Jörg Lichtenberg vom Amt für Verkehr gibt Entwarnung. Rettungsdienste und Feuerwehr seien informiert und immer auf dem Laufenden. Dass die Baustellen sich so knubbeln, sei kaum zu verhindern gewesen, auch weil teils Zuschüsse rechtzeitig verbaut sein müssten. Lichtenberg rät, sich auf der Homepage der Stadt über den jeweils aktuellen Stand der Arbeiten und die ausgewiesenen Umleitungen zu informieren. Ortschaftsreferent Edmund Geißler weiß um die aktuellen Schwierigkeiten und die lange Wege, die für die Bethel-Klientel auch durch die Umleitungen im Nahverkehr begründet sind. Aber kurz und schmerzlich sei besser als wenn die Bauarbeiten nacheinander lange hingezogen hätten, so seine Meinung. Am besten sei es, möglichst gelassen mit der Situation umzugehen. "Noch etwa zwei Wochen durchhalten, dann wird alles wieder gut."

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